Auf Pendler zwischen Delmenhorst und Bremen kommen harte Zeiten zu. Wie wir bereits mehrfach berichteten, verwandelt sich der Streckenabschnitt der Bundesstraße 75 (B75) zwischen dem Autobahndreieck Delmenhorst und der Bremer Landesgrenze in eine Großbaustelle. Jetzt steht fest, wann die Arbeiten beginnen sollen: Baustart ist der Sonnabend, 29. März. Das bestätigt Inka Bodmann, Sprecherin der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, auf Anfrage unserer Redaktion. Abgeschlossen sollen die Arbeiten im Juni sein.
Verkehr rollt mit 50 Stundenkilometern an Baustelle vorbei
Bei der Sanierung werden die Asphaltbinder- und Deckschicht ausgetauscht sowie die Schutzplanken erneuert. Während der Bauarbeiten wird eine sogenannte 2+0-Verkehrsführung eingesetzt: Eine Fahrtrichtung wird vollständig gesperrt, während der Verkehr einspurig in beide Richtungen und mit reduzierter Geschwindigkeit über die verbleibende Fahrbahn geleitet wird. Konkret soll das Tempolimit bei 50 Kilometern pro Stunde liegen. "Eine Umleitung wird nicht eingerichtet, da die Strecke befahrbar bleibt", sagt die Behördensprecherin. Die geschätzten Baukosten betragen den Angaben zufolge 3,9 Millionen Euro.
Die etwa 40.000 Verkehrsteilnehmer, die laut aktuellen Behördendaten täglich den Abschnitt passieren, müssen in Kürze viel Geduld mitbringen. Zu Stoßzeiten stockt der Verkehr auch ohne Arbeiten immer wieder, jetzt droht ein Verkehrschaos. Denn auch die parallel verlaufenden Straßen sind während der Sanierung der B75 zum Teil von Baustellen betroffen.
Verschiedene Bauarbeiten im Umfeld der B75
Bereits seit Januar finden Arbeiten an der Heinrich-Plett-Allee zwischen der Huchtinger Heerstraße und der B75 statt. Während der Bauphase ist eine Auffahrt auf die Bundesstraße aus Richtung Huchting möglich, jedoch kann aufgrund einer Einbahnstraßenregelung nicht von der B75 abgefahren werden. Südlich der Bundesstraße ist außerdem die Kirchhuchtinger Landstraße auf Höhe des Roland-Centers vom 24. März bis zum 30. September wegen der Erweiterung der Straßenbahnlinie 1 nicht befahrbar. Darüber hinaus ist ab 3. März bis zum 5. April die Stephanibrücke in Bremen, dort führt die B6 lang, wechselseitig gesperrt. Laut der zuständigen Autobahn GmbH bleibe pro Fahrtrichtung jedoch jeweils eine Spur frei.
"Wir haben im Vorfeld enge Absprachen mit allen Beteiligten getroffen, um die Beeinträchtigungen für die Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten, rechnen aber trotzdem mit erheblichen Beeinträchtigungen", heißt es von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Man könne in diesem Fall nur um die Rücksichtnahme, Geduld und das Verständnis der Verkehrsteilnehmer bitten, da eine Sanierung zu diesem Zeitpunkt unumgänglich sei. "Auch im Hinblick auf die weiteren Baumaßnahmen in Bremen muss die B75 in Zukunft als Ausweichstrecke uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Daher erfolgt die Sanierung zu diesem Zeitpunkt", so Sprecherin Bodmann.
Verkehrssicherheit soll langfristig gewährleistet werden
Die geplanten Straßenbauarbeiten seien notwendig, um die Verkehrssicherheit langfristig zu gewährleisten, so die zuständige Behörde. Bei regelmäßigen Fahrbahnkontrollen seien Abnutzungserscheinungen festgestellt worden, darunter Spurrillen und Risse im Asphalt. Diese Schäden resultieren aus der kontinuierlichen Belastung durch den Schwerverkehr, starken Temperaturschwankungen und der damit einhergehenden Materialermüdung.