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Fußball-Regionalliga SV Atlas kassiert in Hildesheim drei Platzverweise

An den vergangenen beiden Wochenenden siegten die Fußballer des SV Atlas. Nun hatten sie nichts zu feiern: Die Delmenhorster verloren eine wirklich kuriose Begegnung beim VfV Borussia 06 Hildesheim.
31.10.2021, 19:39 Uhr
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SV Atlas kassiert in Hildesheim drei Platzverweise
Von Yannik Sammert

Ein ganz bitterer Sonntagnachmittag für den SV Atlas Delmenhorst: Der Fußball-Regionalligist hat fast die gesamte Spielzeit über in Unterzahl agiert und das „Sechs-Punkte-Spiel“ beim heimstarken VfV Borussia 06 Hildesheim mit 1:2 (0:2) verloren. Atlas-Trainer Key Riebau schenkte den Akteuren das Vertrauen, die bereits bei den zwei Siegen zuvor in der Startelf gestanden hatten. Die Mini-Siegesserie der Delmenhorster ist nun gerissen, während die Hildesheimer ihre Serie von drei Partien ohne Sieg beendeten. „Wir sind enttäuscht, dass Hildesheim jetzt ganz nah an uns herangekommen ist“, sagte Riebau. In der Tabelle sind der Vierte Atlas und der Fünfte Hildesheim nun punktgleich.

Pünktlich zum Einlaufen der Teams machten sich die etwa 50 Atlas-Fans im Friedrich-Ebert-Stadion akustisch bemerkbar. Erstmals in der laufenden Saison hatten die Anhänger vom „Block H“ einen Bus eingesetzt. Trotz der Anfeuerung hielt Riebau fest: „Wir waren die ersten Minuten nicht richtig auf dem Platz.“ In der sechsten Minuten kam es knüppeldick für Atlas: Keeper Rico Sygo spielte den Ball außerhalb des Sechzehners mit der Hand, und Schiedsrichter Lasse Holst zeigte ihm die Rote Karte. Ersatztorwart Florian Urbainski kam in die Partie, Offensivspieler Tobias Steffen musste dafür weichen. In der Folge agierten die weiß gekleideten Gastgeber dominant. Urbainski hielt bei den wenigen Torannäherungen stark, seine Kollegen kämpften. In der 33. Minute jubelten dann die Gastgeber: Mohammad Baghdadi verwandelte einen Freistoß aus halbrechter Position. Die Entfernung zum Tor betrug etwa 25 Meter, der Ball landete im rechten Torwinkel. „Ohne Atlas wär hier gar nichts los“, skandierten die Gästefans. In der 40. Minute wurde Flodyn Baloki, einer der wichtigsten Akteure beim SV Atlas, angeschlagen ausgewechselt, Marek Janssen kam rein. Kurz darauf erhöhte Hildesheim auf 2:0: Nach einer Flanke köpfte Drawz ein (42.). Zur Halbzeit hätte der Rückstand der Gäste sogar höher ausfallen können.

Nun stellte sich die Frage: Kann Atlas mit nur zehn Akteuren zurückkommen? Tatsächlich präsentieren sich die Delmenhorster nach der Pause mutig. „Wir haben einen überragenden Fight geliefert. Das nehmen wir mit“, betonte Riebau. Kurz nach dem Wiederanpfiff musste Hildesheims Torwart Antonio Brandt mehrfach parieren, die Mehrzahl der insgesamt 710 Zuschauer applaudierte für seine Taten. Die Blau-Gelben waren nun überlegen, ordentliche Chancen blieben jedoch ungenutzt. Delmenhorsts Anhänger traten weiter als starker elfter Mann auf. Genau in dieser Phase dezimierte sich Atlas erneut: Mattia Trianni wurde nach einem heftigen Schubser in die Kabine geschickt (64.). Nun waren es nur noch neun Delmenhorster auf dem Platz. Hildesheim war in Überzahl gefährlich, aber spielte einige Szenen nicht vernünftig zu Ende. Immer wieder ging ein genervtes Raunen durch die Reihen der Heimfans. Die mitgereisten Fans im Gästeblock waren inzwischen weitestgehend verstummt, zu aussichtslos stellte sich die Lage zu diesem Zeitpunkt dar. Mit einem Kopfball innerhalb des Strafraums setzte der wieder genesene Atlas-Stürmer Marek Janssen etwa zehn Minuten vor dem Ende ein kleines Ausrufezeichen, Brandt parierte.

In der 88. Minute wurde es tatsächlich noch einmal spannend: Nach einem lang geschlagenen Freistoß schob Philipp Eggersglüß im Nachsetzen zum 1:2 ein. Im Gegenzug wehrte Urbainski einen Schuss ab, der Ball berührte noch den Pfosten. In der Nachspielzeit stand dann nicht mehr das Fußballerische im Mittelpunkt: Erst bekam der bereits verwarnte Key Riebau die Gelb-Rote Karte (90.), dann auch Cerruti Siya nach einem erneuten Foulspiel (90.+ 2). „Dass ich bei Markus Unger (Hildesheims Trainer, Anm. d. Red.) in die Coaching-Zone gekommen bin, hat der Schiri wohl als Angriff auf das Spiel gesehen“, erklärte Riebau zu seinem Platzverweis. Zudem stellte er fest: „Es wird niemals ein so emotionales Spiel, wenn der Schiedsrichter von Anfang eine klare Linie fährt. Diese hat komplett gefehlt.“ Wenn es am kommenden Sonnabend zu Hause gegen den SSV Jeddeloh geht, muss der SV Atlas nun also die gesperrten Sygo, Trianni und Siya ersetzen. Auch Baloki, der in der ersten Halbzeit seine fünfte Gelbe Karte sah, wird fehlen.

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