Als Jassin Ghazouani vor rund einem Monat von Hamburg nach Delmenhorst zog, hatte er schon eine klare Vorstellung davon, was er hier erreichen wollte. Der 22-Jährige wollte sich selbstständig machen und fand nach langer Recherche einen Weg: Sushi auf Bestellung. Direkt neben dem Eingang des Com.media-Veranstaltungszentrums an der Lahusenstraße eröffnete er Anfang Juli den ersten reinen Sushi-Lieferdienst Delmenhorsts. "Tolle Location, das hat Charme", sagt der Jung-Gastronom.
Sushi-Kette hat Standorte in Weyhe, Achim und Elmshorn
Zwar gibt es in Delmenhorst bereits einige Restaurants mit Sushi auf der Karte, doch ein reiner Lieferdienst, wie ihn viele Städte längst kennen, fehlte bislang. "Delmenhorst braucht so etwas, das gibt es in jeder Stadt und fehlte hier bisher", sagt Ghazouani. Er schloss sich der noch jungen Franchisekette "Moin Sushi" an, die erst 2022 gegründet wurde und inzwischen auch in Weyhe, Achim und Elmshorn vertreten ist. Alle Standorte werden von selbstständigen Partnern betrieben.
Erfahrungen in der Gastronomie hatte Ghazouani vorher nicht – abgesehen von einem Nebenjob als Lieferfahrer in einem Sushi-Restaurant während seiner Zeit in Hamburg. Ursprünglich hatte er eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann begonnen, diese aber nach anderthalb Jahren abgebrochen. "Ich wollte etwas Eigenes machen", erzählt er.
Sushi-Crashkurs als bisher einzige Erfahrung
Der Einstieg in die Sushi-Welt gelang über einen intensiven Crashkurs bei "Moin Sushi" in Weyhe: Drei Wochen lang, sieben Tage die Woche, lernte er eigenen Angaben zufolge alles, was man wissen muss. Von der Herstellung der Bowls und Sushi-Rollen bis zur Kassenführung und Tourenplanung für die Fahrer. "Danach war ich fit. Vorher hatte ich schon Respekt davor, ob das etwas wird. Ich war kurz verunsichert, bin aber ehrgeizig geblieben und froh, es jetzt durchzuziehen", sagt Ghazouani.
Gemeinsam mit seiner Verlobten Laura Wagenschütz und mehreren Aushilfen stemmt er den neuen Betrieb. Sitzplätze gibt es nicht, es wird ausschließlich geliefert oder abgeholt. Die Küche beginnt täglich am Nachmittag: Dann wird frischer Fisch geschnitten, der Reis gekocht, Gemüse vorbereitet und ein Teil der Rollen schon einmal gerollt. Das Angebot reicht von klassischen Varianten bis zu kreativen Kreationen. Manche Rollen gibt es auch frittiert.
Ghazouanis Ziel: Weitere Sushi-Standorte eröffnen
Die Zutaten kommen täglich frisch, betont der Jungunternehmer. Und auch wenn die ersten Tage noch ganz im Zeichen des Ankommens standen, zeigt sich Ghazouani optimistisch: Der Start sei vielversprechend verlaufen.
Sein Ziel hat er klar vor Augen: "Mein Ziel ist es, das Franchise in den nächsten Jahren zu erweitern und weitere Standorte zu öffnen. Mal schauen, was die Zukunft bringen wird. Aber erst einmal liegt der Fokus ganz klar auf Delmenhorst." Auch aus privater Sicht: Ghazouani kennt die Stadt bisher nur oberflächlich, plant aber, sich ein paar Ecken in den kommenden Wochen und Monaten anzuschauen. "Bisher ist mein Eindruck positiv", sagt er.
Dass sich die Restaurants in Delmenhorst nicht vor den Mitbewerbern in Oldenburg oder Bremen verstecken müssen, ist dem Kenner bekannt. Ein paar Dutzend Lokalitäten spiegeln an der Delme die Vielfalt und Offenheit der Stadt, sowohl für Einheimische als auch für Besucher, die auf der Suche nach gastronomischen Erlebnissen sind.
Für die Serie "DELiziös" wirft der DELMENHORSTER KURIER einen Blick hinter die Kulissen der Gastronomie in Delmenhorst. Was unterscheidet eine Imbiss-Kochstube von der Küche eines Steakhauses? Und wie ticken die Menschen, die das Essen kreieren, zubereiten, servieren? Alle Folgen der Serie und damit alle Antworten auf diese Fragen finden Sie hier auf dieser Seite.