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Erkältungszeit in Delmenhorst Mitten in der Erkältungswelle

Mit dem Ende des Sommers beginnt die Erkältungszeit. Wenig Licht und die nasskalte Witterung machen den Körper anfällig für Infektionen. Dagegen hilft Vorbeugung mit Nährstoffen und Entspannung.
20.11.2023, 17:39 Uhr
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Mitten in der Erkältungswelle
Von Tobias Hensel

Die dunkle Jahreszeit lässt die Krankheitszahlen in die Höhe schnellen. Vor zwei Wochen berichteten Medien, dass der Krankheitsstand in Deutschland auf einem zwölfjährigen Höchstwert sei. Und auch die Delmenhorster Apothekerin Regine Wagner sagt: "Wir sind schon mittendrin in der Erkältungswelle."

Wie kann man vorbeugen?

Um gar nicht erst krank zu werden, hilft es, vorzubeugen. Wagner ist überzeugt, dass der Bedarf des Körpers an Mikronährstoffen, also Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien gerade in den tageslichtarmen Monaten nicht genügend durch ausgewogene Ernährung gedeckt werden kann: "Wir haben mittlerweile belastbare Studien, die dies aufzeigen", sagt Wagner. So gelte es, nachzusteuern und mit Vitaminsäften und Nahrungsergänzungsmitteln den Bedarf aufzufüllen, um das Immunsystem entsprechend zu stärken. Dabei sollte auch besonderes Augenmerk auf die Darmflora gelegt werden: "80 Prozent unseres Immunsystems steckt im Darm", sagt Wagner. Und auch wenn man glaubt, mit der eigenen Verdauung sei alles in Ordnung, müsse dies nicht automatisch heißen, dass auch das Immunsystem im Darm kräftig und robust genug ist, um vor Erkrankungen zu schützen. Deshalb helfen auch besonders Präparate zur Stärkung der Darmflora. Zudem gelte es in den Sommermonaten einen Vorrat an Vitamin D im Körper anzureichen. Dieses Vitamin wird nur zu einem geringen Teil durch Nahrung, etwa durch Eier oder fetten Fisch wie Hering und Lachs, aufgenommen und zum größten Teil durch die Haut bei Sonneneinstrahlung gebildet. Bereits die Hälfte der Zeit, die ein Mensch im Sonnenlicht sein kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, reiche aus, um genügend Vitamin D zu bilden. Wer aber auch im Sommer wenig Gelegenheit zum vorsichtigen Sonnenbad hat, kann mit Vitamin-D-Präparaten nachhelfen.

Was hilft, wenn die Erkältung im Anmarsch ist?

Auch bei beginnenden Atemwegsinfekten könne mit Nahrungsergänzungsmitteln noch daraufhin gewirkt werden, dass sich die Erkältung nicht Bahn bricht und der Körper schon vorher mit den Viren fertig wird. Auch die klassische Hühnersuppe hilft, denn im ausgekochten Huhn steckt viel Zink, im Beigemüse wie Lauch, Karotten und Sellerie stecken Vitamine und in der Petersilie viel Vitamin C. Besonders wichtig sei bei einer anlaufenden Erkältung aber Ruhe, sagt Wagner. "Wenn das Zuviel zu viel wird, dann werden wir krank", stellt Wagner fest: "Unser rastloses Dasein befördert Infekte." So gelte es auf den Körper zu hören und sich hinzulegen und den Alltagsstress beiseitezulegen.

Und wenn die Nase läuft?

Ist die Erkältung durchgebrochen und hat den Körper lahmgelegt, ist Ruhe noch einmal wichtiger. Dann gelte es aber auch regelmäßig Fieber zu messen und zu schauen, wie es einem selbst oder den erkrankten Angehörigen, etwa Kindern, geht. "Jeder Mensch ist verschieden und wird auch sehr verschieden krank", sagt Wagner. Deshalb gebe es auch kein für alle gültiges Allheilmittel: "Man muss selbst ein wenig probieren und schauen, was einem am besten hilft", sagt Wagner. Denn das Angebot an Hustensäften, Nahrungsergänzungsmitteln, Fiebersenkern und Nasensprays ist groß. Halsbonbons und Kräutertee lindern zwar ein wenig die Symptome, nach den Regeln der pharmazeutischen Kunst hergestellte Hustensäfte würden aber aufgrund viel höheren Wirkstoffgehalts auch eben besser helfen. So habe Thymian etwa auch eine entzündungshemmende Wirkung.

Was tun bei Fieber?

Wenn die Temperatur des Körpers steigt, ist das ein Zeichen dafür, dass der Körper arbeitet, dass die Immunabwehr in vollem Gange ist. Wagner empfiehlt, das Fieber zunächst wirken zu lassen: "Wer zu früh fiebersenkende Mittel nimmt, riskiert, dass der Körper sein Immunsystem vollständig ausbauen kann", sagt Wagner. So solle auf den eigenen Körper gehorcht und Kinder aufmerksam beobachtet werden: "Wer lethargisch wird und kraftlos, der braucht dann schon etwas zum Fiebersenken", sagt Wagner. Dabei müsse nicht sofort auf Paracetamol, Ibuprofen oder Aspirin gesetzt werden, auch Wadenwickel würden helfen, das Fieber zu senken, so Wagner. Jedoch: "Eine Lungenentzündung kommt schnell und schleichend", sagt die Apothekerin.

Wann sollte man zum Arzt?

Nach spätestens vier Tagen sollte im Normalfall Besserung eintreten, Symptome sollten sich lindern und Kraft in den Körper zurückkehren. Sollte nach drei bis vier Tagen aber noch immer keine Besserung in Sicht sein, so ist ein Besuch beim Hausarzt angeraten – vor allem, um gefährlichere Infektionen und Erkrankungen auszuschließen oder entsprechend reagieren zu können. Denn mit einer Lungenentzündung sei nicht zu spaßen.

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