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Eishockey Fischtown Pinguins unterliegen auch Tabellenführer Ingolstadt

Sie haben alles versucht, aber wieder sind die Punkte beim Gegner geblieben. Das 1:3 der Pinguins gegen Ingolstadt setzt die aktuelle Serie fort: Es war schon die sechste Niederlage im siebten Spiel.
02.02.2025, 17:33 Uhr
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Von OlafDorow

Den Fischtown Pinguins wird es womöglich ganz guttun, dass der DEL-Spielplan jetzt erst einmal eine Länderspiel-Pause vorsieht. Im letzten Spiel vor der Pause, dem ersten in Bremerhaven nach der Ammoniak-Havarie am 17. Januar, verlor die Mannschaft von Trainer Alex Sulzer auch gegen den ERC Ingolstadt mit 1:3 (0:1, 1:1, 0:1). Bereits zwei Tage zuvor hieß es in München 1:3 gegen Bremerhaven. Von den letzten sieben Spielen hat Fischtown damit sechs verloren und hat sich in der Tabelle von den Spitzenteams Ingolstadt und Berlin entfernt. Der Ingolstädter Cheftrainer Mark French durfte sich dagen über seinen 100. DEL-Sieg freuen.

Dass es den Pinguins gelingt, ausgerechnet gegen den souveränen Tabellenführer der DEL die Niederlagenserie zu beenden, blieb am Sonntag eine unerfüllte Hoffnung. Die Aufgabe schien ohnehin sehr schwer. Die Panther genannten Profis aus Bayern kamen in den letzten Wochen aus dem Siegen kaum noch heraus, das Selbstvertrauen der Bremerhavener war dagegen nicht eben am oberen Limit. Hinzu kam auch am Sonntag die personell äußerst angespannte Lage. Wie schon am Freitag fehlten erneut so wichtige Spieler wie Miha Verlic, Dominik Uher oder Christian Wejse. Zwar meldete sich Markus Vikingstad wieder gesund, dafür fiel der erkrankte Rayan Bettahar aus, der in München beim 1:3 das einzige Pinguins-Tor geschossen hatte.

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Auch gegen Ingolstadt sollte es bei nur einem Bremerhavener Treffer bleiben. Erzielt hat es Jan Urbas. Der Pinguins-Kapitän traf zwei Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels aus der Drehung zum 1:2. Verteidiger Phillip Bruggisser hatte ihn sehenswert angespielt. Das Urbas-Tor krönte die beste Phase der Gastgeber in dieser Partie. Endlich hatten sie es geschafft, die Ingolstädter Defensive gehörig unter Druck zu setzen – und und auch die Fans auf den Rängen wieder etwas mehr in Wallung zu bringen.

In den knapp 40 Minuten zuvor hatte sich das Publikum in der erneut ausverkauften Bremerhavener Eisarena eine sehr abgeklärte Vorstellung des Tabellenführers anschauen dürfen, oder müssen. Selten bis nie kam Fischtown zu klaren Torchancen. Zumeist waren es Distanzschüsse, die dann eine sichere Beute des ERC-Goalies Devin Williams wurden. Die Ingolstädter Abwehr arbeitete quasi alles sauber weg. "Sie sind sehr stark an der Scheibe", musste Pinguins-Profi Fabian Herrmann bei Magenta Sport zugeben.

Zweimal schlugen die Gäste eiskalt zu. Zunächst traf Austen Keating mit einem Fernschuss (10.). Keating hatte dabei so genau gezielt, wie es genauer nicht ging. Der Puck prallte am Innenpfosten ab und flutschte ins Tor. In der 25. Minute ließ sich dann Riley Sheen eine günstige Gelegenheit nicht entgehen. Er setzte sich im Zweikampf gegen den strauchelnden Maxim Rausch durch und steuerte allein auf den Pinguins-Torwart Kristers Gudlevskis zu. Auch in diesem Eins-zu-Eins-Duell blieb Sheen der Sieger.

Kaum hatten die Gastgeber nach Urbas' Anschlusstreffer wieder Hoffnung geschöpft, erwischte sie der nächste Nackenschlag. Auch wenn Wayne Simpsons Tor zum 1:3 gleich nach der Drittelpause noch einmal überprüft worden ist, blieb es dabei: Der ERC führte wieder mit zwei Toren. Alle Bremerhavener Bemühungen am Ende des Spiels, inklusive der Herausnahme des Torwarts, blieben erfolglos.

Bis zum 12. Februar können die Pinguins jetzt etwas Luft holen – und auch auf die Rückkehr der verletzten beziehungsweise erkrankten Spieler hoffen. Danach allerdings wartet ein Programm auf sie, das es in sich hat. Weil wegen der gesperrten Eisarena am Wilhelm-Kaisen-Platz zwei Heimspiele verlegt werden mussten, folgt für das Team von Alex Sulzer Wettkampf auf Wettkampf. Beginnend mit dem Nachholspiel gegen die Iserlohn Roosters am 12. Februar muss es innerhalb von 24 Tagen gleich zwölfmal antreten, lange Busreisen inklusive.

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In der heimischen Eisarena in Bremerhaven herrscht unterdessen demnächst keineswegs Ruhe vor dem Sturm. Von Donnerstag bis Sonntag weht ein Hauch von Olympia durch die Halle. Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen kämpft in dem Qualifikationsturnier gegen Österreich, Slowakei und Ungarn um das letzte noch zu vergebende Ticket für die Spiele von Turin 2026.

Zur Sache

Inklusion in der Eisarena

Das Pinguins-Spiel gegen Ingolstadt hatte der Bremerhavener Klub in Zusammenarbeit mit dem Nordic Campus ins Zeichen der Inklusion gestellt. Der Campus kooperiert bereits seit fünf Jahren mit den Pinguins. Er betreut 600 Jugendliche in 33 verschiedenen Ausbildungsberufen, um sie in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen. Am Sonntag schauten nicht nur zahlreiche Menschen mit Beeinträchtigungen beim Spiel zu. Auch der Co-Kommentar bei Magenta Sport, ein symbolisches Bully, das Verlesen der Mannschaftsaufstellung oder das Abklatschen mit dem Goalie vor der Partie gehörten zum Inklusionsprogramm. "Wir schätzen das sehr und freuen uns, dass wir das in den Fokus rücken können. Menschen mit Einschränkungen freuen sich doch genauso über ein Tor", sagte Alfred Prey, der langjährige Manager der Fischtown Pinguins.

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