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Projekt zum Bienensterben Wenn „Azubees“ Bienen helfen

Drei "Azubees" vom Team Iken aus Wildeshausen haben sich als Projekt das Thema Bienensterben auf die Fahnen geschrieben.
07.09.2018, 16:28 Uhr
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Von Martin Siemer

Wildeshausen. Eigentlich betreuen die Werbefachleute vom Team Iken die großen Namen in den unterschiedlichsten Branchen. Doch jedes Jahr gibt es ein Projekt, das komplett von Auszubildenden konzipiert und umgesetzt wird. Dieses Mal beschäftigen sich die angehenden Mediengestalterinnen Lynn Bode (19), Anna Dombrowski (20) und Sarah Tonne (23) mit dem Thema Bienensterben. Dazu hat das Team Iken eigens einen Bienenstock in den Garten gestellt, den das Bremer Unternehmen Bee-Rent (Bienen Miete) zur Verfügung stellt.

Die Bremer haben sich darauf spezialisiert, ihre Bienenstöcke zum Beispiel bei Unternehmen zu platzieren. Sie kümmern sich während des gesamten Jahres um die Bienen, die Honigernte erhält der Kunde. „In unserem Bienenkasten waren als Grundstock rund 20 000 Bienen, die sich dann vermehren“, weiß Sarah Tonne. Rund 200 Euro zahlt die Firma Iken jeden Monat für den Bienenstock. „Der Imker kommt etwa alle eineinhalb Monate und sieht nach dem Rechten.“

Die drei “Azubees“ hätten also nicht viel zu tun, wenn sie sich auf die Pflege der Bienen beschränken würden. Dem ist aber nicht so. So haben sie etwa eine große Bienenwiese hinter dem Gebäude angelegt. „Die wäre eigentlich nicht nötig gewesen, weil die Bienen im Umkreis von bis zu drei Kilometern unterwegs sind“, erklärt Lynn Bode. Aber im trockenen Sommer haben sie die Saat ausgesät und regelmäßig gegossen. So finden die Bienen jetzt direkt vor ihrem Stock eine üppig blühende Wiese für den kleinen Snack zwischendurch.

Die Mediengestalterinnen kümmern sich, so wie es in ihrem Beruf üblich ist, auch um das Marketing des Projektes. „Als erstes haben wir ein Logo für das Projekt entwickelt, eine Herzform mit einer Biene,“ sagt Anna Dombrowski. Dazu entwarfen sie den Slogan „Bienen L(i)eben“, der auf die Wichtigkeit der Bienen für die Natur hinweisen soll – aber auch darauf, dass die kleinen Insekten weit weniger stechfreudig sind als zum Beispiel Wespen. Deutlich wurde das beim Fototermin, als sich die drei direkt vor dem Bienenstock platzierten. Nur umsetzen dürfen sie den Bienenstock nicht mehr. „Wenn er einmal aufgestellt ist, muss er an diesem Platz stehen bleiben. Die Bienen finden sonst den Zugang nicht mehr“, weiß Sarah Tonne.

Ein erstes Marketingobjekt gab es auch schon: Die drei produzierten Bierdeckel mit dem Projektlogo zum Iken-Sommerfest. Auch eine große Infotafel wurde konzipiert und gebaut. „Wir haben das Schild selbst entworfen, hergestellt und auch aufgestellt“, sagt Dombrowski. Gerade erst hat sie eine Tagesmutter beobachtet, die mit ihren Schützlingen an der Infotafel stand und ihnen erklärte, was es mit dem Projekt auf sich hat.

Im Social Web sind die „Azubees“ sowohl auf Facebook als auch auf Instagram zu finden. „Wir versuchen damit, auch andere Firmen in Wildeshausen und Umzu auf das Bienenprojekt aufmerksam zu machen. Zu diesem Zweck wird es eventuell auch eine Mailingkampagne geben", erklären die "Azubees".

Als nächstes müssen die drei die Etiketten für den Honig gestalten. Denn der Imker hat bereits die Ernte eingefahren. „Wir wissen noch nicht, wie viel das insgesamt wird“, sagt Lynn Bode. Aber nach Erfahrungen von Bee-Rent können aus einem Stock, wie er bei Team Iken steht, bis zu 20 Kilogramm Honig gewonnen werden.

Dazu sollen möglicherweise auch noch Broschüren über das Bienensterben und Info-Karten entworfen werden. Auch T-Shirts mit dem "Azubees"-Logo sind denkbar. „Vielleicht laden wir auch Schulklassen ein, die die Bienen direkt hier vor Ort erleben können“, blickt Bode in die Zukunft. Das Marketing wird also sehr breit angelegt, auch wenn es sich dabei nicht um einen realen Kunden handelt.

Für Anna Dombrowski, Sarah Tonne und Lynn Bode hat das Projekt für ihre Ausbildung nebenbei auch noch einen ganz wesentlichen Vorteil: „Alle Bereiche der medialen Gestaltung werden darin abgebildet“, sagt Dombrowski. Das reicht von der Marketingstrategie über den Entwurf von Werbemitteln, der Webseiten-Programmierung und Social Media bis hin zur Produktion von Werbetafeln, Bannern und Flyern.

Derzeit sind bei Team Iken insgesamt sieben Auszubildende in den verschiedenen Bereichen beschäftigt. Das Unternehmen wurde 1960 von Bernhard Iken gegründet, der in Wildeshausen eine Schilderwerkstatt eröffnete.

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