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Fußball-Oberliga SV Atlas Delmenhorst feiert Kantersieg gegen BSV Rehden

Es war eine Machtdemonstration: Keine halbe Stunde war gespielt, da hatten die Blau-Gelben bereits fünf Tore erzielt. So lief der Oberliga-Auftakt.
03.08.2024, 17:52 Uhr
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SV Atlas Delmenhorst feiert Kantersieg gegen BSV Rehden
Von Michael Kerzel

Der SV Atlas Delmenhorst ist mit einem Kantersieg in die Oberliga-Saison gestartet und untermauert mit dem 5:1 (5:1) gegen den BSV Rehden seine Aufstiegsambitionen. Die Blau-Gelben spielten den Kontrahenten in der ersten Hälfte her und entschieden die Partie nach gerade mal 30 Minuten. 710 Zuschauer sahen die Machtdemonstration im Stadion an der Düsternortstraße. "Die Jungs kamen mit viel Feuer aus der Kabine. Und dieses Mal haben wir unsere Chancen eiskalt genutzt. Das war ein gutes Spiel, darauf lässt sich aufbauen", fasste Atlas-Coach Dominik Schmidt zusammen. Sein Gegenpart Kristian Arambasic fand deutliche Worte. "Ich bin schon lange im Fußball, aber das habe ich noch nie erlebt. Das war eine Frechheit in der ersten halben Stunde. Ich entschuldige mich bei unseren Fans", meinte er.

Der Atlas-Coach schickte die erwartete Elf auf den Platz: Raoul Cissé und Marlo Siech bildeten das Innenverteidiger-Duo, flankiert wurden sie von Nicolas Fenski rechts und Kapitän Ibrahim Temin links. Auf der Doppelsechs zogen der Ex-Rehdener Josip Tomic und Joel Schallschmidt die Fäden hinter Spielgestalter Tom Trebin. Auf den Flügeln liefen Marcel Marquardt und Sinan Brüning auf, die Sturmspitze bildete Steffen Rohwedder. Mats Kaiser und Philipp Eggersglüß fehlten verletzt. Mit Linus Urban und Tobias Fagerström saßen zwei kürzlich verpflichtete Neuzugänge auf der Bank.

Überforderte Defensive

Keine 30 Sekunden waren gespielt, da hatte Atlas bereits die erste Großchance: Marquardt steckte auf Rohwedder durch, der halblinks frei vor dem Tor stand, mit linken Fuß jedoch nur einen unplatzierten Schuss abgab, den Torwart Romaric Enrico Grenz blockte. Doch das rächte sich nicht, da sich Sinan Brüning in der zweiten Minute rechts im Strafraum stark durchsetzte und den Rehdener Schlussmann aus spitzem Winkel zum 1:0 überwand. Atlas blieb am Drücker und ließ seinerseits nichts zu. Der verdiente Lohn war das 2:0 durch Marquardt. Dieser nahm eine Tomic-Ecke an der Strafraumkante volley und versenkte das Leder flach im langen Eck (15.).

Die Delmenhorster waren in allen Belangen überlegen und führten die überforderte Defensive der Rehdener teilweise vor. Temin bekam auf der linken Seite keinen Druck und steckte auf Marquardt durch, der seinem Gegenspieler weglief und klug in die Mitte passte. Der eingelaufene Brüning schob zum 3:0 (20.) ein. Wiederum fünf Minuten später legte Elias Beck Marquardt im Strafraum, Rohwedder schob den fälligen Elfmeter flach rechts zum 4:0 in die Maschen (24.). Der MIttelstürmer schnürte nach einer halben Stunde den Doppelpack: Grenz segelte an einer Temin-Flanke vorbei, der Stürmer staubte ins leere Tor zum 5:0 ab (29.). Der Ehrentreffer fiel nach einer Flanke, die ins lange Eck durchrutschte. Nestor Herve Djengoue schien den Ball als Letzter berührt zu haben, laut Spielbericht von Schiedsrichter Lennart Kernchen unterlief Marlo Siech das Eigentor (33.).

Ereignisloser zweiter Durchgang

Nach dem Seitenwechsel verwaltete Atlas die Partie souverän, größere Torchancen gab es kaum noch. Die Delmestädter nutzen den ein oder anderen Konter zum 6:1 nicht, von Rehden kam quasi nichts. "Wir haben ein oder zwei Gänge rausgenommen. Das gefällt mir gar nicht. Wir haben zunächst keinen Zugriff bekommen und dem Gegner zu viel Platz gelassen. Aber wir haben es gut wegverteidigt", meinte Schmidt. Arambasic war mit dem zweiten Durchgang einigermaßen zufrieden. "In der Pause war klar, dass das Spiel gelaufen ist. Ich habe den Jungs gesagt, dass wir die zweite Hälfte vernünftig spielen wollen und das es um die Ehre geht", berichtete der Rehden-Coach.

Schmidt wechselte nach einer guten Stunde Fagerström, Urban und Mohammed Sultani für ihr Pflichtspieldebüt ein. Viel Glück hatte Schallschmidt nach 67 Minuten. Er sah zunächst eine gelbe Karte wegen eines unnötigen taktischen Fouls und traf danach mit einem hohen Bein den Kopf des Gegners. Schiedsrichter Lennart Kernchen hatte bereits die Hand an der Brusttasche, ermahnte den Sechser dann jedoch nur. Schmidt reagierte und nahm Schallschmidt vom Platz (70.). Ansonsten ereignete sich auf dem Rasen wenig.

Weiter geht es bereits am Mittwoch: Dann tritt Atlas im Achtelfinale des Niedersachsenpokals der Amateure beim MTV Eintracht Celle an. Dieser setzte sich am ersten Oberliga-Spieltag mit 2:0 bei der U23 von Eintracht Braunschweig durch. Anpfiff ist um 19 Uhr. An gleicher Stelle gegen den gleichen Gegner geht es am kommenden Sonntag in der Liga weiter.

Info

Topstürmer für den SV Atlas

Die Delmenhorster haben eine Kaderlücke geschlossen und mit Tobias Fagerström einen Hochkaräter verpflichtet. Der Stürmer kann im Zentrum spielen, jedoch auch zurückgezogen oder auf den Flügeln auflaufen. Der 24-jährige Finne hat drei U21-Länderspiele in der Vita und traf für den Nachwuchs des Hamburger SV in der Regionalliga Nord in 18 Partien siebenmal und bereitete vier Treffer vor. Er lief zuletzt in der ersten finnischen Liga für Ekenäs IF auf, kam hier am 20. Juli noch zum Einsatz. Fagerström ist mit 1.75 Metern relativ klein. "Er erfüllt mit seiner Erfahrung in Gänze das Anforderungsprofil, das wir uns für die Offensive gestellt haben", sagte der sportliche Leiter Stephan Ehlers. Auch Coach Dominik Schmidt ist zufrieden. "Wir können uns alle auf einen Spieler freuen, der weiß, wo das Tor steht", sagte er.

Zudem nahmen die Blau-Gelben den Rechtsverteidiger Linus Urban unter Vertrag. Der 19-Jährige wurde beim SV Werder Bremen ausgebildet und zeigte als Testspiele gegen die U19 von Galatasaray Istanbul eine gute Leistung. "Er überzeugt durch sicheres Passspiel, einer sehr guten Athletik und konnte sich zudem menschlich mühelos in das Atlas-Team einfügen", sagte Ehlers.

Zudem unterschrieb Julian Quistorff und sorgt für Breite im Kader. "Er soll sich bei uns in Ruhe fußballerisch entwickeln", sagte Ehlers. Der Kader besteht nun aus 21 Feldspielern und drei Torhütern.

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