Von Delmenhorst über Uphusen zum Fußball-Profi: Mustafa Azadzoy spielt in der dritten thailändischen Liga. Und hat noch viel vor. Der 23-Jährige im Interview.
Herr Azadzoy, seit Juli stehen Sie nun als Profi in der dritten thailändischen Fußball-Liga beim Nara United FC unter Vertrag. Haben Sie sich in Ihrer neuen Umgebung schon gut eingelebt?
Mustafa Azadzoy: Ich habe mich hier sehr schnell einleben können, da für uns Spieler alles sehr einfach gestaltet wird. Ich wohne hier ganz im Süden der Stadt in einem Apartment, wo auch die anderen ausländischen Profis aus meiner Mannschaft leben. Wir müssen uns um nichts kümmern, sodass wir uns voll auf unsere Leistung konzentrieren können. Der ganze Stab hinter dem Team sorgt sich wirklich sehr um das Wohlergehen der Spieler.
Klingt nach einem Traumstart in der neuen Heimat . . .
Ja, die erste Zeit fiel es mir nur schwer, mit dem Wetter in Thailand klar zu kommen, aber mittlerweile ist auch das kein Problem mehr. Man gewöhnt sich eben daran.
Sie haben vor Ihrem Wechsel für den TB Uphusen in der Oberliga gespielt, nun laufen Sie in der dritten Liga in Thailand auf. War das sportlich eine große Umstellung?
Also der Fußball hier ist schon ein anderer als der in Europa. In Thailand wird viel mehr wert auf die Physis gelegt. Bisher lief es Gott sei Dank ganz gut für mich.
Das heißt?
Seit ich da bin, haben wir sieben Spiele gespielt und davon drei gewonnen. Zwei gingen unentschieden aus, und zwei haben wir verloren. Ich konnte bisher drei Tore schießen und drei Assists geben.
Aktuell belegt Ihre Mannschaft den zweiten Tabellenplatz. Was ist in dieser Saison noch möglich?
Ich denke, wir können den Aufstieg schaffen. Wir haben jetzt noch vier Spiele und davon müssen wir drei gewinnen. Das ist machbar.
Wenn Sie auf Ihre Zeit im Nara-Trikot blicken, was war bisher der schönste Moment?
Mein erstes Tor, weil ich genau wusste, dass das Spiel live im Fernsehen und im Internet übertragen wird. Meine ganze Familie hat zu Hause zugesehen, und meine engsten Freunde haben mir sofort danach gratuliert. Das hat mir viel Kraft gespendet, um weiter Gas zu geben für mein Ziel, in die erste Liga zu kommen.
Das hört sich alles so an, als hätten Sie Ihren Wechsel nicht eine Sekunde lang bereut...
Nein, bereut habe ich diesen Schritt auf keinen Fall. Ich wollte immer Profi werden und durch den Wechsel habe ich mir meinen Traum erfüllen können. Dennoch bin ich noch nicht am Ziel angelangt und werde weiterhin mein Bestes geben, um noch höher zu kommen.
Die Fragen stellte Daniel Cottäus.