Die Ausgangslage ist schlecht, im Grunde ist sie aussichtslos: Zehn von 14 Partien hat der Delmenhorster FC in der Badminton-Landesliga bestritten und dabei nur gegen den punktlosen Letzten gewonnen. Hinzu kommt ein Remis. Da voraussichtlich zwei Mannschaften aus der Achterstaffel absteigen, wird es wohl die Delmestädter erwischen. Sechs Punkte beträgt der Abstand zum rettenden Ufer bereits. Der DFC um Frank Eilers müsste wohl jedes verbleibende Match gewinnen, um noch eine Chance zu haben. Wie der Kapitän die sportliche Lage sowie die allgemeine Situation des DFC einordnet.
Bereits in der vergangenen Saison waren die Delmenhorster abgestiegen. In der höchsten Liga Niedersachsens hatte der DFC aufgrund vieler Personalprobleme das Nachsehen. Letztlich sei es aber kein Problem für einen Verein wie den DFC, eine Liga tiefer anzutreten, sagte Frank Eilers seinerzeit. „Wir sind ein Hobbyverein, auch wenn wir in der höchsten Liga Niedersachsens spielen. Wir sind nicht beim Fußball, wo man den Trainer in der Bezirksliga entlässt, wenn man Letzter ist." Ähnlich sieht es Eilers auch jetzt. "Wenn wir absteigen, ist das nicht schlimm. Man muss einfach einsehen, dass sich die Zeiten geändert haben", sagt er. Vor rund 15 Jahren spielte der DFC in der Ober- und Regionalliga. "Die Zeiten des Leistungssports beim DFC sind vorbei. Von der Denke muss man weg. Es ist, wie es ist", ordnet er ein.
Harms' Abgang schmerzt
Die Delmenhorster starteten denkbar schlecht und kassierten am ersten Spieltag zwei Packungen mit 0:8 und 1:7. Und das gegen die einzig verbleibenden Konkurrenten um den Klassenerhalt. Weder gegen den BC Osnabrück 82 noch gegen die BSG Wallhöfen/Ihlpohl, die derzeit auf den Rängen fünf und sechs direkt oberhalb der Abstiegszone stehen, hatten Frank Eilers und Co. eine reelle Chance auf Punkte. Es folgte eine erneute Zweifach-Pleite, hier jedoch war der DFC mit 2:6 und 3:5 gegen den Post SV Leer beziehungsweise den Spitzenreiter TV Metjendorf II näher dran. Ein Grund für den schwachen Start war der recht späte Abgang von Alexander Harms vor der Saison Richtung Metjendorf. "Dadurch fehlt uns ein echte Nummer eins. Das war eine enorme Schwächung", sagt Eilers.
Torben Wachholz war für die gesamte Saison 2023/24 wegen einer Halswirbel-Operation ausgefallen und ist noch nicht auf seinem alten Leistungsstand. "Durch den Abgang von Alex musste er zudem an Nummer eins spielen. Und ihm fehlt so auch der Trainingspartner. Vor zwei Jahren hatten wir mit den beiden topfitte Nummern eins und zwei. Dazu war Fabian Brandt noch da. Wir waren deutlich besser aufgestellt", ordnet Eilers ein. Hauptproblem sei jedoch die geringe Trainingsbeteiligung. "Da schließe ich mich auch mit ein. Man muss es wohl oder übel in Kauf nehmen, dass die Leute nicht immer Zeit haben", meint der Kapitän. Klar sei jedoch auch, dass sich das wenige Training in den Ergebnissen in der Liga widerspiegele.
Abstieg ist kein Beinbruch
Die Delmestädter verloren auch am dritten Doppelspieltag zweimal mit 1:7 gegen die SG Maschen/Lüneburg und den TuS Schwinde. Zwar gewann der DFC danach mit 5:3 gegen Schlusslicht Blau-Weiß Buchholz, doch die zweite Saisonpleite gegen Osnabrück (3:5) brach dem DFC quasi das Genick. Zum Jahresabschluss holten Eilers und Co. zwar einen überraschenden Punkt gegen Metjendorf, doch gegen Leer gab es erneut nichts zu holen (2:6). "Die Ergebnisse zuletzt waren besser. Man muss aber auch ehrlich sagen, dass die Landesliga stärker ist, als wir das erwartet hatten", meint Eilers.
Insgesamt plagen den DFC Personalprobleme. So musste der Verein seine zweite Mannschaft nach dem zweiten Spieltag zurückziehen. "Der Cut musste sein, auch wenn das den Spielern aus der Zweiten nicht geschmeckt hat, Aber wir haben die erste Mannschaft nicht vollbekommen. Im April müssen wir uns zusammensetzen und schauen, wie es weitergeht", blickt Eilers voraus. Generell sei es schwer, den Punktspielbetrieb aufrechtzuerhalten. Am Sonntag, 19. Januar, trifft Delmenhorst auf Schwinden und Maschen/Lüneburg. Danach könnte der sportliche Abstieg bereits besiegelt sein. "Auch da haben wir Personalnot. Wir müssen schauen, genug Spieler zusammenzubekommen", sagt Eilers.
Ausbaufähige Bilanzen
Bei den individuellen Bilanzen weist ausschließlich Anja Eilers eine positive auf. Sie setzte sich in sechs von zehn Spielen durch. Frank Eilers mit neun Siegen bei 20 Auftritten – Doppel und Mixed zählen in die Bilanz rein – hielt mit. Alena Schneider gewann immerhin knapp die Hälfte ihrer Matches (6/14). Torben Wachholz (7 von 20) und Emily Männel (6 von 16) kommen jeweils nur auf rund ein Drittel erfolgreicher Auftritte. Fast nichts zu holen gab es für Henning Cohrs, Simon Wepner und Julius Dreßen. Sie gewannen jeweils nur einmal bei neun beziehungsweise 14 und 17 Auftritten.
"Zufriedenstellend ist das alles nicht. Gut ist es auch nicht. Dennoch müssen wir es akzeptieren", meint Eilers. Er hoffe, dass Wachholz auch im kommenden Jahr für den DFC aufschlägt und dass Dreßen, nachdem dieser kürzlich nach Delmenhorst zurückgezogen ist, wieder mehr trainieren und dann erfolgreicher spielen wird. Vermutlich wird das in der Verbandsklasse sein. "Aber auch da werden wir unseren Spaß haben. Badminton ist unser Hobby", betont der DFC-Kapitän.