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Die WM-Kolumne Wenn ich Hansi wär' - würde ich Zweikämpfe üben lassen

Im Land der 80 Millionen Bundestrainer hat es Hansi Flick nicht immer leicht. Wir helfen dem Bundestrainer bei dieser Weltmeisterschaft gerne - mit unserer regelmäßigen Kolumne "Wenn ich Hansi wär`..."
18.11.2022, 14:48 Uhr
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Wenn ich Hansi wär' - würde ich Zweikämpfe üben lassen
Von Olaf Dorow

Zahir Al-Aghbari hat gelacht. Es war kein Tor, über das der Rechtsaußen der omanischen Auswahl sich so freute. Er freute sich offenbar über diesen coolen Trick, der ihm da eben an der Seitenlinie gelungen war. Per Hacke hatte er seinen Gegenspieler getunnelt. Thilo Kehrer konnte dem Ball nur hinterherschauen. Und hoffen, dass kein größerer Schaden aus diesem so kunstvoll eingeleiteten Angriff der Omanis erwächst. Zahir tunnelt Thilo, kein Wunder, das Zahir so in sich hineingegrinst hat. Er kommt aus einem Zwergenland des Fußballs, sein Gegenspieler trägt vier Sterne für vier deutsche WM-Triumphe auf dem Trikot.

Waleed, ein Freund aus Maskat, hat mir dieses Video vom Testspiel der DFB-Auswahl gegen den Oman geschickt. Unterlegt mit wuchtiger klassischer Musik sind ein paar Zweikämpfe aus dem finalen WM-Test des vierfachen Weltmeisters zu sehen. Leider (aus Sicht des vierfachen Weltmeisters) wird Thilo Kehrer noch ein zweites Mal getunnelt, nun schon in Strafraumnähe. Und einmal passiert das auch Jonas Hofmann. Also, wenn ich Hansi Flick wäre, würde ich diese Sequenzen unbedingt auf der nächsten Mannschaftsbesprechung abspielen, vielleicht würde ich sogar die klassische Musik lassen. Sie klingt so schön monumental, nach Ernst der Lage.

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Zweikämpfe sind doch das A und O im Fußball. Wer wüsste das nicht, und der Bundestrainer  hat nach dem weitgehend verrumpelten Testspiel gegen den Oman ja auch gesagt: "Ich erwarte eine andere Zweikampfhärte, eine andere Körperlichkeit." Also bitte: üben, üben, üben. Bis zum ersten WM-Spiel gegen Japan sind noch fünf Tage Zeit, das sollte ausreichen. Fünf Tage sind in diesem irre schnelllebigen Fußballgeschäft eine halbe Ewigkeit.

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Falls die Zeit doch nicht genutzt werden sollte, um sich eine turnierfähige Zweikampfhärte zuzulegen, droht Ungemach. Dann wird es im schlimmsten Fall so wie bei der letzten WM, als das Auftaktspiel gegen Mexiko schiefging und danach alles andere auch noch. Die japanischen Kicker werden ja gerne als wuselig und wieselflink beschrieben. Mit einer Zweikampf-Kultur wie im Oman-Spiel wird das am Mittwoch jedenfalls nichts. Da kämen am Ende wohl nur Karikaturen heraus, wie wieselflinke Japaner den Deutschen durch die Beine gewuselt sind. Und dann würde nicht nur Zahir Al-Aghbari lachen.  

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