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Delmenhorster Abend Was eine gute Innenstadt ausmacht

Die Stadtbaurätin, der Kaufleute-Sprecher und die Nachtbürgermeisterin gehörten zu den Gästen eines Diskussionsabends im Riva: Die SPD hatte zu ihrem Delmenhorster Abend eingeladen.
05.10.2023, 13:00 Uhr
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Was eine gute Innenstadt ausmacht
Von Gerwin Möller

Über Einkaufen, Wohnen und Aufenthaltsqualität durch kulturelle und gastronomische Angebote wurde Mittwochabend im Riva diskutiert. Die SPD bat zur Talkrunde "Delmenhorster Abend", moderiert von Christian Altkirch, es kamen Stadtbaurätin Bianca Urban, Nachtbürgermeisterin Stephanie von Seggern, Kaufleute-Sprecher Christian Wüstner und SPD-Fraktionschef Alexander Mittag zum Gedankenaustausch zusammen. Fragt man Christian Wüstner danach, wie er sich eine veränderte City in zehn Jahren vorstellt, antwortet er mit nur einem Wort: "voll". Der Weg dorthin stellt die Akteure aus Geschäftswelt, Verwaltung und Politik noch vor so manches "Dauerthema".

Wie muss die City baulich verändert werden?

Die städtebauliche Entwicklung Delmenhorsts ist für Bianca Urban ein dauerhafter Prozess. Auffällig werde der baldige Abriss der Hertie-Immobilie sein, danach werde das Kirchenquartier bebaut und die Entwicklung des Marienviertels weiterbetrieben. Für Urban gehören auch die Attraktivitätssteigerung und die Neubeplanung am Wollepark zu den auffälligen Veränderungen. Wichtig ist ihr die Einbeziehung der Bewohner, die Verwaltung solle über die Bedürfnisse der Bürger "nicht im Nebel stochern", sondern solle nach Beteiligung der Menschen suchen. Für Alexander Mittag kommt es darauf an, dass die Kommunalpolitik für die Rahmenbedingungen sorgen muss. Es müssten Ideen für Wohnraum geschaffen werden, die Stadt solle auch Maßnahmen zum Hitzeschutz entwickeln. Nicht vergessen werden dürften Flächen für Handel und Gewerbe, man dürfe die Geschäftsleute "im Würgegriff des Internets" nicht alleine lassen. "Einkauf wird immer stärker auch als Erlebnis" verstanden, so Christian Wüstner, der auf die Kaufleute auch neue Aufgaben zukommen sieht. Man wolle die Menschen für Delmenhorst begeistern.

Wie kann der Marktplatz umgestaltet werden?

"Gar nicht", so Urban. Für die Stadtbaurätin ist die Umgestaltung des Rathausplatzes lange diskutiert worden und die Baumaßnahme abgeschlossen. Es seien dafür Fördergelder verwendet worden, den Platz neu aufzureißen, daher nicht möglich. Der Juwelier Heinz-Jürgen Buchholz hatte sich zu Wort gemeldet und vorgeschlagen, den Rathausplatz zur Attraktivitätssteigerung mit einem Springbrunnen zu schmücken, es gebe Varianten, die auch befahrbar seien und an Markttagen die Zufahrt nicht verhindern würden. Alexander Mittag will auch diese Idee wenigstens diskutieren. Der SPD-Fraktionschef hält das Ensemble rund ums Rathaus für sehr gelungen, wünscht sich aber Veränderungen im weiteren Umfeld, so am Rathausbrunnen und am Wallplatz.

Wie soll Kulturschaffenden geholfen werden?

Stephanie von Seggern versteht sich in ihrer vor vier Monaten angetretenen Funktion als Nachtbürgermeisterin als Kommunikationsstelle zwischen Gastronomen, Kulturschaffenden sowie Rat und Politik. Sie unterstütze Veranstalter, die in der Fußgängerzone nach für sie geeigneten Räumen suchen. Delmenhorst sei momentan leider ohne eine Diskothek, das möchte sie in den kommenden zwei, drei Jahren geändert sehen. Insbesondere für die jungen Delmenhorster müsse ein Angebot geschaffen werden. Es sei doch gewünscht, dass diese Generation nach einem Studium in einer Großstadt gerne an die Delme zurückkehre.

Was ärgert die Delmenhorster am meisten?

Kaufleute-Sprecher Christian Wüstner sei kein Anhänger von der Idee eines Polizeistaates, aber jeden Tag erlebe er vor seinem Schaufenster das rücksichtslose Verhalten von Radfahrern und E-Scooter-Nutzern, am Schweinemarkt gebe es sogar Konflikte mit Kraftfahrzeugen. Auch für Bianca Urban sind die verkehrswidrig in der Fußgängerzone rasenden Zweiräder ein Dauerthema, die Stadt setze dagegen Streifen ein.

Wie ist es um die Sauberkeit bestellt?

Stadtbaurätin Bianca Urban berichtete, dass volle Papierkörbe und die Gänse in der Graft oft genannt werden, auch "ein Dauerthema". Von Seggern erzählte, dass an den Wochenenden Jugendliche auf der Burginsel Party machen würden, da seien die Kapazitäten der Mülleimer schnell erschöpft, aber Montagnachmittag sei alles wieder sauber.

Welche Möglichkeiten haben Senioren?

Dass ältere Menschen ihr Eigenheim mit Garten gerne zugunsten eines barrierefreien Wohnens in der Innenstadt tauschen wollen, diese Tendenz nehme zu, so Bianca Urban. In der City gebe es alles, Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen und der Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr. Die Neubauplanungen im Marienviertel und im Kirchenquartier seien als Wohnstandorte attraktiv.

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