Die Entscheidung, wie es im Bremer Lotto-Pokal weitergeht, hat der Bremer Fußball-Verband (BFV) zunächst vertagt. Eigentlich hatte BFV-Präsident Björn Fecker am vergangenen Mittwoch in einer ersten Videokonferenz mögliche Szenarien mit Vertretern der vier Halbfinalisten FC Oberneuland, Blumenthaler SV, SC Borgfeld und FC Huchting diskutieren wollen. Doch Fecker hat die Gespräche in die kommende Woche verschoben. Der Grund: Der Bremer Fußball möchte zunächst wissen, bis wann die Landesverbände ihre Pokalvertreter für die erste DFB-Pokalhauptrunde an die Verbandszentrale in Frankfurt melden müssen.
Ohne Corona hätte der deutsche Amateur-Fußball an diesem Sonnabend seinen großen Auftritt gehabt. Denn traditionell am Tag des DFB-Pokalfinals in Berlin überträgt die ARD die Pokalendspiele der Landesverbände den ganzen Tag über verteilt live im TV. Daraus wird bekanntlich nichts, denn Amateur-Fußball bleibt in ganz Deutschland verboten. Bis auf Thüringen und Bayern stehen in allen Landesverbänden die Zeichen auf Saisonabbruch. Unklar aber bleibt, was mit dem Pokalwettbewerb passiert und wie ein Sieger ermittelt wird.
Lutz Repschläger, Trainer des Halbfinalisten SC Borgfeld, hatte zuletzt erklärt: „Wenn richtiger Fußball zeitnah wieder gespielt werden kann, sollten wir den Pokal spielen. Wenn nicht, bleibt nur eine alternative Lösung am grünen Tisch.“ Die möglichen Szenarien reichen vom Losverfahren über Elfmeterschießen bis zur Möglichkeit, eine Mannschaft zu bestimmen und die anderen drei Vereine dann an möglichen Einnahmen aus der ersten DFB-Pokalrunde zu beteiligen. Repschläger: „Wenn tatsächlich ein anderer Weg gefunden werden muss, damit ein Teilnehmer für den DFB-Pokal gemeldet werden kann, dann dürfen die drei Nicht-Teilnehmer in gar keinem Fall leer ausgehen. Alle haben es verdient und alle müssen sowohl sportlich als auch finanziell mit einem guten Gefühl die Entscheidung tragen können.“
Das Pokalfinale in Berlin hat der DFB jetzt für den 4. Juli terminiert. Unwahrscheinlich aber, dass an dem Tag auch die Landesverbände ihre Endspiele durchführen können. Das gebe die Verfügungslage nicht her, heißt es beim Bremer Fußball-Verband. Unklar ist auch, ob die ARD trotzdem die möglichen Finals der Amateurvereine live übertragen will. Darüber sollen in Kürze Gespräche geführt werden. Borgfeld-Coach Repschläger, der im Halbfinale auf den FC Oberneuland treffen sollte, hat die Hoffnung auf eine Weiterführung noch nicht aufgegeben. „Ich drücke ganz fest beide Daumen dafür, dass wir die Möglichkeit bekommen zu spielen. Gerne auch in der Vorbereitung zur neuen Saison.“