Ganderkesee-Grüppenbühren. "Die Chemie zwischen Mannschaft und Trainer stimmte nicht mehr. Nach Signalen aus dem Team sahen wir uns gezwungen, zu handeln", begründete Holger Jüchter, Vorsitzender der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg, den Rauswurf von Trainer Majk Skoric. Der ehemalige Regionalligaspieler hatte den Handball-Verbandsligisten erst im April übernommen, nachdem Grüppenbühren/Bookholzberg fast vier Monate lang nach einem Nachfolger für Frank Mehrings, der aus beruflichen Gründen hatte kürzertreten wollen, gesucht hatte. "So ist das Geschäft. Wer keinen Erfolg hat, muss dafür die Konsequenzen tragen", sagte Skoric nach seiner Entlassung.
Seinem Vorgänger und nun auch Nachfolger Mehrings wünscht er unterdessen alles Gute: "Vielleicht schafft es Frank ja, die letzten fünf bis zehn Prozent aus der Mannschaft herauszuholen." Damit das gelingt, hat Mehrings, der als Teammanager auch nach seinem Rückzug als Trainer nah an der Mannschaft dran war, bereits angekündigt, einige Dinge verändern zu wollen. "Das Training von Majk hat den Spielern Spaß gemacht - jetzt ist es mit dem Spaß vorbei, es wird hart gearbeitet." Der neue und alte Trainer des Verbandsligisten ist fest davon überzeugt, mit der Mannschaft die Klasse halten zu können. "Wir brauchen die Verbandsliga, um den Umbau der Mannschaft fortzusetzen. Ich bin mir sicher, dass wir nicht absteigen."
Vor allem in Sachen Trainingsintensität will Mehrings den Hebel ansetzen. Für die Weihnachtspause, die nach dem Heimspiel gegen Habenhausen (16. Dezember) beginnt, hat der Coach bis zu neun Einheiten geplant. "Der Erfolg wird sich durch die höhere Intensität einstellen", betont Mehrings, der die Mannschaft allerdings nur bis zum Saisonende betreuen möchte.
Die Trainersuche dürfte bei der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg also schon bald wieder von vorn beginnen - und hatte sich bereits vor der Skoric-Verpflichtung als nicht einfach erwiesen. Nach Mehrings' Rückzug hatte damals zwischenzeitlich der Oldenburger Reinhard Meyer erst zu- und dann wieder abgesagt, weil sein Arbeitgeber die Zustimmung verweigerte. Nach einer zweimonatigen Vorbereitung war die Mannschaft schließlich mit Skoric in die Saison gestartet. Das Saisonziel - ein Platz im gesicherten Mittelfeld - ist nach bisher zehn Partien aber in weite Ferne gerückt. Grüppenbühren ist aktuell Vorletzter mit sechs Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. Auch die frühere Heimstärke des Teams ist in dieser Saison bisher kein Trumpf - lediglich zwei Punkte aus fünf Partien holte Grüppenbühren/Bookholzberg unter Skoric in eigener Halle. Vor allem die Art und Weise, wie so manche Niederlage zustande kam, sorgte bei den Verantwortlichen für Skepsis. Nach der Pleite in Varel setzte sich der Vorstand zur Krisensitzung zusammen. "Auch wir als Vorstand haben einige Fehler gemacht. Unter anderem konnten wir nicht alle angedachten Zugänge holen", gesteht Jüchter.
Majk Skoric möchte in nächster Zeit nun erstmal eine Pause einlegen, würde zur neuen Saison aber gerne wieder eine Mannschaft übernehmen. "Ganz ohne Handball geht es nicht", sagt der geschasste Coach.