Was für ein euphorischer EM-Start! Die Nationalmannschaft fiedelt die Schotten mit 5:1 aus dem Stadion, die Fans sind glücklich und feiern gemeinsam beim Public Viewing, ganz wie in alten Zeiten. Alles super also, wäre da nicht diese eine etwas unangenehme Sache gewesen – die Eröffnungsfeier.
Zu einer mittelmäßigen Radio-Playlist bewegten sich Tänzer, gekleidet in den Nationalfarben der EM-Teams, rund um ein großes Podium, wo am Ende der konzeptlosen Choreografie ein riesengroßer Pokal aufgeblasen wurde. Im Netz hat das für ordentlich Spott gesorgt. "Einfach nur peinlich" oder "Cringe, dieser Winamp-DJ", waren da noch die netteren Kommentare der einschlägigen X-Nutzer.
Schwungtücher und Rauchtöpfe statt Performance und Gänsehaut. Und wo war eigentlich die Live-Musik? Da hält man es doch lieber mit den Schotten – die hatten immerhin schon vor dem Spiel ihre eigene Party in der Münchner Innenstadt gefeiert und sorgten auch mit dem Singen ihrer Nationalhymne während des Spiels für tolle Stimmung.
Zum Glück bleiben am Ende des Abends die tollen Spielszenen in Erinnerung, die spektakulären Tore von Füllkrug, (W)usiala und Konsorten. Ob es für ein neues Sommermärchen reicht? Mal abwarten. Eines steht jedoch jetzt schon fest: Eröffnungsfeiern brauchen neue Inspiration. Dann doch lieber Dudelsack.