Aus aktuellem Anlass macht die Polizei erneut auf Betrugsmaschen im Internet aufmerksam. Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch kommt es immer wieder zu Betrugsversuchen über Messenger-Dienste – insbesondere dem von vielen Menschen genutzten Dienst Whatsapp. Deshalb bittet die Polizei um Sensibilisierung von gerade älteren Mitmenschen.
So gehen die Täter vor
In diesen Fällen des Betrugs schreiben Kriminelle die späteren Geschädigten mit einer unbekannten Nummer an und geben vor, Tochter oder Sohn zu sein. "Da das alte Handy kaputt oder verloren gegangen sei, habe man eine neue Nummer", erklärt Polizeisprecher Albert Seegers. Die neue Nummer des vermeintlichen Familienmitglieds soll dann abgespeichert werden. Im weiteren Verlauf wird unter einem Vorwand relativ schnell um die Überweisung von Geld gebeten.
Trotz wiederholter Warnungen der Polizei kommt es immer wieder zu vollendeten Taten. In Delmenhorst wurden vor Kurzem fast 2300 Euro an einen vermeintlichen Sohn überwiesen, so Seegers: "Im Landkreis Oldenburg scheiterte der Betrug, weil die bereits vollzogene Überweisung von fast 2000 Euro an die angebliche Tochter glücklicherweise fehlerbehaftet war."
Sensibilisierung von Mitmenschen
Deshalb will die Polizei erneut Mitmenschen sensibilisieren. Denn diese Form des Betrugs lässt sich am ehesten verhindern, indem Kontakt zu den "echten" Angehörigen unter den bekannten und abgespeicherten Nummern aufgenommen wird. "Die angeblichen Geldnöte und Probleme lassen sich so am besten klären und stellen sich als erfunden heraus", erklärt Seegers. Die Beamten raten dazu, misstrauisch zu sein. Der Chat mit der "unbekannten" Nummer sollte beendet und die Angehörigen unter den bekannten Nummern kontaktiert werden. Bei Geldforderungen über Messenger-Dienste sollte man hellhörig werden.
Den Betrug – egal in welcher Form – eint, dass die Kriminellen Geld oder Wertgegenstände ergaunern wollen. Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen bringen die Täter dies auch zur Sprache. "Ohne Rücksprache mit vertrauten Personen sollten Sie niemals Geld überweisen oder herausgeben und niemals Wertgegenstände herausgeben", mahnt Seegers. Im Zweifel kann auch jederzeit die Polizei kontaktiert werden. Die Erreichbarkeit der örtlichen Dienststelle kann etwa auf einem Zettel notiert werden, damit man diese griffbereit hat.