Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

dfas Kinder in den Fokus

Der Stadtelternrat Kita Delmenhorst fordert, den Krippen- und Kindergartenkindern mehr Beachtung bei der Bewältigung der Pandemie zu schenken. Gerade für sie habe die Zeit der Isolation schwerwiegende Folgen.
05.05.2021, 00:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Kinder in den Fokus
Von Annika Lütje

Seit über einem Jahr beschäftigt die Corona-Pandemie die Menschen. Und vielen von ihnen setzten die vielen Beschränkungen psychisch und physisch zu. In der Politik wird dementsprechend jede neue Regel, jede weitere Einschränkung heiß diskutiert, um die Menschen – und die Wirtschaft – nicht noch weiter überbordend zu belasten. Doch eine Bevölkerungsgruppe werde nach wie vor beinahe ignoriert, meint der Stadtelternrat Kita Delmenhorst: die Krippen- und Kindergartenkinder.

„Es entsteht der Eindruck, dass die berücksichtigt werden, die von ökonomischem Interesse sind oder sich am lautesten beklagen“, heißt es in einer Mitteilung des Stadtelternrats Kita. Doch Kinder könnten nicht in einer öffentlichkeitswirksamen Weise auf sich aufmerksam machen, spielt die Elternvertretung auf die Initiative #kinderleidenleise der Landeselternvertretung der niedersächsischen Kindertagesstätten an.

Man müsse bedenken: Für ein vierjähriges Kind entspricht der bisherige Zeitraum der Isolation einem
Viertel seiner Lebenszeit. Für einen 40-Jährigen wären das zehn Jahre. Gerade in dieser Zeit seien Kinder auf aufmerksame Eltern und Helfersysteme sowie Strukturen, die ihnen Sicherheit und Geborgenheit geben, angewiesen. Vieles davon falle durch die Pandemie und die aktuelle Situation vieler Familien aber zurzeit weg. Die Folge könnten bei den Kindern Ängste, Depressionen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Essstörungen sowie ein deutlich erhöhter Medienkonsum sein.

Der Stadtelternrat Kita fordert, dass Kinder und Familien als systemrelevant eingestuft und entsprechend berücksichtigt werden. Aus ökonomischer Sicht würden sich Missstände, die jetzt nicht behoben werden,
verschlimmern und durch Folgeschäden höhere Kosten verursachen, als es präventive Maßnahmen täten, heißt es in der Mitteilung. Es brauche nun „verantwortungsvolle Lösungen, die sich an den altersentsprechenden Bedürfnissen der Kinder orientieren“. Dazu gehörten eine Erhebung von Datensätzen der relevanten Faktoren der Pandemie und bereits bestehender Missstände (beispielsweise reale Belastungssituationen in den Familien mittels Rückmeldungen der behandelnden Ärztinnen und Ärzte,
Krankenkassen, Kindertagesstätten), die Installation passender Angebote und Maßnahmen zur Aufarbeitung selbiger, Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung von weiteren Folgeschäden sowie Unterstützungs- und Beratungsangebote für Eltern.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)