Huxfeld. Der Neffe von Bernd Böschen, Keit Mattern, könnte im Fußball mal in die Fußstapfen seines Onkels treten. Genau wie einst „Benno“ Böschen beim SV Blau-Weiß Bornreihe kommt auch Mattern in der U16 der JSG Hamme mit viel Dampf über die rechte Seite. Noch erfolgreicher als im Fußball ist Keit Mattern allerdings im Schießsport.
Mit seinen 345 Ringen sorgte dieser bei den Bezirksmeisterschaften im Luftgewehr (LG)-Freihand-Wettbewerb als Sieger in der Jugend für den SV Huxfeld vor kurzem bereits für Furore. „Wenn ich mich zwischen meinen beiden Sportarten entscheiden müsste, würde ich mich für das Schießen entscheiden“, betont Keit Mattern. Hier sieht der 15-Jährige zumindest derzeit die größeren Perspektiven. Da sich die Trainingsabende aber gar nicht überschneiden, muss sich der Grasberger (noch) nicht von einer Sportart trennen.
Da seine Eltern Karsten und Sonja Mattern beide unter anderem als LG-Freihand-Schützen ebenfalls im SV Huxfeld aktiv sind, wurde Keit Mattern das Schießen praktisch bereits in die Wiege gelegt. Nach einem Jahr in der LG-Auflage konzentrierte sich Mattern auf das LG-Freihand-Schießen. „Das macht mir auch am meisten Spaß“, verrät der Neuntklässler. Mit dem Bezirksmeistertitel in diesem Jahr habe er dennoch nicht gerechnet. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich der Beste sein würde, auch wenn ich im Training schon mehr als 350 Ringe erzielt habe“, erklärt der Schüler der IGS in Lilienthal.
Trainiert wird Keit Mattern von Elisabeth Hartwig und Marcel Meyer-Klenke. „Die geben mir gute Tipps“, so Mattern. Auch seine Eltern stünden ihm immer wieder mit Rat und Tat zur Seite. „Ich bin teilweise aber schon besser als meine Eltern“, lässt der Pennäler wissen. Eines Tages möchte Keit Mattern auch mal mehr als 380 Ringe anbringen. In diesen Bereich war auch sein Vater Karsten Mattern in seinen besten Zeiten vorgedrungen. „Ich möchte aber besser werden als mein Vater damals“, nennt Keit Mattern ein ehrgeiziges Ziel. Der Werder-Fan habe sich am Anfang sogar noch über den Unterrichtsausfall durch die Corona-Pandemie gefreut. „Mittlerweile ist es aber langweilig geworden“, meint der 15-Jährige. Er vermisse auch den Kontakt mit seinen Kameraden. Auf die muss er auch im Fußball und im Schießsport verzichten.
Im Fußball hält sich Keit Mattern mit individuellem Joggen fit. „Unser Trainer Christian Holsten hat uns zur Aufgabe gemacht, dreimal in der Woche fünf Kilometer mit einer Lauf-App zu laufen“, informiert Mattern. Holsten kontrolliere die „Hausaufgaben“ seiner Schützlinge auch. „Für mich hat sich dabei aber grundsätzlich gar nicht viel verändert. Ich bin auch vorher schon immer freiwillig neben dem Training noch gelaufen“, sagt der Sportler. Dieser lebe auf dem Fußballplatz schließlich nicht zuletzt auch von seiner Ausdauer und seiner Geschwindigkeit. Dies galt auch stets für seinen Onkel „Benno“ Böschen.
Während Keit Mattern die aktive Laufbahn seines Onkels nur als kleines Kind mitbekam, schaute er häufig bei den Bornreihern vorbei, als dieser gemeinsam mit André Lütjen Trainer bei den „Moorteufeln“ war. Mattern ist auch regelmäßiger Gast im Bremer Weserstadion. Aber auch diese Freizeitbeschäftigung muss nun bekanntlich ruhen. Keit Mattern wäre es auch recht, wenn seine Werderaner den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga durch einen Abbruch erlangen. „Die Hauptsache ist, dass Werder drin bleibt“, sagt der Aktive. Besonders Milot Rashica hat es dem Jugendlichen angetan. „Der wird Werder aber bestimmt demnächst verlassen“, befürchtet der Anhänger der Grün-Weißen. In England drückt Keit Mattern dem FC Liverpool die Daumen. „Für Liverpool wäre es natürlich besonders doof, wenn sie nun nicht Meister werden“, gibt Mattern zu bedenken.
Bis es für Keit Mattern wieder mit dem Fußball losgeht, vertreibt dieser sich die Zeit mit dem runden Leder auf der Playstation. Im Schießen macht er Trockenübungen mit dem Gewehr der Eltern. „Das ist aber nicht das Gleiche. Ich hoffe deshalb, dass es bald wieder mit dem Training losgeht“, scharrt das große Talent bereits mit den Hufen. Auch seine Lieblingsfächer in der Schule, Sport und Mathe, vermisse der Youngster bereits. Dieser trat im Alter von zehn Jahren dem SV Huxfeld bei. „Gleich bei meinem ersten Auftritt habe ich das Frühjahrsschießen gewonnen“, erinnert sich Keit Mattern gerne an seine Anfangszeit zurück.