Deutschland sucht den Superstar. Und Heiligenfelde sucht die beste Dorfjugend. Am 13. Oktober wird das Dorfgemeinschaftshaus wieder erbeben, und am Ende kann es wieder nur eine geben.
Syke-Heiligenfelde. Das eine Oktoberfest, das Original in München, ist gerade beendet, da kündigt sich ein anderes an. Kleiner, nördlicher, kürzer. Am Sonnabend, 13. Oktober, steigt es im Dorfgemeinschaftshaus (DGH) Heiligenfelde mit original Oktoberfestbier in Maßkrügen, zünftig geschmücktem Saal und – teilweise – bayerischer Musik. Auch Dirndl, Krachlederne und Gamsbart-Hüte sind gern gesehen. Doch die Hauptsache ist eine andere: Der Jugendverein Heiligenfelde sucht die beste Dorfjugend des Landkreises Diepholz.
Dazu kommen sie aus Ristedt, Henstedt, Wachendorf, Gödestorf, Osterholz und Schnepke. Auch aus Bramstedt, Neubruchhausen, Albringhausen, Eschenhausen und Nordwohlde reisen sie an für diesen ultimativen Vergleich. Die Phalangen aus Syke und Bassum durchbricht eine Abordnung aus Heiligenrode. Sie alle stellen sich dem Wettbewerb, sie alle wollen an diesem Abend nur eins: die beste Dorfjugend des Landkreises Diepholz werden.
Dafür müssen die Flachland-Bazis zehn Spiele überstehen. Hauptorganisator Manuel Schulenberg verrät nicht allzu viel. "In den vergangenen Jahren haben wir Topfschlagen und Reise nach Jerusalem gespielt oder Limbo getanzt", sagt er. Was für die vierte Auflage im Jahr 2012 geplant ist, muss ein Geheimnis bleiben. Die eingeladenen Jugendvereine erhalten bei Zusage eine Liste mit Synonymen für die Spiele, damit sie eine ungefähre Vorstellung auf das haben, was auf sie zukommt. Ein Hauch von Vorbereitung ist so möglich, aber der Überraschungseffekt hat schon so einige stramme Buam und Madls aus den Schuhen gehauen. Nur eins, das bleibt ewig: das Bierkrughalten. "Das trainieren die Teilnehmer auch fleißig", schmunzelt Manuel Schulenberg. Als Beweis: Bei der Premiere schaffte der Beste 45 Sekunden, inzwischen sind es mehr als drei Minuten.
Und noch eine Konstante gibt es. Gewinnen tut immer Albringhausen. Dreimal haben die Rand-Bassumer schon in Heiligenfelde angeräumt, der erste Wanderpokal ging bereits in ihren Sitz über. "Die können für die Spiele aus 35 Leuten die richtigen auswählen", nennt Manuel Schulenburg das Erfolgsgeheimnis. Die Albringhäuser zählen ob dieser hohen Quantität auch diesmal wieder zu den Favoriten, auch wenn Markus Schulenberg nichts dagegen hätte, "wenn jemand die endlich einmal ablöst".
Moderieren wird das Geschehen Sören Helms. Er war bei Gründung des Heiligenfelder Jugendvereins der Initiator dieses spaßigen Vergleichs. "Wir hatten uns damals gefragt, wie wir uns einzigartig machen könnten", erklärt Manuel Schulenberg. Und obwohl es bei der ersten Auflage noch etwas schleppend anlief, hat sich das Duell der Dorfjugenden inzwischen zu einem Fixpunkt im Syker Amüsement-Kalender entwickelt. "Inzwischen wissen die Dorfjugenden auch, was auf sie zukommt", meint Manuel Schulenberg.
Aber nicht genau. So wird es mit den beiden besten Teams – egal wie weit sie auseinander liegen – am Ende ein Finalspiel geben. Wieder mit Überraschungseffekt. Alle werden alles geben. Denn, so Manuel Schulenberg: "Es geht dabei auch um Ruhm und Ehre."
Nach der Siegerehrung – gegen 22 Uhr – geht das Ganze dann zum gemütlichen Teil über. "Party für alle", nennt es Nicole Finke aus dem Organisations-Team. Bayrischer Schmuck, bayrische Leckereien, bayrische Getränke. Alles für vier Euro. "Und keine Angst: Wir spielen nicht nur Wolfgang Petry."
