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Kommentar über das WM-Aus Zeit für den Wandel

Es war noch nicht mal ein glückloses - es war ein trostloses Turnier, das der Weltmeister Deutschland abgeliefert hat. So erfolgreich die Ära Löw war, so sehr scheint sie am Ende zu sein.
27.06.2018, 21:33 Uhr
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Zeit für den Wandel
Von Olaf Dorow

Und nun? Erst mal eine Nacht drüber schlafen, hat der Bundestrainer nach dem Desaster von Kasan gesagt. Sinngemäß hat er noch gesagt: Er ist enttäuscht, übernimmt die Verantwortung, und nach einer allumfassenden Analyse müssen die entsprechenden Schlüsse gezogen werden. Wer Joachim Löws Statement und das blamable Spiel des Weltmeisters gegen Südkorea noch einmal versucht, auf sich wirken zu lassen, wird den Gedanken kaum verdrängen können: Hier muss sich etwas ändern.

Die Nationalmannschaft steht vor einer Zäsur. Gar nicht mal so sehr, weil Deutschland noch nie zuvor nach einer WM-Vorrunde ausgeschieden ist. Sie hatte oft nur Glück. Es war diesmal aber mehr als nur ein bisschen weniger Glück. Viel mehr. Seit Monaten schwache Testspiele, gepaart mit einer Das-wird-schon-Haltung.

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Dazu die wacklige Personalie Neuer, dann noch die selbst geschaffene Unruhe rund ums Erdogan-Foto obendrauf – so ging Löws Team ins Turnier. Einen Tick zu selbstherrlich, wie Löw selbst einräumen musste. Irgendwann wird er vielleicht auch einräumen, dass er das Spiel gegen Mexiko vercoacht hat. Der Matchplan ging jedenfalls nicht auf.

Selbst die wundervolle Wiederbelebung durch Toni Kroos im Schweden-Spiel blieb ohne Wirkung. Im Südkorea-Spiel war dann zwar endgültig die Selbstherrlichkeit weg, aber auch jegliche Herrlichkeit. Deutschland hat kein glückloses, sondern ein trostloses Turnier gespielt. Das viel zu frühe WM-Aus war nicht nur bitter und enttäuschend. Es war viel schlimmer, weil es sogar ein verdientes Aus war.

So erfolgreich sie war, die Ära Löw, die Ära der Generation Khedira, Müller, Özil: Es ist Zeit für einen Wandel. Einen neuen Impuls. Den Weg freizumachen, wäre jetzt nicht die schlechteste Idee, die Joachim Löw im Sinne des deutschen Fußballs haben könnte.

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