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Gesundheitsdaten für Bremen-Nord Wie viele Kinder Übergewicht haben

Während der Anteil übergewichtiger Kinder 2017 bis 2019 in Burglesum 10,4 Prozent betrug, waren es in Blumenthal 15,5 Prozent. Das geht aus dem Ortsteilatlas hervor, der um das Thema Gesundheit erweitert wurde.
20.08.2020, 05:23 Uhr
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Wie viele Kinder Übergewicht haben
Von Julia Ladebeck

Bremen-Nord. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern in Bremen-Nord ist in Vegesack im Durchschnitt zwei Jahre höher als in Burglesum. In Vegesack sind es 78,1 Jahre, in Blumenthal 76,2 und in Burglesum 75,9 Jahre. Das geht aus dem digitalen Ortsteilatlas des Statistischen Landesamts hervor, in dem jetzt das Thema „Gesundheit“ neu aufgenommen worden ist. Der Themenbereich umfasst Indikatoren zur Lebenserwartung von Frauen und Männern, zum Über- und Untergewicht und zum Impfstatus von Kindern. Die gesundheitliche Lage in den Orts- und Stadtteilen sowie den Stadtbezirken wird in dem digitalen Ortsteilatlas unter anderem in Karten dargestellt.

Die Daten zur Lebenserwartung beziehen sich auf den Zeitraum von 2009 bis 2018. Es besteht im digitalen Ortsteilatlas auch die Möglichkeit, frühere Zeiträume auszuwählen. Ein Vergleich zeigt, dass die Lebenserwartung im Vergleich zu den 1970er-Jahren deutlich gestiegen ist. So wurden die Männer im Zeitraum von 1971 bis 1980 in Vegesack durchschnittlich 68,4 Jahre alt, in Blumenthal 67,8 Jahre und in Burglesum 67,6 Jahre. Eine genauere Betrachtung auf Ortsteilebene ist beim Indikator Lebenserwartung in allen drei Nordbremer Stadtteilen nicht möglich, da die Angabe aufgrund der geringen Bevölkerungsgröße nicht ausgewiesen wird.

Frauen werden in Vegesack nach den aktuellsten Daten (2009 bis 2018) 82,9 Jahre alt. In Blumenthal werden Frauen im Schnitt 81,7 Jahre und in Burglesum 81,1 Jahre. Im Vergleich dazu die Zahlen aus den Jahren 1971 bis 1980: 76,3 Jahre (Vegesack), 75,1 Jahre (Blumenthal) und 73,4 Jahre (Burglesum).

Unterschiede in den Ortsteilen

Auch Daten zum Übergewicht von Kindern hat das Statistische Landesamt erfasst und veröffentlicht. Angegeben ist der prozentuale Anteil der Kinder mit Übergewicht oder Adipositas, die an der Schuleingangsuntersuchung teilgenommen haben. Ermittelt wurden die Werte vom Gesundheitsamt. Während der Anteil übergewichtiger Kinder im Zeitraum 2017 bis 2019 in Burglesum bei 10,4 Prozent lag, waren es in Vegesack 14,8 Prozent und in Blumenthal 15,5 Prozent. Zum Vergleich: Gröpelingen hat laut dem Ortsteilatlas mit 17,6 Prozent den höchsten Anteil übergewichtiger Kinder, Schwachhausen mit 4,7 Prozent den geringsten Wert.

Eine genauere Betrachtung auf Ortsteilebene zeigt, dass es große Unterschiede innerhalb eines Stadtteils gibt. So ist die Verteilung der übergewichtigen Kinder im Ortsamtsbereich Blumenthal sehr unterschiedlich. Während in Rekum lediglich 3,6 Prozent der Kinder mit Übergewicht eingeschult worden sind, waren es in Farge 13,4 Prozent, in Rönnebeck sogar 18,3 Prozent, in Lüssum-Bockhorn 17,6 Prozent und in Blumenthal-Mitte 14,5 Prozent der Mädchen und Jungen, die vor dem Schulanfang untersucht worden sind. In Burglesum liegen die Zahlen der übergewichtigen Kinder ebenfalls weit auseinander. In St. Magnus haben lediglich 5,2 Prozent der Kinder Übergewicht, in Burg-Grambke 14,4 Prozent (Lesum 5,9 Prozent, Burgdamm 13,6 Prozent).

Parallel zum Übergewicht werden wurden bei den Schuleingangsuntersuchungen (2017 bis 2019) durch das Gesundheitsamt Zahlen zum Untergewicht bei Kindern ermittelt, die ebenfalls vom Statistischen Landesamt erfasst wurden und nun im Ortsteilatlas einsehbar sind. Demnach waren 7,3 Prozent der Kinder in Vegesack untergewichtig, in Blumenthal 5,3 Prozent und in Burglesum 14,1 Prozent der Kinder. Das ist der dritthöchste Wert nach den Stadtteilen Findorff (16,7 Prozent) und Walle (15,1 Prozent).

Aufschluss zum Impfstatus

Der Online-Atlas zeigt auch, dass es Unterschiede beim Impfstatus gibt. Der Anteil der Kinder, die an der Schuleingangsuntersuchung teilgenommen und einen Impfpass vorgelegt haben, lag 2017 bis 2019 in Vegesack bei 83,1 Prozent, in Blumenthal bei 86,8 Prozent und in Burglesum bei 85,7 Prozent. Der Anteil der Kinder, für die ein Impfbuch vorgelegt und für die eine zweimalige Masernimpfung nachgewiesen wurde, lag in Vegesack bei 82,6 Prozent, in Blumenthal bei 87,6 Prozent und in Burglesum bei 88,7 Prozent. Zwei Masern-Impfungen werden empfohlen, um den effektivsten Schutz vor der Infektionskrankheit zu erreichen.

Laut dem Statistischen Landesamt ermöglicht die kleinräumige Betrachtung der gesundheitlichen Lage der Bevölkerung die Analyse von Problemlagen und weist auf Handlungsbedarf hin. „Innerstädtische Unterschiede werden deutlich. Damit ist die kommunale Gesundheitsberichterstattung eine wichtige Informationsquelle für Sozial- und Gesundheitsbehörden.“ Sie liefere Planungsdaten für Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung, sei aber auch ein Instrument zur Ressourcensteuerung und zur Qualitätssicherung.

Im Ortsteilatlas Bremen, der im Internet unter der Adresse www.statistik.bremen.de/ortsteilatlas aufgerufen werden kann, sind zu derzeit etwa 20 Inhaltsbereichen statistische Daten zu finden. Neben dem Thema Gesundheit gehören dazu unter anderem die Rubriken Altersstruktur, Bevölkerungsbewegung, Sozialleistungen, Migrationshintergrund, Geburten und Sterbefälle, Kirche, Bildung, Erwerbstätigkeit, Verkehr sowie die zurückliegenden Bundestags- und Bürgerschaftswahlen. Die Kennzahlen, die in dem Online-Portal veröffentlicht werden, können für Orts- und Stadtteile über mehrere Jahre hinweg miteinander verglichen werden.

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