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26. Fohlenchampionat in Ganderkesee Große Schau der Nachwuchs-Elite

Es ist eine wichtige Veranstaltung für Züchter, Reiter und alle Freunde des Pferdesports: Zwischen Weihnachten und Silvester findet das 26. Ganderkeseer Fohlenchampionat statt.
15.12.2015, 00:00 Uhr
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Von Bettina Dogs

Es ist eine wichtige Veranstaltung für Züchter, Reiter und alle Freunde des Pferdesports: Zwischen Weihnachten und Silvester findet das 26. Ganderkeseer Fohlenchampionat statt.

„Nicht aus jedem, der mal Erster war, wird etwas“, sagt Dieter Schmidt mit dem Wissen eines Erfahrenen. „Aber jeder, der mal in Ganderkesee mitgelaufen ist, hat gute Chancen, einmal groß herauszukommen“, fügt er hinzu.

Groß herausgekommen sind in den vergangenen 25 Jahren einige Pferde, die als junge Hüpfer erst das Ganderkeseer Fohlenchampionat hinter sich gebracht hatten und später in der Welt des Reitsports von sich reden machten. Hengst „Carlos“ etwa, 1989 Sieger des ersten Schaulaufens vor heimischer Kulisse, ebnete Olympiasiegerin Sandra Auffarth den Weg in den höheren Leistungsbereich des Reitsports. Auch in diesem Jahr wird der Stall der erfolgreichen Bergedorferin mit einem Fohlen vertreten sein. Die Zeit wird zeigen, wohin dieses Tier es einmal bringen wird.

Zum 26. Mal treffen sich zwischen Weihnachten und Silvester wieder Züchter, Reiter und Freunde des Pferdesports in der Reithalle am Donnermoor, um zu begutachten, was das aktuelle Zuchtjahr hervorgebracht hat. Präsentiert werden 24 junge Stut- und Hengstfohlen, die zum Teil große Hoffnungen in sich tragen. Dabei ist es in den vergangenen Jahren nicht leichter geworden, ein entsprechendes Feld adäquater Nachwuchstiere zusammenzubekommen. „Inzwischen werden auch Teilnehmer über die Grenzen von Ganderkesee und Delmenhorst hinaus zugelassen“, erklärt Schmidt, der seit dem zweiten Championats-Jahr zum Team der „Freunde der Meisterstunde“ gehört, die die Schau organisieren. „Es gibt bei uns eben nicht mehr so viele Züchter wie damals“, sagt er. Auch die Auflagen seien damals strenger gewesen. Schmidt: „Wer mitmachen wollte, musste mindestens schon einmal einen ausgegeben haben.“ Heute reiche der obligatorische Glühwein am Schaurund.

Die Qualität der Tiere habe darunter nicht gelitten, „die ist nach wie vor spitze“. Unter Pferdezüchtern sei das Ganderkeseer Fohlenchampionat nach wie vor beliebt. Schmidt: „Wenn wir die Zulassungsbedingungen nicht regional eingrenzen würden, würden sie uns die Bude einrennen.“ Die ist in der Regel so schon gut gefüllt: Im Schnitt kommen 600 Zuschauer in die Reithalle am Donnermoor, um den Nachwuchs und die richterlichen Ausführungen zu verfolgen.

Auch Schmidt selbst beteiligt sich in diesem Jahr mit zwei Fohlen an dem Championat, denn unter Pferdekennern ist die Prämierung in Ganderkesee bares Geld wert. Neben der Werbung für den eigenen Stall erhöht eine vordere Platzierung auch den Marktwert eines Fohlens. „Wer hier vorne mit dabei ist, den sieht man in der Regel später irgendwo wieder, ob als Sportpferd oder in der Zucht“, erklärt Schmidt.

Zugelassen beim Championat sind immer nur Fohlen, die in dem Jahr auch geboren wurden; die ältesten im Frühjahr, die jüngsten im Sommer. Wegen des späten Termins werden die Pferde jedoch zum ersten Mal auch ohne Mutterstute vorgeführt. Die Trennung erfolgt in der Regel bereits im Oktober oder November. „Das ist für so ein Fohlen ein ganz anderer Auftritt“, weiß Schmidt – bei dem das Tier auch sehr viel lernen werde. Seine eigenen Fohlen bereite der Huder Wochen vor dem Championat gezielt auf die Schau vor.

Geübt wird etwa das Laufen an Strick und Halfter und an der Straße. Das stärke das Selbstbewusstsein des Tieres und komme später auch dem Menschen zugute. „Trotzdem ist es immer nur eine Momentaufnahme, was am Tag des Championats zu sehen sein wird“, schildert Schmidt. In dem jungen Alter befänden sich die Tiere noch in der Entwicklungsphase, und die Tagesform entscheide über eine gelungene oder weniger gelungene Präsentation.

Bewertet werden die jungen Stuten und Fohlen – gemeldet sind 15 Dressur- und neun Springpferde – dieses Jahr erstmals von Hans-Heinrich Brüning, Züchter, Turnierreiter und Richter aus Süstedt. Er löst nach zehn Jahren Wolfgang Egbers ab. Wichtig bleiben den „Freunden der Meisterstunde“ die ausführlichen und für alle verständlichen Erklärungen der Beurteilung. Schmidt: „Es ist wichtig, dass jeder nachvollziehen kann, warum die Bewertung so ausgefallen ist.“ In erster Linie werden Körperbau, Gangbild und Gesamterscheinung – einmal geführt, einmal im freien Lauf – einbezogen. Der Sieger wird am Ende mit einem von Bernd Tönjes gestifteten Wanderpokal gekürt.

Das 26. Fohlenchampionat wird am 29. Dezember ab 18 Uhr in der Reithalle am Donnermoor veranstaltet. Der Eintritt kostet vier Euro, Kinder zahlen nichts.

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