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Trainerwechsel in München Nagelsmann ist ein teurer Managementfehler des FC Bayern

Es begann mit Rekordsummen und endete rekordverdächtig schnell: Mit dem, was die Trennung des FC Bayern von Trainer Juian Nagelsmann nun kostet, könnte man Werder Bremen sanieren, meint Jean-Julien Beer.
24.03.2023, 17:47 Uhr
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Nagelsmann ist ein teurer Managementfehler des FC Bayern
Von Jean-Julien Beer

Das Ende von Julian Nagelsmann beim FC Bayern ist der teuerste Trainerwechsel der Bundesligageschichte. Es geht um Summen, mit denen man den SV Werder auf einen Schlag sanieren könnte.

20 Millionen Euro Ablöse zahlte Bayern vor eineinhalb Jahren für Nagelsmann an RB Leipzig – Rekord für einen Trainer. Einen Vertrag über fünf Jahre bekam er – auch das hatte es in München nie gegeben. Gehaltszahlungen jenseits von 30 Millionen Euro stehen jetzt noch aus, damit könnte der SV Werder einen Trainer fast zwei Jahrzehnte lang bezahlen.

Die Idee der Bayern war klar: In München sollte eine Ära beginnen, eine Traumehe, die allen Stürmen trotzt. Das Gegenteil trat ein: Nagelsmann holte im ersten Jahr nur den Meistertitel. In seinem zweiten Jahr verlor er nun die Tabellenführung an Borussia Dortmund und den Rückhalt in der Mannschaft. Ein Scheitern im Rekordtempo.

Nagelsmann-Entlassung wirft schlechtes Licht auf Bayern-Führung 

Der Trainerstar, gerade mal 35 Jahre alt, kann nicht behaupten, er wäre nicht gewarnt gewesen. Schon vor Monaten sickerten alarmierende Details aus der Vereinsführung und der Umkleidekabine nach draußen. Neben Defiziten in Taktik und Menschenführung ging es um Nagelsmanns Hang zur Selbstdarstellung und fehlende Sensibilität im Umgang mit privaten Dingen. Da war sein Streit mit Nationaltorhüter Manuel Neuer noch nicht mal eskaliert. Nun fällte der FC Bayern, vor dem Duell mit Dortmund unter Druck, das knallharte Urteil: schuldig in allen Punkten.

Diese Entlassung ist ein empfindlicher Rückschlag für eine Generation junger Trainer, die den deutschen Fußball mit ihrem Fachchinesisch total theoretisierte, aber nicht erfolgreicher machte. Andererseits wirft sie auch ein schlechtes Licht auf die neue Bayern-Führung um Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic, die erhebliche Mühe haben, in die großen Fußstapfen ihrer Vorgänger Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge zu treten. Auch der FC Bayern ist nach der Pandemie wirtschaftlich unter Druck, dieser Trainerwechsel ist ein teurer Managementfehler.

Nagelsmann-Nachfolger wird der siebte Bayern-Trainer in sieben Jahren

Dass nun Thomas Tuchel übernimmt, klingt spannend: Der frühere Dortmunder gewann zwar 2021 mit Chelsea die Champions League, galt aber stets als schwieriger Charakter und deshalb eher als ungeeignet für einen Job zwischen all den starken Egos in München. Er wird der siebte Bayern-Trainer in sieben Jahren seit Pep Guardiola – auch das klingt rekordverdächtig.

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