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DFB-Pokal Atlas Delmenhorst spielt gegen St. Pauli im heimischen Wohnzimmer

Es war der große Wunsch aller Verantwortlichen des Vereins und sie haben es in Kooperation mit der Stadt und der Polizei hinbekommen: Das Erstrundenspiel des DFB-Pokals wird in Delmenhorst ausgetragen
14.07.2023, 10:06 Uhr
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Atlas Delmenhorst spielt gegen St. Pauli im heimischen Wohnzimmer
Von Michael Kerzel

Die Geschichte des vor gut elf Jahren neugegründeten SV Atlas Delmenhorst bekommt ein neues, spannendes Kapitel: ein Heimspiel im DFB-Pokal im eigenen Stadion. Am Sonnabend, 12. August, ertönt der Anpfiff gegen den Zweitligisten FC St. Pauli um 15.30 Uhr an der Düsternortstraße. Knapp 5000 Zuschauer werden voraussichtlich vor Ort live dabei sein – der Rest kann die Partie live auf dem Bezahlsender Sky verfolgen oder die Höhepunkte abends in der Sportschau in der ARD sehen. Die Verantwortlichen des Fußball-Oberligisten hatten stets betont, dass sie die Partie unbedingt in Delmenhorst austragen wollen – doch dafür mussten einige Fragen mit der Stadt in puncto Sicherheit und auch organisatorische Dinge mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) geklärt werden. Letztlich gab es eine Lösung, die alle Delmenhorster Fußballfans freut: Atlas darf in seinem Wohnzimmer gegen die Profis aus Hamburg antreten. "Die notwendigen Vorbereitungen laufen auf Hochtouren", teilt Stefan Keller, Vorstand Öffentlichkeitsarbeit beim SVA, mit.

Wäre eine Partie in Delmenhorst nicht möglich gewesen, hätte Atlas ins Marschwegstadion nach Oldenburg oder ins Bremer Weserstadion ausweichen müssen – beides keine idealen Optionen. Zwar feierten die Blau-Gelben 2019 eine unvergessliche Fußballparty vor 41.500 Zuschauern in der ersten Runde des DFB-Pokals, doch der Gegner hieß seinerzeit eben Werder Bremen. Gegen St. Pauli wäre das Weserstadion eher nicht zur Hälfte vollgeworden. Das hätte neben einer eventuell gedrückten Stimmung auch ein finanzielles Risiko geboten. Immerhin hätten Stadionmiete und Co. zu Buche geschlagen. Das Marschwegstadion wird derzeit umgebaut, die Kapazität dort wäre wohl zu gering gewesen, als dass sich ein Umzug gelohnt hätte."Der Spielort Delmenhorst ist folgerichtig, denn im Grundsatz galt es zu ermöglichen, dass der Amateurklub die Partie im heimischen Stadion austrägt. "Ein Ausweichen an eine andere Spielstätte war aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich", teilen die Delmenhorster mit.

In Delmenhorst dürfen nun 4.999 Zuschauer ins Stadion. Ein großer Vorteil aus Atlas-Sicht ist hier, dass die Delmestädter das Catering in eigener Hand haben und vor allem über Getränke Einnahmen generieren können. 750 Plätze gibt es im Gästeblock. Generell, teilt die Stadt mit, ist eine "weitere Ertüchtigung des Gästebereichs nach wie vor vorgesehen", wird jedoch bis zum Spieltag nicht umsetzbar sein. "Die Zuschauerzahl wurde analog zu den bisherigen Auflagen kalkuliert und mit dem DFB, dem SV Atlas und dem FC St. Pauli abgestimmt. Durch eine Verschiebung der Pufferzonen ist es gelungen, ein angemessenes Gästekontingent zur Verfügung zu stellen", heißt es seitens der Stadt weiter. 

Keine Aufstockung der Plätze

Die Atlas-Verantwortlichen haben sich in Absprache mit der Stadt dagegen entschieden, zusätzliche Tribünen hinter das Tor auf der gegenüberliegenden Seite des Gästeblocks aufzustellen. Der Organisationschef der DFB-Pokalgruppe beim SVA, Sportchef Bastian Fuhrken, hatte sich im Vorfeld intensiv mit mobilen Tribünen beschäftigt. Diese kann man mieten, doch die Kosten – gerade in Kombination mit dem Aufbau – sind so hoch, dass alle Karten für die Partie drastisch erhöht hätten werden müssen, um die zusätzlichen Plätze quer zu subventionieren. Oder die zusätzlichen Plätze, von denen der Blick schlechter wäre als von der Haupttribüne, wären sehr teuer geworden. "Ein besonderer Dank gilt schon jetzt allen Beteiligten, die mit dem Bekanntwerden dieser Spielpaarung alles dafür getan haben, die mögliche und damit beste Lösung zu realisieren", heißt es in der Vereinsmitteilung. Noch läge eine Menge Arbeit vor allen Beteiligten. "Angesichts des DFB-Pokals als attraktiver Wettbewerb hegen alle Beteiligten eine besonders hohe Motivation und gehen nun in eine noch höhere Intensität", teilt Atlas mit.

Wie genau das Spiel eingestuft wird, steht noch nicht fest: "In den nächsten Tagen und Wochen wird es weiterhin einen intensiven Austausch mit den Sicherheitsbehörden geben, in deren Folge die Einstufung des Risikopotenzials des Spiels festgelegt und die entsprechenden Maßnahmen weiter definiert werden", teilt Felix Frank, stellvertretender Pressesprecher der Stadt Delmenhorst mit.

Vorverkauf der Tickets

Der Vorverkauf startet am Montag, 24.Juli, an folgenden Vorverkaufsstellen in Delmenhorst: Toyota Engelbart, Hasporter Damm 142/150; Intersport Strudthoff, Lange Straße 124; Workout, Stedinger Straße 14; Gaststätte Jan Harpstedt, Hasporter Damm 100; Delmenhorster Kreisblatt, Lange Straße 122. In Bremen gibt es Tickets bei Mazda, Georg-Bitter-Straße 24 und in Oldenburg bei Toyota Engelbart, Wilhelmshavener Heerstr. 233. Der FC St. Pauli wird zeitnah über den Verkauf der Gästetickets informieren.

Ein Sitzplatz überdacht kostet 30, ermäßigt 25 Euro. Ein Stehplatz, Gerade Hasporter Damm, 20, ermäßigt 15 Euro; ein Stehplatz Kurve Jan Harpstedt sowie ein Stehplatz Gäste Düsternortstraße kosten 15, ermäßigt 12 Euro. Ermäßigt sind Schüler, Studierende, Auszubildende, Arbeitslose, Rentner, Menschen mit Behinderung (ab GdB 50), Kinder (sieben bis einschließlich zwölf Jahre). Kinder bis einschließlich sechs Jahre) erhalten freien Eintritt. Karten für den VIP/Hospitality Bereich können ausschließlich über die Homepage des SV Atlas bestellt werden. Der Preis beträgt 130 Euro. Bestellungen sind hier ebenfalls erst ab dem 24. Juli möglich.

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