Noch hängen bunte Lichterketten lose in der Luft, die Achterbahn wird verschraubt, und Schausteller fegen mit dem Besen den Staub von ihren Buden. Auf den Graftwiesen herrscht am Freitagmittag geschäftiges Treiben – letzte Handgriffe, bevor sich das Gelände ab diesem Sonnabend, 6. September, in ein buntes Volksfest verwandelt.
Kramermarkt täglich von 14 bis 23 Uhr geöffnet
Fünf Tage lang, täglich von 14 bis 23 Uhr, lockt der Delmenhorster Kramermarkt mit Fahrgeschäften, süßen Leckereien und einem Abschlussfeuerwerk. Unsere Redaktion war bereits vorab auf dem Festplatz unterwegs, hat Preise erfragt und mit Schausteller-Chef Andreas Kutschenbauer gesprochen.
Auf dem Kramermarkt stehen in diesem Jahr erneut Fahrgeschäfte für verschiedene Altersgruppen und Vorlieben bereit. Neu dabei ist das Überschlagsfahrgeschäft "Mad Max" (sechs Euro pro Fahrt). Es bietet Platz für 16 Personen und arbeitet mit einer schaukelnden Bewegung, die in Überschläge übergeht. Das Laufgeschäft "Schlossallee" (vier Euro) ist ebenfalls auf dem Platz vertreten. Der vierstöckige Parcours führt die Besucherinnen und Besucher durch verschiedene Hindernisse und Effekte.
Wie die Gastro-Preise sind
Mit einer Höhe von 42 Metern zählt "Mach 1" (sieben Euro) zu den größten Fahrgeschäften auf dem Delmenhorster Markt. Gondeln an zwei langen Armen rotieren während der Fahrt um die eigene Achse. Weitere Angebote sind der Hip-Hop-Jumper (4,50 Euro), die Familienachterbahn (vier Euro) und der Autoscooter (3,50 Euro), die traditionell zu den beliebtesten Fahrgeschäften zählen. Auch der Musikexpress (vier Euro) und der Breakdancer (4,50 Euro) sind vertreten. Für Kinder gibt es kleinere Karussells, die ab drei Euro genutzt werden können.
Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Ein Softgetränk (0,2 Liter) gibt es ab 2,50 Euro, ein Bier (0,5 Liter) ab fünf Euro, Aperol Spritz ab 4,50 Euro. Bei den Speisen reicht das Angebot von Pommes (3,50 Euro) über Bratwurst (vier Euro) und Langos (vier Euro) bis zu Crêpes (4,50 Euro) oder gebrannten Mandeln (ab vier Euro pro 100 Gramm). Eis wie Sahne ist ab drei Euro erhältlich.
Schausteller-Chef Andreas Kutschenbauer hebt hervor: "Wir brauchen uns in Norddeutschland nicht im Ansatz zu verstecken. Wir haben ein sehr attraktives Angebot für die ganze Familie." Vor allem der Familientag am Dienstag sei ein Beispiel dafür. Dass der Markt in den vergangenen Jahren an Attraktivität gewonnen habe, sei deutlich spürbar. "Jahr für Jahr werden wir besser angenommen."
Abschlussfeuerwerk am Mittwoch
Ein Höhepunkt ist das große Abschlussfeuerwerk am Mittwoch ab 22 Uhr. Da es aufgrund der Brut- und Setzzeit im Frühjahr nicht möglich ist, findet es nur beim Herbstmarkt statt. "Das Feuerwerk ist das Highlight, keine Frage. Es wird wieder voll", so Kutschenbauer.
Auch das Wetter dürfte den Schaustellern in die Karten spielen: Am Wochenende sollen die Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad liegen, Regen ist zunächst nicht in Sicht. Zum Wochenstart könnten Schauer aufziehen. "Wir sind eine Open-Air-Veranstaltung und stark vom Wetter abhängig. Ich freue mich erst mal über perfekte Bedingungen am Wochenende. Das sieht wunderbar aus. Und dann schauen wir mal, wie die weiteren Prognosen sind."
Offiziell eröffnet wird der Kramermarkt am Sonnabend um 15 Uhr. Dann zapft Oberbürgermeisterin Petra Gerlach das erste Fass Bier in der Ruhezone zwischen "Break Dancer" und Autoscooter an. Der Kramermarkt auf den Graftwiesen, der seit 1823 jeweils im Frühling und Herbst stattfindet, hat sich längst zu einer überregional bekannten Veranstaltung entwickelt.
Warum kosten Volksfestbesuche, was sie kosten? Auch dazu nimmt Kutschenbauer Stellung: „Wir bemühen uns, die Preise von Jahr zu Jahr stabil zu halten, allerdings sind unsere Betriebskosten generell sehr hoch.“ Standgebühren, Energie, Transport, Personal und Wareneinkauf müssten gedeckt werden. Die Grundlage sei eine Jahreskalkulation, die einheitlich für alle Veranstaltungen gelte. „Diese Preise gelten dann einheitlich für alle Veranstaltungen“, so der Schaustellerchef.