Souveräner Arbeitssieg: Der SV Atlas Delmenhorst hat die U23 Eintracht Braunschweigs mit 3:0 (1:0) bezwungen und damit den Pflichtspielauftakt ins Jahr 2025 in der Fußball-Oberliga Niedersachsen erfolgreich bestritten. Die Elf von Coach Key Riebau ließ kaum eine Chance zu und hatte das Geschehen jederzeit unter Kontrolle. „Die Mannschaft arbeitet super viel, spielt mit einer sehr hohen Intensität und macht es dem Gegner so schwer“, schilderte der Atlas-Trainer. Sein Gegenüber Fabian Adelmann sprach von einem durchaus verdienten Sieg, der jedoch zu hoch ausgefallen sei.
Riebau schickte seine Elf im erwarteten 4-4-2-System auf den Rasen und auch personell gab es keine Überraschungen. Kapitän Ibrahim Temin lief als Linksverteidiger auf, seinen Gegenpart bildete Linus Urban, während das gesetzte Innenverteidigerduo Dylan Burke und Marlo Siech hieß. Auf der Sechs wurde Josip Tomic von Joel Schallschmidt und Zugang Dinand Gijsen flankiert. Das Offensivtrio bildeten die Sturmspitzen Tobias Fagerström, Steffen Rohwedder und Neuverpflichtung Lamine Diop auf der Zehn. Bei den Gästen fehlten diverse Stammspieler, so saßen lediglich fünf Feldspieler auf der Bank.
Atlas hat die Spielkontrolle
Atlas hatte von Beginn an viel Ballbesitz. Eine erste Chance bekam Diop nach schönem Direktspiel, doch sein Abschluss im Strafraum wurde zur Ecke geblockt (5.). In der Folge verflachte die Partie mit vielen Zweikämpfen, ohne zu hart zu sein. Bis zur 26. Minute dauerte es, ehe Atlas die erste größere Gelegenheit verbuchte – doch Diop erwischte eine flache Hereingabe von Schallschmidt nicht voll, sodass der Braunschweig-Schlussmann Lennart Schulze Kökelsum den Ball problemlos aufnahm. Bei seinem dritten Torschuss scheiterte der Neuzugang nach Ablage von Fagerström an der Unterkante der Latte. Der Stürmer schaltete allerdings am schnellsten und drückte den Abpraller für sein Premierentor zum 1:0 über die Linie (29.).
Zehn Zeigerumdrehungen später hatte Fagerström nach einer starken Gijsen-Flanke das 2:0 auf dem Fuß. Er traf das Spielgerät jedoch kaum, sodass es zum Keeper kullerte. Auf der Gegenseite wurde es kaum gefährlich. Halbwegs nah war die Eintracht dem Ausgleich lediglich in der 42. Minute, als mehrere Hereingaben hintereinander in den Strafraum flogen, von den Delmestädtern jedoch jeweils geklärt wurden, bis das Leder über den Kasten von Damian Schobert segelte. Eingreifen musste der Keeper im ersten Durchgang nicht. Mit einer verdienten Führung gingen die Blau-Gelben, die das Geschehen auf immer holpriger werdendem Geläuf im Griff hatten, in die Kabinen. „Wir sind zwei Wochen aus dem Spielrhythmus raus. Das hat man schon gemerkt. Die ersten 25, 30 Minuten waren zäh, da haben wir zu viel aus dem Stand gespielt“, berichtete Riebau.
Braunschweig bleibt ohne Torchance
Unverändert starteten die Teams in den zweiten Durchgang. Hier hatte Tomic nach fünf Minuten den zweiten Treffer auf dem Fuß: In Rücklage schoss er den Ball nach einer geblockten Freistoßflanke aus zentraler Position jedoch deutlich über den Kasten. Braunschweig blieb ungefährlich, so auch bei einem Freistoß aus 17 Metern, den Phil Kunze in die Mauer zimmerte (57.). Auf dem Feld passierte weiterhin wenig. Atlas verwaltete das Ergebnis ohne größere Probleme, wurde aber selbst nicht gefährlich – bis zur 77. Minute. Rohwedder trieb das Leder tief aus der eigenen Hälfte bis 25 Meter vor das Braunschweig-Tor. Niemand konnte seinem Tempo folgen, sein Pass links raus auf Diop kam zudem genau. Dieser verpasste seinen Doppelpack im Eins-gegen-eins mit Braunschweigs Torwart, auch der Nachschuss von Rohwedder wurde geblockt, gelangte jedoch zu Fagerström, der aus kurzer Distanz zum 2:0 abstaubte.
Bis zur 83. Minute dauerte es, ehe Braunschweig erstmals aufs Tor schoss. Schobert faustete Maxim Roots Versuch aus der Distanz jedoch problemlos weg. Die ohnehin kaum existenten Zweifel am Atlas-Sieg beseitigte Temin mit dem 3:0. Der Kapitän ging einem hohen Ball gut nach, legte ihn zwischen Verteidiger und Keeper an beiden Braunschweigern vorbei und traf aus der Drehung ins leere Tor (86.).
Einen Wermutstropfen gab es quasi mit dem Schlusspfiff: Schallschmidt musste von zwei Teamkollegen gestützt vom Feld geführt werden.