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Geschasster Sottrumer Gemeindedirektor äußert sich zur Kritik der Fraktionen an seinem Arbeitsstil Markus Luckhaus geht in die Offensive

Sottrum. Markus Luckhaus geht in die Offensive. Nach massiven Vorwürfen der Sottrumer Fraktionsspitzen an seiner Arbeitsweise war der Verwaltungschef in der Ratssitzung am 10. März von seinem Amt als Direktor der Gemeinde Sottrum zurückgetreten. Die Kritik, er habe durch Nachlässigkeiten wichtige Projekte in ihrer Entwicklung gebremst und der Samtgemeinde damit Schaden zugefügt, will Luckhaus nicht unkommentiert stehen lassen.
19.03.2014, 07:00 Uhr
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Markus Luckhaus geht in die Offensive
Von Lars Köppler

Markus Luckhaus geht in die Offensive. Nach massiven Vorwürfen der Sottrumer Fraktionsspitzen an seiner Arbeitsweise war der Verwaltungschef in der Ratssitzung am 10. März von seinem Amt als Direktor der Gemeinde Sottrum zurückgetreten. Die Kritik, er habe durch Nachlässigkeiten wichtige Projekte in ihrer Entwicklung gebremst und der Samtgemeinde damit Schaden zugefügt, will Luckhaus nicht unkommentiert stehen lassen.

Markus Luckhaus erinnert sich gerne an die Zeiten, als die politischen Parteien in der Samtgemeinde Sottrum noch in Eintracht mit dem Verwaltungschef wichtige Projekte auf den Weg brachten. „Zwischen 2006 und 2011 haben wir fast alle Beschlüsse einstimmig gefasst“, so der Christdemokrat, der 1996 in den Samtgemeinderat zog und 2007 mit komfortabler Mehrheit zum Oberhaupt der Samtgemeinde Sottrum berufen worden war. Doch das ist vorbei, mittlerweile ist das einst intakte Vertrauen – auch mit den Kollegen aus den eigenen Reihen – futsch.

Für den geschassten Ex-Gemeindedirektor sind die harten Vorwürfe, die jüngst von den Fraktionsspitzen von SPD, Bündnis 90/ Die Grünen, CDU und FDP auf ihn einprasselten und in dem Ausscheiden aus dem Ehrenbeamtenverhältnis gipfelten, haltlos und ein Grund dafür, energisch die Reißleine zu ziehen. „Ich bin verwundert über die massiven Vorwürfe und bedaure diese Emotionalität“, erklärte Markus Luckhaus gestern in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Zum Wohl der Samtgemeinde Sottrum wünsche er sich Sachlichkeit und konstruktive Kritik, ergänzte der Verwaltungschef. Dass der Kommune durch seinen Arbeitsstil – wie von den Fraktionsvorsitzenden Lühr Klee (Grüne), Friederike Paar (CDU), Christa Kirchhof (SPD) und Jan-Christoph Oetjen (FDP) behauptet – Nachteile entstanden seien, wies Luckhaus entschieden zurück.

„Ich habe keine Verfahren verschleppt“, stellte der Sottrumer Rathauschef klar. So bräuchten Planungen wie das neue Gewerbegebiet oder die Dorferneuerung in Stuckenborstel nunmal ihre Zeit bis zur Umsetzung. Ihm Untätigkeit vorzuwerfen, hält Markus Luckhaus für unangebracht. Vielmehr sei es bei manchen Politikern im Rat oft die eigene Erwartungshaltung, die zu einer gewissen Ungeduld führten. Luckhaus vermutet hinter den Angriffen auch Wahlkampf-Strategie. Zu den hitzig diskutierten Streitthemen zählten laut Luckhaus zudem die lange geplante Einführung der Ganztagsschule und den damit verbundenen Mensa-Bau in der Wieste-Schule, der barrierefreie Ausbau des Sottrumer Bahnhofes, die Gründung eines Seniorenbeirates oder auch das Klimaschutzkonzept.

Bei all diesen Projekten soll Luckhaus nach Meinung der vier Ratsfraktionen bei der Verwirklichung eher auf die Bremse als aufs Gaspedal gedrückt haben. So habe sich der Verwaltungschef beispielsweise zu wenig bemüht, finanzielle Unterstützung von Land und Bund für die Mensa an der Oberschule zu bekommen, ließen die Fraktionsspitzen jüngst verlauten. „Als wir die Einführung einer Ganztagsschule beschlossen haben, gab es noch keine Förderprogramme, die wir hätten in Anspruch nehmen können“, entgegnete der in seiner Position geschwächte Luckhaus.

Erst jetzt, so der CDU-Politiker, werde von der neuen Kultusministerin ein Förderprogramm aufgelegt, das man nutzen könne. Auch für den Bau des Fahrstuhls am Bahnhof haber er „alles versucht“, um eine Förderung zu bekommen. Ein Antrag bei der Metropolregion sei abgewiesen worden. Fehlende Unterlagen hätten derweil zum Ablehnungsbescheid und zu einer Verschiebung der Inbetriebnahme des Fahrstuhls auf den 5. Juni geführt, kritisierten die Ratsfraktionen. „Wir sind weder Bauherr noch ausführende Baufirma“, erläuterte Luckhaus, der sich auch die Verzögerung bei der Sanierung des Toilettenhauses am Bahnhof nicht ankreiden lässt.

„Der Warteraum und die Toilette sind nicht im Besitz der Samtgemeinde Sottrum. Das Projekt befindet sich in der Beratungsphase“, so Luckhaus, der für die Zeit bis zur Samtgemeindebürgermeisterwahl am 8. März 2015 trotz der Spannungen auf ein faires und kooperatives Miteinander hofft.

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