Verstärkung im Führungsteam des Josef-Hospitals Delmenhorst (JHD): „Um den großen Herausforderungen der laufenden Sanierung und des Neubaus gerecht zu werden, haben wir für die operative Führung des Krankenhauses einen erfahrenen Krankenhausmanager als Klinikleiter zu meiner Unterstützung geholt“, erklärte JHD-Geschäftsführer Florian Friedel am Montag. Allerdings werden dem Delmenhorster Krankenhaus dadurch keine Mehrkosten entstehen, weil diese Leistung im Vertrag mit Friedels Firma Hospital Management Group (HMG) enthalten ist, wie Friedel auf Nachfrage erklärte.
Peters war zuletzt Geschäftsführer in der Diakonissenanstalt in Flensburg. In Schleswig-Holstein sind sich Friedel und Peters auch begegnet. Friedel leitete früher das Helios-Haus in Schleswig. „Ich habe Herrn Peters als kompetenten und verlässlichen Partner kennengelernt und freue mich jetzt darauf, das JHD gemeinsam mit ihm weiter zu entwickeln“, sagte Friedel. Anfang Februar wurde Peters Vertrag in Flensburg in beiderseitigem Einvernehmen gekündigt, schrieb das Flensburger Tageblatt. Die evangelischen Krankenhäuser im Norden befinden sich just in einem Fusionsprozess mit einem Malteser-Krankenhaus. In diesem Zusammenhang war man in Flensburg wohl zu dem Schluss gekommen, einen Geschäftsführer nicht mehr zu benötigen. Peters Stelle wurde nicht wiederbesetzt.
Peters ist promovierter Mediziner, arbeitete früher als Anästhesist, verfügt aber laut Mitteilung des JHD über eine „langjährige Erfahrung in der Führung von Krankenhäusern“. Als Arzt arbeitete er zuletzt als Leitender Oberarzt am Rhein-Maas-Klinikum in der Städteregion Aachen. Parallel hat er sich betriebswirtschaftlich weitergebildet, seit 2006 arbeitet Peters in Managementpositionen. „Die gute Entwicklungsperspektive des JHD nach der wirtschaftlichen Sanierung sowie die Möglichkeit, mit dem Neubau ein modernes und leistungsstarkes Krankenhaus für die Zukunft zu realisieren, haben mich sofort begeistert“, wird Peters in einem offiziellen Statement des Krankenhauses zitiert.
Während Peters nun sozusagen die rechte Hand des Geschäftsführers ist, ändert sich auch der Aufgabenbereich von Friedels linker Hand im Management: Aline Becker, die als Assistentin des Geschäftsführers auch federführend für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing zuständig ist, wird ab Juli die kaufmännische Geschäftsführung des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) an der Westerstraße übernehmen.
Bislang war die Leitung des MVZ ebenfalls über einen Managementvertrag ausgelagert. Allerdings wird Aline Becker von den jetzigen Managern Olaf Hibbeler und Claudia Bilen in alle Themen involviert. Hibbeler hatte die Leitung des MVZ nach der Insolvenz übernommen und es „durch die schwierige Zeit gelenkt“, heißt es in einer Mitteilung an die Mitarbeiter des JHD, die dem DELMENHORSTER KURIER vorliegt. „Dieser Auftrag war von Anfang an auf Zeit angelegt, und ich freue mich, dass wir jetzt so weit sind, diese Position aus den eigenen Reihen besetzen zu können“, erklärt Friedel. Das Marketing wird derweil weiterhin in der Hand von Aline Becker liegen.
In seiner Mitteilung an die Belegschaft beteuert Friedel auch, dass sich das JHD trotz Corona-Krise sehr gut entwickele. „Im ersten Quartal 2020 haben wir zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wieder einen Gewinn ausgewiesen. Allerdings haben wir noch einiges an Arbeit vor uns. Und natürlich werden die anstehenden Herausforderungen durch die Corona-Krise eher größer als kleiner.“