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Fußball-Oberliga Die Hoffnung ist zurück: SV Atlas Delmenhorst gewinnt in Wolfsburg

Nach der ersten Halbzeit sah es so aus, als ob die Blau-Gelben die Regionalligarückkehr abhaken könnten. Doch nach der Pause drehten sie das Match. Wie die Partie bei Lupo Martini Wolfsburg lief.
04.05.2025, 17:41 Uhr
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Die Hoffnung ist zurück: SV Atlas Delmenhorst gewinnt in Wolfsburg
Von Michael Kerzel

Zwei Runden vor Schluss kann es der SV Atlas Delmenhorst nach einem nahezu perfekten Spieltag in der Fußball-Oberliga Niedersachsen wieder aus eigener Kraft schaffen, in die Regionalliga aufzusteigen. Die Blau-Gelben gewannen das komplizierte Auswärtsspiel bei Lupo Martini Wolfsburg mit 3:1 (0:1). Parallel kam die FSV Schöningen nicht über ein 1:1 daheim gegen Heeslingen hinaus. Zudem kassierte Spitzenreiter HSC Hannover eine unerwartete 0:1-Niederlage in Wilhelmshaven. Atlas bleibt damit zwar Dritter, hat aber nur noch drei beziehungsweise zwei Punkte Rückstand – und die beiden Kontrahenten treffen kommenden Spieltag im direkten Duell aufeinander.

Riebau wechselte viermal im Vergleich zur Heimniederlage gegen Verden: Der angeschlagene Marcel Marquardt fehlte im Kader, Timon Widiker und Sinan Brüning nahmen auf der Bank Platz. Ersetzt wurden sie durch Dinand Gijsen, Tom Trebin und Justin Dähnenkamp. Zudem kehrte Damian Schobert ins Tor zurück.

Erste Halbzeit ohne Torchance

Die Delmenhorster begannen unter den Augen ihres Ex-Coaches Dominik Schmidt mit einem aggressiven Angriffspressing und eroberten auch den einen oder anderen Ball in gefährlichen Zonen, doch die Wolfsburger klärten jeweils noch rechtzeitig. Selbst setzte die Heimelf mit fünf Siegen in Folge im Rücken durchaus auf Kombinationsfußball, übertrieb es in der eigenen Hälfte jedoch nicht und wählte dann lange Bälle. Diese verteidigten Marlo Siech, Dylan Burke und Co. souverän weg. Torgefahr ergab sich lange kaum. Eine Hereingabe von Maxim Safranov nach einem Gegenangriff klärte Timon Widiker über das eigene Tor (9.). Atlas hatte offensiv wenig Ideen, Schlussmann Flynn Schönmottel musste im ersten Durchgang nicht einmal eingreifen. „Wir waren zu fahrig, zu langsam“, monierte Riebau.

In der Schlussphase von Durchgang eins kam Lupo zu mehreren Chancen: Jannes Drangmeister köpfte nach einer Ecke knapp neben das Tor (37.), erneut Widiker klärte eine Hereingabe in höchster Not (41.). Nach 44 Minuten passierte es dann: Lasse Homann war im Mittelfeld einen Schritt vor Daniel Hefele am Ball und wurden von diesem klar gefoult. Schiedsrichter Alexander Roj ließ jedoch gut Vorteil laufen, weil der Ball zu Andrea Rizzo auf den linken Flügel gelangte. Dieser zog eine kniehohe Flanke an die Fünferkante, wo der durchgestartete Drangmeister das Leder zum 1:0 über die Linie grätschte. Es war der nicht unverdiente Schlusspunkt des ersten Durchgangs.

Ein Tor verändert das Spiel komplett

Zur zweiten Halbzeit kam Joel Schallschmidt – der später mit einer Adduktorenverletzung vom Platz musste – für den gelb-vorbelasteten Hefele, am Spielgeschehen änderte sich zunächst wenig. Doch plötzlich kamen die Gäste zufällig zum 1:1. Ein langer Ball prallte im Strafraum in die Mitte, wo sich Dähnenkamp im Luftkampf behauptete und zum 1:1 einnickte (56.). „Das sind Instinkte, da muss ich stehen. Die Wolfsburger waren sich da uneinig“, sagte der Mann des Spiels.

Es ging nun ein Ruck durchs Team. „Auf einmal haben wir die ganzen zweiten Bälle wieder gewonnen“, sagte Dähnenkamp. Atlas drehte auf, bei Lupo ging fast nichts mehr. „Man muss sagen, dass der Ausgleich aus dem Nichts gekommen ist und ein Brustlöser war“, meinte Riebau. Bei zwei Standards hatten die Gastgeber danach noch etwas Glück. Zunächst verpasste Steffen Rohwedder eine Temin-Freistoßflanke am langen Pfosten nur knapp, dann zirkelte Trebin einen Freistoß ans Außennetz (65./70.).

Dähnenkamp ist der Matchwinner

Der schönste Angriffszug des Tages führte zum 2:1: Es war ein Zusammenspiel der Joker. Der eingewechselte Philipp Eggersglüß passte flach durchs Zentrum auf den eingewechselten Sinan Brüning, der den Ball behauptete und auf Dähnenkamp ablegte. Dieser wiederum behielt im Strafraum die Übersicht und setzte Lamine Diop in Szene, der komplett freistehend zur Führung einschob (74.). „Wir wussten, dass die Jungs, die reinkommen, das Spiel entscheiden können. Wir haben eine sehr tiefe Bank“, erklärte der Atlas-Coach. Und so kam es auch.

Doch Lupo kam postwendend beinahe zum Ausgleich: Eggersglüß unterschätzte eine Flanke, die zu Maurizio Grimaldo durchrutschte. Dieser lupfte das Leder per Kopf über Schobert an die Latte (77.). Das wiederum rächte sich schnell: Dähnenkamp verlängerte einen langen Ball per Kopf auf Brüning. Dieser hängte seine Gegenspieler ab, zog in die Mitte und schoss flach zum 3:1 in die Maschen (83.). Diop verpasste nach einem Konter von halbrechts im Strafraum sogar einen noch höheren Sieg (87.). „Ich ziehe den Hut davor, dass die Jungs immer weiter machen. Das ist ganz viel Kopfsache“, sagte Riebau. Es gehe nun nicht darum, perfektionistisch zu spielen, sondern drei Punkte zu holen. Das habe seine Elf getan – andere schafften das nicht.

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