Wegen Drogenschmuggels und Drogenhandels im großen Stil müssen sich seit Donnerstag vier Männer im Alter von 24, 36, 39 und 43 Jahren aus Delmenhorst und Ganderkesee vor dem Oldenburger Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt den Angeklagten insgesamt 93 Taten zur Last – begangen in der Zeit von Dezember 2020 bis 9. Mai 2023. Am 9. Mai des vergangenen Jahres konnten alle vier Angeklagten nach einer akribischen Ermittlungsarbeit durch die Polizei festgenommen werden.
Laut Staatsanwaltschaft gingen die Angeklagten arbeitsteilig vor, um das Rauschgift (Kokain, Marihuana und weitere Drogensorten) im Kilogramm-Bereich in Delmenhorst zu verkaufen. Hauptverkäufer soll der 24-jährige Angeklagte gewesen sein. Beschafft wurden die Drogen aus den Niederlanden. Im März des vergangenen Jahres allerdings waren drei der Angeklagten an der deutsch-niederländischen Grenze von der Polizei kontrolliert worden.
Verfolgungsjagd an der Grenze
Nach einer anschließenden Verfolgungsjagd konnten die Angeklagten gestellt werden. Sie waren mit zwei Fahrzeugen unterwegs gewesen. Ein Fahrzeug sollte das Drogen-Fahrzeug absichern, was aber offenkundig nicht geklappt hat. Bei dem 36-jährigen Angeklagten handelt es sich um einen der Hauptangeklagten. Er soll in Delmenhorst zwei Bars betrieben haben. Über diese Lokalitäten sollen die Drogengeschäfte unter anderem abgewickelt worden sein.
Drogen in Stiefeln der Freundin
Der 36-Jährige soll auch in Ganderkesee eine Wohnung unterhalten haben, in der er mindestens ein halbes Kilogramm Kokain gelagert haben soll. Im Rahmen einer Hausdurchsuchung im Mai vergangenen Jahres hatte die Polizei das Rauschgift entdeckt. Es war in einem Möbeltresor und in den Damenstiefeln der Freundin versteckt gewesen. Der Freundin des Angeklagten soll es damals aber noch gelungen sein, größere Mengen Rauschgift in der Unterwäsche aus der Wohnung zu schmuggeln.