Zehn Tage lang konnte sich erholt und neue Kraft gesammelt werden, körperlich wie geistig. Zumindest galt das fürs Gros der Fischtown Pinguins, nur vier Profis hatten einer Länderspiel-Verpflichtung nachzukommen. Der Rest des Bremerhavener Eishockey-Teams konnte Verletzungen auskurieren, sich präparieren für den Hauptrunden-Endspurt mit zwölf Partien in 24 Tagen – und auch Frustrationen abbauen. Von den letzten sieben DEL-Spielen gingen sechs verloren.
Kam da genau der passende Gegner in die Eisarena? Die Iserlohn Roosters stecken mal wieder im Abstiegskampf, so wie die Pinguins hatten sie zuletzt deutlich mehr verloren als gewonnen. Und hatten den Trainer getauscht: Sportdirektor Franz-David Fritzmeier führte die Roosters als vorläufiger Nachfolger von Cheftrainer Doug Shedden aufs Eis. Letztlich kamen die Pinguins aber mit dem gewünschten Resultat aus der Pause. Fritzmeiers Team verlor das Nachholspiel mit 2:5 (2:0, 0:3, 0:2) in Bremerhaven. Die Partie war nach der Ammoniak-Havarie Ende Januar verschoben worden.
Zunächst lief es aber überhaupt nicht so, wie es sich das Bremerhavener Publikum und die Fischtown Pinguins gewünscht hätten. Leichte Scheibenverluste, ungeordnetes Angriffsspiel – und eine vergebene Großchance von Justin Büsing prägten ihr Spiel. Im Gegensatz dazu verteidigte Iserlohn aufmerksam – und schlug zu, wenn sich Gelegenheiten boten. Einmal geschah das sogar in Unterzahl, als Eric Cornel einen Konter abschloss (15.). Das war bereits das 2:0 für die Gäste, die in der vierten Minute durch einen konsequenten Schuss von Tyler Boland in Führung gegangen waren.
Es dauerte bis zur 30. Minute, bis Fischtown aufdrehte – und das Spiel drehte. Erst war Jan Urbas nach einem Jeglic-Schuss zur Stelle, dann Fabian Herrmann nach einem Jensen-Schuss. Und in Überzahl sorgte Nicholas B. Jensen mit einem fulminanten Schuss in der 38. Minute für das 3:2. Kaum weniger fulminant droschen dann im Schlussdrittel erst Neuzugang Ludwig Byström und später Kapitän Jan Urbas den Puck zum 4:2 (48.) und 5:2 (54.) ins Tor.