Stuhr-Brinkum. Die Bauarbeiten an der Bassumer Straße in Brinkum verzögern sich zwar (wir berichteten), dennoch erteilte die Mehrheit des Stuhrer Ausschusses für Verkehr, Ordnung und Soziales dem Vorschlag der FDP-Fraktion, vorzeitig Schutzstreifen für Radfahrer auf der Fahrbahn aufzubringen, eine Abfuhr. Jürgen Timm berichtete im Namen der FDP-Fraktion von „haarsträubenden Situationen“ auf der Bassumer Straße. Besonders in Verbindung mit E-Bikes.
Die Politik hatte im Herbst 2019 einen entsprechenden Beschluss gefasst, die Bassumer Straße umzugestalten. Eigentlich hatten die Arbeiten, die eine Verbreiterung des Gehradweges in Teilbereichen, die Anbringung eines Radfahrerschutzstreifens auf der Fahrbahn und eine Linksabbiegespur in den Brunnenweg vorsehen, in diesem Sommer beginnen sollen. Jedoch waren in der Planungsphase unvorhergesehene Probleme aufgetaucht, wie die Verwaltung Ende Juni mitgeteilt hatte. Sie hatte in Abstimmung mit dem Abwasserverband ein neues Entwässerungskonzept erarbeitet, das anschließend vom Landkreis Diepholz als Unterer Wasserbehörde genehmigt werden musste.
Dies ist nun erfolgt, wie der zuständige Fachbereichsleiter Hartmut Martens in der Sitzung am Dienstag berichtete. Die Erdarbeiten könnten bereits im Frühjahr 2021 beginnen. Zwei Baulose sollen vergeben werden, jedes soll zwei bis drei Monate Bauzeit umfassen. Im Sommer bis Herbst 2021 könnte das Bauvorhaben zum Abschluss gebracht werden. Ein Schutzstreifen entlang der Bassumer Straße würde gut 20 000 Euro kosten, Sonderpunkte – beispielsweise für den Schülerverkehr – nicht inbegriffen, sagte Martens. Markierungsarbeiten würden wegen der Wetterverhältnisse ohnehin nicht zwischen dem 1. November und dem 31. März erfolgen.
Solange könne das Projekt noch warten, befand Heiner Lampe (CDU). „Bis eine Firma gefunden ist, ist locker Sommer oder Herbst“, sagte er. Und wenn im Frühjahr sowieso die Kanalarbeiten beginnen, mache der vorgezogene Schritt „keinen Sinn“. Auch Bernhard Helmerichs (Grüne) sprach sich dagegen aus „zweimal dasselbe Geld auszugeben“. Gerd-Wilhelm Bode (Besser) fand allerdings Gefallen an dem ebenfalls im Antrag der FDP formulierten Vorschlag, zu testen, ob die gesamte Bassumer Straße eine 30er-Zone werden kann. Er regte aber auch einen „Shared Place“ an, der sowohl Auto- als auch Radverkehr auf der Straße vorsieht, der sich den Verkehrsraum teilt.
Schlussendlich stimmten aber alle Ausschussmitglieder bis auf Jürgen Timm gegen den Antrag der Freidemokraten.