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Fußball-Oberliga SV Atlas Delmenhorst mit Pflichtsieg gegen Schlusslicht

Acht Dreier in Folge hat die Elf von Dominik Schmidt nun eingefahren und steckt damit mittendrin im Aufstiegskampf. Gegen Eilvese taten sich die Blau-Gelben lange schwer. Warum Atlas dennoch verdient gewann.
16.03.2024, 17:36 Uhr
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SV Atlas Delmenhorst mit Pflichtsieg gegen Schlusslicht
Von Michael Kerzel

Pflicht erfüllt: In einem über weite Strecken zähen Spiel setzte sich der SV Atlas Delmenhorst aufgrund einer Leistungssteigerung nach der Pause verdient gegen Schlusslicht STK Eilvese mit 1:0 (0:0) durch. Nun kommt es am Mittwoch zum Gipfel beim TuS Bersenbrück, der sich parallel 2:2 vom SV Meppen II trennte. Atlas rückte durch den achten Dreier in Serie weiter an die Aufstiegsränge der Fußball-Oberliga Niedersachsen heran und hat nun nur noch drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Bersenbrück bei einem Spiel in der Hinterhand.

Die Blau-Gelben traten am Sonnabendnachmittag mit einem kleinen Kader an. Eine freiwillige Gelbsperre hatten sich Philipp Eggersglüß und Phil Gysbers vergangene Woche in Bornreihe besorgt, zudem fehlte Shamsu Mansaray ebenfalls gesperrt aufgrund einer Roten Karte von vor 14 Tagen. Gegen Eilvese standen zudem die kurzfristig verletzten Mustafa Azadzoy und Daniel Hefele nicht zur Verfügung. Auch für Leonit Basha reichte es nicht. So saßen bei den Blau-Gelben lediglich der gerade genesene Joel Schallschmidt, Philipp Eggert und Marvin Grone auf der Bank, der erst in der Winterpause den Schritt aus der zweiten in die erste Mannschaft geschafft hatte. Die Anfangsformation kam freilich dennoch der Topelf nahe: So kehrte Kerem Sari in die Innenverteidigung zurück, während Yuri Backhaus seine Premiere in der Startelf feierte.

Ereignislose erste Hälfte

In der sehr gemächlichen Anfangsphase ohne jeden Torabschluss mussten sich die Blau-Gelben erst an das holprige Geläuf gewöhnen, welches Direktspiel komplizierte. Es kamen viele Bälle zu ungenau, sodass keinerlei Torgefahr entstand. Die Gäste versuchten es nahezu ausschließlich mit langen Bällen, die Sari und Co. ohne Probleme abwehrten. So vergingen 40 Minuten ohne Torschuss, Eckball oder Standardsituation in Strafraumnähe. Beide Keeper berührten das Leder nur nach Rückspielen und zu lang geratenen Pässen. Viele kleine Fouls verhinderten zudem Spielfluss. Die bei Statistikern beliebten "Expected Goals" (zu erwartende Tore) standen, auch ohne in der Oberliga erfasst zu werden, bei exakt 0:0. 

Den ersten Torschuss gaben die Gäste ab (40.). Aus 30 Metern. Zehn Meter drüber, ähnlich weit daneben. Dann forderte Atlas eine Zeigerumdrehung später Elfmeter, nachdem Ousman Touray im Zweikampf zu Fall gekommen war, doch Schiedsrichter Patrik Feyer ließ weiterlaufen. Bis zur 44. Minute dauerte es, dass die Heimelf ihren ersten Torschuss verzeichnete: Nach Chippass von Florian Stütz lief Touray von rechts ein, scheiterte jedoch aus spitzem Winkel an Schlussmann Kilian Neufeld, der zur Ecke abwehrte. Diese brachte nichts ein. "Eilvese hat es uns extrem schwer gemacht, weil sie extrem tief gestanden haben und zwei Busse vor dem Tor geparkt haben", bilanzierte Trainer Dominik Schmidt.

Atlas baut Druck auf

Ohne personelle Wechsel begannen die zweiten 45 Minuten. Die Delmenhorster agierten nun jedoch mit mehr Schwung: Im Anschluss an eine Ecke scheiterte Justin Dähnenkamp an einem Abwehrbein kurz vor der Linie, kurz darauf schoss Nicolas Fenski aus der Distanz klar drüber (50.). Eine Großchance vergab Rohwedder eine Minute später: Nach Doppelpass mit Touray beförderte er einen Volley freistehend aus zentraler Position weit über den Kasten. Auch die Gäste beteiligten sich nun an der Partie und holten zumindest zwei Ecken heraus, auch wenn diese ungefährlich blieben.

Erneut Elfmeter forderten die Delmestädter nach einer Stunde. Nach einem langen Ball von Stütz kam Keeper Neufeld jedoch zuerst an den hohen Ball, bevor er Dähnenkamp abräumte. Der Schlussmann parierte kurz danach stark gegen Touray zur Ecke, nachdem dieser von Stütz geschickt worden war. Im Anschluss an diese Ecke und eine Kopfball-Verlängerung von Backhaus traf Rohwedder aus kurzer Distanz per Fallrückzieher, stand dabei jedoch im Abseits (63.). Die Hausherren machten weiter Druck und belohnten sich: Stütz zirkelte einen Freistoß aus dem Halbfeld Richtung langen Pfosten. Rohwedder touchierte diesen noch leicht mit dem Kopf und markierte so das 1:0 (67.).

Entscheidung verpasst

Die Gäste mühten sich, einen Schuss von Kaan Akif Köse ließ Damian Schobert nach vorne prallen, holte das Leder jedoch vor einem heraneilenden Stürmer ein (75.). Temin verpasste auf der Gegenseite zweimal das 2:0: Einmal scheiterte er aus kurzer Distanz nach einer Ecke an Neufeld (80.), einmal zog er das Spielgerät von links knapp am langen Pfosten vorbei (85.). Eine Großchance vertändelte Dähnenkamp nach 88 Minuten. Touray hatte sich bei einem Konter stark durchgesetzt und seinen Sturmkollegen in der Mitte bedient. Diesem sprang das Leder jedoch vom Fuß hin zu Eilveses Keeper. So blieb es bis zum Schlusspfiff spannend. Atlas verteidigte diverse Flanken in den Strafraum, wenn auch teilweise etwas nervös. Der Ball landete in der fünften Minute der Nachspielzeit sogar noch im Atlastor, doch der Pfiff wegen Abseits war bereits deutlich vorher ertönt.

"Es war insgesamt ein hochverdienter Sieg. Wir hätten auch mit zwei oder drei Toren gewinnen können. Wenn man am Ende aber den Deckel nicht draufmacht, ist es ein Fifty-Fifty-Ding, dass nicht doch einer durchrutscht und man am Ende mit einem Punkt dasteht", meinte Schmidt. Der Trainer attestierte seiner Truppe eine gute Leistung. "Wir waren personell dezimiert. Man sieht die Entwicklung. In der Hinrunde hätten wir letzte Woche und heute nicht gewonnen. Respekt an meine Mannschaft", fasste er zusammen und betonte, dass diese in Bersenbrück "eine Schippe drauflegen" wolle.

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