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Frauen-Bundesliga Werder feiert einen glücklichen Sieg

Zwei Wochen vor dem Pokal-Halbfinale haben Werders Frauen gegen Hoffenheim mit einem 1:0-Sieg ihre Pflicht erfüllt. Für die eher schwache Leistung gibt es Gründe. Doch die drei Punkte nimmt Werder keiner mehr.
10.03.2025, 21:11 Uhr
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Werder feiert einen glücklichen Sieg
Von Jean-Julien Beer

Ein Leckerbissen war es nicht, aber Werders Frauen haben das Montagsspiel der Bundesliga gegen Hoffenheim mit 1:0 gewonnen. Es war der erste Ligasieg seit dem 4:1 in Potsdam am 1. Februar. Trotz großer personeller Probleme – insgesamt standen Trainer Thomas Horsch acht Spielerinnen nicht zur Verfügung – feierte Werder damit einen Erfolg gegen einen direkten Konkurrenten im Mittelfeld der Tabelle. „Wir haben eine intensive Leistung gezeigt“, lobte Horsch, „wie wir uns diesen Sieg unter diesen schwierigen Umständen erarbeitet haben, zeugt von einer guten Mentalität.“

Knapp zwei Wochen vor dem großen Spiel im Halbfinale des DFB-Pokals beim Hamburger SV ging es gegen Hoffenheim darum, wieder in den Rhythmus zu kommen nach einer längeren Pause – das letzte Pflichtspiel, auswärts beim FC Bayern, datierte vom 16. Februar. Damals verloren die Bremerinnen in München mit 0:1. In der spielfreien Zeit verloren die Werder-Frauen ein Testspiel gegen eine Jugendmannschaft der JFV Bremerhaven mit 3:6. Mit Blick auf die große Aufgabe im DFB-Pokal war es also Zeit für ein Erfolgserlebnis.

Im Gegensatz zum mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Pokalspiel in Hamburg war die Kulisse auf dem Bremer Platz 11 überschaubar: 849 Zuschauerinnen und Zuschauer wollten das Montagsspiel gegen den Tabellennachbarn live vor Ort erleben – darunter waren aber auch die Geschäftsführer Clemens Fritz und Klaus Filbry sowie Ex-Manager und Ehrenspielführer Frank Baumann und Präsident Hubertus Hess-Grunewald, also geballte Werder-Prominenz.

Wir würden auch lieber Tiki-Taka-Fußball spielen.
Trainer Thomas Horsch

Sie alle sahen zunächst eher Hoffenheimer Torchancen: Dreimal tauchten die Gäste in der Anfangsviertelstunde vor Werders Torfrau Livia Peng auf, die Glanzparaden auspacken musste, um ohne Gegentor zu bleiben. Werder kam zunächst nur zu einem harmlosen Flachschuss von Larissa Mühlhaus und spielte oft nicht zielgerichtet genug: Fehler im Aufbau, vor allem Pässe ins Seitenaus, Dribblings ohne Durchsetzungsvermögen oder verlorene Laufduelle gaben einen guten Überblick, was bis zum Pokalspiel in der Offensive besser werden muss. „In manchen Situationen sieht man dann einfach, dass uns durch die Ausfälle Qualität fehlt“, erklärte Horsch, „wir würden auch lieber Tiki-Taka-Fußball spielen, aber im Moment müssen wir das anders angehen.“

Immerhin: Vor dem eigenen Tor verteidigte Werder jeden gefährlichen Ball mit vielen Beinen und großer Leidenschaft – auch wenn das nicht immer souverän aussah, reichte es, um den Gegner am Toreschießen zu hindern.

Peng pariert mehrfach gut

Den ersten guten Bremer Angriff inszenierte die schnelle Tuana Mahmoud auf der rechten Seite, in einem ohnehin rechtslastigen Bremer Spiel war das nur logisch. Sie sprintete in den Strafraum und passte nach innen, dort aber kam Sophie Weidauer nicht an den Ball. Auf der Gegenseite kam Selina Cerci zweimal frei zum Abschluss, scheiterte aber einmal an der starken Peng, beim zweiten Mal an den Beinen von Hanna Nemeth. So ging es zur Halbzeit mit einem 0:0 in die Kabinen.

In der zweiten Hälfte spielte Werder lange Zeit so, als wolle man aus Solidarität mit den Flughafen-Angestellten den gegnerischen Strafraum bestreiken. Hoffenheim schnürte die Bremerinnen ein, die es mit Kontern probierten. Doch diese Konter endeten oft in Höhe der Mittellinie, ohne dass die Gegnerinnen dafür viel tun mussten. Das zeigte deutlich: Werder fehlte nach der längeren Spielpause mehr als nur der Rhythmus. Immerhin: Neben der gesperrten Kapitänin Lina Hausicke könnten bis zum Spiel beim HSV auch andere Leistungsträgerinnen wieder bereit sein.

Torwartwechsel kurz vor Schluss

Immer wieder musste Livia Peng gegen Hoffenheim in der zweiten Hälfte im Tor springen und fliegen, um Schüsse abzuwehren. Sie erledigte diese Aufgaben bravourös – und wenn nötig blockten ihre Vorderleute weitere gefährliche Bälle ab. Bitter: Peng musste kurz vor dem Ende angeschlagen vom Feld, sie war mir einer Mitspielerin zusammengestoßen. Für sie debütierte Sofija Nesterova im Bremer Tor.

Ein einziges Mal setzte sich Werder vorne durch, schon wurde die eingewechselte Verena Wieder nach einem Konter im Strafraum gefoult. Den guten Pass hatte die ebenfalls eingewechselte Emöke Papai gespielt. Den Strafstoß verwandelte Larissa Mühlhaus zum glücklichen 1:0 (78.). Es hätte zu diesem Zeitpunkt schon 0:3 oder 0:4 aus Bremer Sicht stehen können. Aber es stand 1:0 für Werder. Das war – neben Pengs Leistung - das Positive.

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