Eine Halbzeit lang war es ein packendes Testspiel auf Augenhöhe, doch nach dem Seitenwechsel ließen die Fußballer des SV Atlas Delmenhorst die nötige Aggressivität vermissen und unterlagen dem Regionalliga-Rivalen VfB Oldenburg mit 0:3 (0:0). "Mit der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden", sagte Atlas-Trainer Key Riebau. "Die Leistung in der zweiten Hälfte war mir dagegen zu lethargisch. Von der Körpersprache und der Laufbereitschaft her war das zu wenig."
Im Härtetest gegen die Oldenburger, die in der Süd-Staffel der Regionalliga den ersten Platz belegt haben, hatte Riebau die Winterzugänge Dominik Schmidt und Nico Matern in die Startelf gestellt. Schmidt spielte in der Innenverteidigung, Matern im defensiven Mittelfeld. Beide sorgten in der ersten Hälfte mit ihrer Erfahrung für eine große defensive Stabilität. "Sie werden uns in jedem Fall weiterhelfen", betonte Riebau. Vor rund 200 Zuschauern entwickelte sich auf dem Kunstrasenplatz des TSV Ganderkesee eine intensive Partie mit einigen hitzig geführten Zweikämpfen. Atlas-Coach Riebau sah vom Schiedsrichter Timo Daniel wegen Meckerns sogar die Gelbe Karte (27.).
Taag rettet vor der Linie
Die größte Chance des ersten Durchgangs vergab Oldenburgs Angreifer Maik Lukowicz, der seinem Gegenspieler Kristian Taag entwischt war und den Ball über Atlas-Torwart Rico Sygo lupfte. Zum Glück für die Delmenhorster konnte Taag kurz vor der Torlinie noch retten (19.). Die beste Atlas-Gelegenheit vergab Julian Stöhr, dessen Schuss Oldenburgs Keeper Pelle Boevink sicher parierte (40.). "Vor der Pause gab es insgesamt wenig Chancen, aber wir haben es geschafft, immer mal wieder Nadelstiche zu setzen", sagte Riebau.
Nach dem Seitenwechsel war seine Mannschaft dann kaum noch wiederzuerkennen, dabei hatte der Coach zunächst gar nicht ausgewechselt. Die Oldenburger setzten sofort auf aggressives Pressing und erhöhten den Druck. Sie hatten nun eine Großchance nach der anderen. Ein Tor von Max Wegner zählte wegen Abseits nicht (47.). Marten-Heiko Schmidt schoss nach einer Flanke von Patrick Möschl knapp vorbei (50.). Möschl schlenzte den Ball an den Außenpfosten (52.). Und Wegner scheiterte freistehend am gut reagierenden Florian Urbainski (58.), der zur zweiten Hälfte für Sygo gekommen war.
Vermeidbare Gegentore
Die Oldenburger Führung war nur eine Frage der Zeit, wie sie fiel, war aus Atlas-Sicht aber unnötig. Innenverteidiger Kerem Sari kam im Zweikampf mit Diyar Saka einen Schritt zu spät und verursachte einen berechtigten Elfmeter, den Wegner zum 1:0 verwandelte (68.). Kurz darauf erhöhte Tade Niehues nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus auf 2:0 (71.). Nachdem Marco Stefandl auf der Gegenseite über das Tor geschossen hatte (76.), setzte Ayodele Max Adetula nach einem Fehler von Philipp Eggert im Spielaufbau mit dem 3:0 den Schlusspunkt (83.). "Alle Gegentore waren vermeidbar", sagte Riebau. "Aber es war ein Testspiel, wir müssen daraus lernen." Die Chance, es besser zu machen, hat der SV Atlas bereits am Sonntag ab 14 Uhr in der Partie gegen den Oberligisten 1. FC Germania Egestorf-Langreder in Ganderkesee.