Die Enttäuschung ist groß nach dem deutschen Ausscheiden bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Wieder ein peinliches Aus in der Vorrunde, wie schon bei der WM 2018 in Russland. Dazwischen gab es das Scheitern im Achtelfinale der Europameisterschaft 2021 – damit ist die jetzige Generation mit riesigem Abstand die schlechteste in der deutschen Fußball-Geschichte.
Über Jahrzehnte war die deutsche Auswahl als Turniermannschaft gefürchtet, große Spielerpersönlichkeiten führten ihre Elf regelmäßig bis in die Endphase einer WM oder EM und oft zum Titel.
Das ist lange vorbei. Am Talent fehlt es nicht, viele der Spieler wurden toll ausgebildet. Aber da hört es auch auf. Zu viele sind emotional auffallend gleich, sie zocken auf dem Feld in manchen Situationen cool mit, wie sie das nennen, aber in wichtigen Situationen sieht man sie nicht. Und nach einem WM-Debakel wirken sie, als wäre nicht viel passiert.
Es mangelt, 2018 wie heute, an Mentalität und Persönlichkeit, an taktischem Verständnis in der Defensive und am allerletzten Willen. Das spürt jeder Fan. Diese Entwicklung war über Monate absehbar. Die Hoffnung auf plötzliche Besserung bei der WM war naiv und trügerisch. Dafür reichte ein Niclas Füllkrug nicht aus.
In der Weltspitze ist mehr nötig als Talent. Das müsste jedem beim Deutschen Fußball-Bund nun klar sein. Die Erklärung von Bundestrainer Hansi Flick, die Spieler hätten alles gegeben, fasst die fehlende Klasse treffend zusammen.