Das Stadion an der Düsternortstraße wurde in den vergangenen Jahren Stück für Stück mit verschiedenen Bauten erweitert. Ziel dabei war vor allem, dass der SV Atlas Delmenhorst in seiner Heimstätte Zuschauer empfangen und in der jeweiligen Liga antreten durfte. Der Norddeutsche Fußballverband hatte einige Auflagen, die die Blau-Gelben erfüllen mussten, als sie in die vierthöchste Spielklasse aufgestiegen waren. Nun sind ein paar Nachbesserungen notwendig geworden. Der Rat der Stadt hat am Dienstagabend einstimmig einer Vorlage seitens der Verwaltung zugestimmt, nach der 220.000 Euro investiert werden. Dabei geht es um Bodenverankerungen für die mobilen Tribünen, eine statische Nachbesserung des Käfigs für die Gästefans sowie die Sicherung des Presseturms. Um das Geld in den Haushalt für das Jahr 2023 einzustellen, kam die Erkenntnis zu den notwendigen Bauarbeiten zu spät. Gedeckt werden soll der Betrag mit bereits bewilligten Geldern für den Einbau eines Fahrstuhls in den Wasserturmanbau, weil dieser unabhängig von der Stadionausbesserung nicht mehr umgesetzt wird.
Im Zuge der Lizenzerteilung für die Regionalliga wurden bislang 340.000 Euro seitens der Stadt investiert. Der vom Verband geforderte abgegrenzte Gästebereich wurde bis zur Saison 2020/21 ebenso errichtet wie mobile Tribünen, die zudem als Abgrenzung des Spielfeldes zur Tribüne genutzt werden. Auch musste eine neue Lautsprecheranlage installiert werden. Von dieser profitieren, wie auch von den zusätzlichen Sitzplätzen, nicht nur die Fußballer, sondern beispielsweise ebenso die Leichtathleten.
Alternativloser Beschluss
Der Verein SV Atlas fungierte seinerzeit aus Verfahrens- und Zeitgründen als Bauherr und steuerte 10.000 Euro selbst bei. Der Bauantrag konnte "aufgrund der angespannten Personalsituation und Personalwechseln auf allen Ebenen der Fachverwaltung nicht durchgängig bearbeitet werden", wie es in dem nun beschlossenen Antrag heißt. Dadurch kam es im April 2022, nach einer weiteren Ortsbegehung und Nachberechnung der Statik der Bauten, zu Auflagen, damit der Regionalligist weiterhin seine Spiele auf heimischem Grund austragen durfte. Beispielsweise durften die Zusatztribünen nicht komplett besetzt und mussten durchgehend von Ordnern kontrolliert werden. Auch dürfen Besucher nicht auf die Dachterrasse des Containers, der bei Spielen als "Atlas-Club" fungiert.
Die Auflagen wurden erfüllt, der Nordverband erlaubte es den Blau-Gelben, im Delmenhorster Stadion zu spielen. Damit das weiterhin gilt, müssen nun mehrere Konstruktionen befestigt werden. Im Baujargon nennt sich das "Bodenverankerung und Aussteifung der mobilen Tribünen" sowie "Bodenverankerung und statische Verstärkung des Presseturms". Durch die Bauarbeiten werden alle Auflagen dauerhaft erfüllt. Zudem muss der ursprüngliche Antrag des SV Atlas erweitert werden: Dazu gehört unter anderem ein Sicherheitskonzept. Die Verwaltung bezeichnet den Beschluss über die Bauarbeiten im Wert von 220.000 Euro daher als "sachlich und zeitlich unabweisbar und alternativlos". Die Ratsmitglieder sahen das genauso.