Das europaweite Ausschreibungsverfahren für den Bau einer neuen Trinkwasserförderung für Delmenhorst ist angelaufen. Dieter Meyer aus der Geschäftsführung der Stadtwerke Delmenhorst berichtete Dienstagnachmittag dem zuständigen Fachausschuss des Rates über den Stand der Vorbereitungen. Nach wie vor kalkuliere man mit Baukosten in Höhe von 20,2 Millionen Euro plus Planungskosten in einer Höhe von drei Millionen Euro.
Seit Ende August befinde man sich in Gesprächen mit Ingenieurbüros; Meyer erwartet, dass die Auftragsvergabe Ende Oktober erfolgen könne. Es sei nach wie vor realistisch, mit der Trinkwasserförderung Ende 2029 beginnen zu können. Anfang 2025 werde man damit starten, die künftigen Trinkwasserschutzgebiete auszuweisen; Probebohrungen werde es ab dem Jahr 2027 geben.
Darauf, dass bisher noch gar keine endgültige Entscheidung zum Bau des Trinkwasserwerkes gefallen sei, wies Claus Hübscher (Gruppe FDP/Kuhnke) hin. Skeptisch äußerte sich Gerd Turowski, der dem Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Gewässerschutz als beratendes Mitglied für den Naturschutzbund Deutschland (Nabu) angehört. Die Trinkwasserförderung müsse weit in besiedeltes Gebiet hineinreichen, daher würden sich die Bürger über Einschränkungen durch die Ausweisung eines Trinkwasserschutzgebietes noch wundern. Außerdem schätze er, dass die Baukosten am Ende bei rund 30 Millionen Euro liegen würden. Auch sei das Projekt noch durch europäische Naturschutzvorschriften verhinderbar.
Meyer beabsichtigt im kommenden Frühjahr erneut einen Sachstandsbericht zum Projekt Wiederaufnahme der Trinkwasserförderung im Fachausschuss zu geben.