Am Montag kommt es im Achtelfinale zu einem richtigen EM-Kracher. Titel-Favorit Frankreich trifft in Düsseldorf auf Geheim-Favorit Belgien. Belgien, DER ewige Geheim-Favorit. Wer etwas auf sich als Fußball-Expertehält, tippt seit der WM 2010 bei großen Turnieren stets auf die "roten Teufel". "Die muss man auf dem Schirm haben", heißt es oftmals beim gemeinschaftlichen Public-Viewing.
Doch mehr als einen dritten Platz bei der Weltmeisterschaft 2018 erreichte die „Goldene Generation“ um Kevin De Bruyne und Romelu Lukaku nicht – damals verloren die Belgier das Halbfinale übrigens gegen, Sie ahnen es, Frankreich. Hoffentlich kein böses Omen, denn auch aktuell läuft es nicht wirklich rund für das belgische Team. Im letzten Vorrunden-Spiel verwalteten sich die Belgier mit einem 0:0 gegen die Ukraine ins Achtelfinale, die Auftakt-Partie gegen die Slowakei hatten sie überraschend verloren. Die eigenen Fans sind alles andere als begeistert, buhten die Mannschaft nach dem Ukraine-Spiel aus.
Das hat sich Belgiens deutscher Trainer Domenico Tedesco sicherlich anders vorgestellt. Tedesco mag dem ein oder anderen Bundesliga-Fan kein Unbekannter sein. Immerhin führte er den FC Schalke 04 2018 zur Vize-Meisterschaft – eine Erinnerung, in der ich als Schalke-Fan übrigens sehr gerne schwelge. Aber zurück zu den Belgiern. Dass die Vorrunde für Tedescos Team so bescheiden laufen wird, hätte wohl kein Tippspiel-Experte erwartet. Belgien ist doch der Geheim-Favorit. Und, das muss man ihnen lassen: Sie haben eine fulminante EM-Qualifikation gespielt. In acht Begegnungen gab es keine einzige Niederlage, Belgien beendete die Gruppe F vor Österreich auf dem ersten Tabellenplatz. Jetzt läuft Österreich den Belgiern den Rang als Geheim-Favorit ab. Gegen Frankreich müssen die Teufel also liefern und dringend unter Beweis stellen, dass aus dem Geheim-Favoriten nicht ein Geh-Heim-Favorit geworden ist.