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SV Atlas Delmenhorst Kapitän Schmidt: "In der Breite haben wir an Qualität gewonnen"

Dominik Schmidt führt den SV Atlas Delmenhorst als neuer Kapitän in die Saison. Im Interview spricht der Ex-Profi über die Rolle als Anführer, die Ziele und den veränderten Kader.
27.07.2022, 08:00 Uhr
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Kapitän Schmidt:
Von Christoph Bähr

Herr Schmidt, nach Ihrem Wechsel zum SV Atlas im Winter galten Sie aufgrund Ihrer großen Erfahrung direkt als Anwärter auf das Kapitänsamt, wollten sich aber nicht aufdrängen. Während der Sommerpause haben Sie nun die Binde bekommen, was hat sich dadurch für Sie verändert?

Dominik Schmidt: Für mich hat sich nichts verändert. Ich brauche die Binde nicht, um eine Führungsrolle zu übernehmen, das habe ich auch immer gesagt. Es war der Wunsch des Vereins, dass ich Kapitän werde, und den Wunsch habe ich gerne erfüllt. Das ist ein großer Vertrauensbeweis. Dazu ist das Amt natürlich mit mehr Arbeit verbunden, man muss sich abseits des Platzes um einiges kümmern. Das mache ich aber gerne und kenne es schon aus meiner Zeit als Kapitän bei Holstein Kiel und Preußen Münster.

Der Kader des SV Atlas hat sich enorm verändert, zwölf neue Spieler sind gekommen. Ist die Mannschaft stärker als in der vergangenen Saison?

Das ist schwer zu sagen. Dafür ist es noch zu früh. Wir haben viele junge Spieler dazubekommen, die sehr hungrig sind und frischen Wind reinbringen. In der Breite haben wir an Qualität gewonnen.

Ihr Trainer Key Riebau hat erst einmal das Ziel ausgegeben, bis zum Winter auf einem einstelligen Tabellenplatz zu stehen. Ist das realistisch?

Auch da muss ich sagen, dass man erst nach fünf oder sechs Spielen in etwa abschätzen kann, wohin es geht. Aber es ist richtig, sich ambitionierte Ziele zu setzen. Wer sich keine hohen Ziele steckt, kann sich nicht weiterentwickeln. Ob man das Ziel dann letztlich erreicht, hängt natürlich auch von Faktoren wie der Personallage oder dem Spielglück ab.

In der Meisterrunde hat sich der SV Atlas ordentlich präsentiert und stand zumeist hinten kompakt, erzielte allerdings deutlich zu wenig Tore. Muss das Offensivverhalten der Mannschaft in der neuen Saison also dringend verbessert werden?

In der Meisterrunde waren wir fast immer auf Augenhöhe und waren teilweise sogar die bessere Mannschaft, haben aber die Tore nicht gemacht. Das muss in der Tat besser werden. Wir müssen das Toreschießen auf mehrere Schultern verteilen, denn wir haben nicht den einen Knipser verpflichtet. Für die Offensive sind gute Leute dazugekommen, aber man darf auch nicht vergessen, dass junge Spieler dabei sind, die sich erst an das Niveau und das Tempo in der Regionalliga gewöhnen müssen.

Sie kennen auch den Fußball in noch höheren Ligen, haben als Profi vieles erlebt, ehe sie Ende Januar beim SV Atlas unterschrieben haben. War das rückblickend der richtige Schritt für Sie?

Ja, der Wechsel war der richtige Schritt. Ich bin 17 Jahre lang als Profi quer durch das Land gereist und will mit meiner Familie jetzt sesshaft werden. Die Familie meiner Frau stammt ja aus Delmenhorst. Beim SV Atlas bin ich in einem Verein gelandet, der mir ein gutes Gefühl gibt und mich wertschätzt. Dort kann ich mich auch abseits des Platzes einbringen und gebe mein Bestes dafür, dass der Verein weiter wachsen kann. Sportlich sind wir schon ganz gut aufgestellt, aber die Infrastruktur muss noch besser werden.

Blicken wir abschließend noch einmal auf die bevorstehende Saison: Die Regionalliga Nord hat einige interessante Aufsteiger dazubekommen. Auf welche Spiele freuen Sie sich besonders?

Die Spiele gegen Werder Bremen II und Holstein Kiel II sind für mich natürlich etwas Besonderes, weil ich bei beiden Vereinen lange gespielt habe. Gegen Emden, Lübeck und Lohne werden es auch sehr spannende Duelle. Vor allem aber freue ich mich darauf, dass es wieder eine Saison im normalen Modus wird. So kann man wirklich sehen, wo man steht. Den Modus in der vergangenen Spielzeit mit Meister- und Abstiegsrunde kannte ich vorher nicht. Und nachdem ich ihn erlebt habe, kann ich sagen, dass ich von dem Modus auch nicht viel halte.

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Zur Person

Dominik Schmidt (35) ist Ende Januar vom Drittligisten MSV Duisburg zum SV Atlas gewechselt. Der Verteidiger spielte für Werder Bremen zwölfmal in der Bundesliga und zweimal in der Champions League.

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