- So haben die Werder-Fans abgestimmt
- Torwart
- Abwehr
- Mittelfeld
- Angriff
- Trainer
- Wer holte die meisten Stimmen?
Bei dieser Aufgabe kamen auch die größten Werder-Fans ins Schwitzen: Zum Vereinsjubiläum sollten sie die besten elf Spieler aus der 125-jährigen Vereinsgeschichte des SV Werder auswählen. Rund 5000 Leserinnen und Leser machten bei dieser Aktion des WESER-KURIER mit und tüftelten in einer Online-Abstimmung an ihren Aufstellungen. Einzige Vorgabe der Redaktion für die Werder-Traumelf war ein Spielsystem mit jeweils vier Abwehr- und Mittelfeldspielern sowie zwei Stürmern und einem Torhüter. Doch die Auswahl gestaltete sich schwierig: Denn natürlich gab es für jeden Mannschaftsteil in all den Jahren sehr viel mehr großartige Werder-Stars, die eine solche Nominierung verdient hätten.
Die Werder-Traumelf ist nun einer der vielen Hingucker im Magazin „Grün-Weiße Liebe“, das der WESER-KURIER in Zusammenarbeit mit dem SV Werder erstellt hat und das seit diesem Freitag im Handel ist. Nach vielen Wochen des Grübelns und Abstimmens kann sich die Auswahl der Leser sehen lassen: In die Traumelf schafften es Spieler aus verschiedenen Jahrzehnten, alle sind bis heute große Werder-Legenden.
Mit dem deutlichsten Vorsprung auf seiner Position setzte sich Werders Rekordspieler durch: Dieter Burdenski, der zwischen 1972 und 1988 das Bremer Tor hütete und auch zwölf Länderspiele für Deutschland bestritt. Für Werder absolvierte Burdenski 444 Spiele. Der gebürtige Bremer ist stolz darauf, dass er von den Fans gewählt wurde. „Das ist wie ein Ritterschlag“, sagt er, „es belegt, dass man über Jahre überdurchschnittliche, gute Arbeit abgeliefert hat.“ Auch seine Treue sei dabei sicherlich belohnt worden, meint Werders langjährige Nummer eins, „es kommt bei den Leuten gut an, wenn man so lange bei seinem Verein bleibt“.
Fast 16 Jahre stand Burdenski im Werder-Tor, ehe er schweren Herzens den Weg freimachen musste für den jungen Oliver Reck. Sein Geheimnis, warum er zuvor nie seinen Platz im Tor hergeben musste, erklärt er so: „Ich habe immer gespielt, die zweiten Torhüter kamen nie zum Einsatz, weil ich mir gesagt habe: Die können ja auch einen Ball halten, und wenn die mal aus drei Metern im Spiel angeschossen werden, verlierst du vielleicht deinen Stammplatz. Deshalb habe ich immer darauf geachtet, dass ich die Spiele mache.“

Werder-Rekordspieler Dieter Burdenski und WESER-KURIER-Reporter Jean-Julien Beer bei der Präsentation des neuen Jubiläumsmagazins.
Mit Blick auf die anderen Mannschaftsteile war es ihm besonders wichtig, dass Horst-Dieter Höttges in die Traumelf gewählt wurde. „Jeder Spieler hält sich gerne für den großen Zampano“, meint Budenski, „aber Höttges ist für mich der größte Spieler, den Werder je hatte. Weil er in einer Zeit in Bremen war, in der Werder international keine Rolle spielte – trotzdem hat er 66 Länderspiele gemacht, ist Welt- und Europameister geworden.“ Diese Leistung sei sensationell gewesen, „und das wird so schnell auch keiner mehr schaffen“.
Neben Höttges komplettieren Per Mertesacker, Rune Bratseth und Naldo die Abwehr der Traumelf. Im defensiven Mittelfeld wurde Torsten Frings gewählt, der sich auf dieser Position knapp vor Dieter Eilts durchsetzte. Vor Frings zaubern die Künstler Johan Micoud, Diego und Andreas Herzog. Den Franzosen Micoud erlebte Burdenski in seiner Zeit als Werders Torwarttrainer aus nächster Nähe und schwärmt noch heute: „Micoud ist einer der begnadetsten Fußballer, die je bei Werder waren. Er hat sich im Mittelfeld der Traumelf zurecht durchgesetzt.“ Micoud habe nicht nur ein unglaubliches Auge für die Stürmer ausgezeichnet, sondern auch eine tolle Einstellung zu seinem Beruf. Burdenski: „Wenn man gesehen hat, wie professionell er sich vor einem Spiel in der Kabine vorbereitet hat – das war einfach überragend. Das zeigt auch, wie ehrgeizig er war.“
- Sehen Sie hier im Video, was Dieter Burdenski über die Ära Otto Rehhagel berichtet:
Sehr knifflig war auch die Entscheidung im Sturm, schließlich hatte Werder in all den Jahren viele herausragende Typen im Angriff. Am Ende setzte sich Claudio Pizarro sehr deutlich durch, gefolgt vom Bundesliga-Torschützenkönig der Double-Saison 2003/04, dem Brasilianer Ailton. Auch Burdenski sieht Pizarro hier klar vorne: „Er war der komplettere Stürmer. Obwohl Werder viele außergewöhnliche Spieler im Sturm hatte, war Pizarro auch für mich der beste. Er hat die Wahl verdient gewonnen.“

Fast 150 Seiten voller Anekdoten und Geschichten von tollen Spielern, großen Mannschaften und vor allem: von den Fans – das steckt im neuen Werder-Magazin ”125 Jahre grün-weiße Liebe”.
Bei der Präsentation des neuen Magazins und der Traumelf unter der Woche in Bremen tat es vielen Werder-Promis und Fans leid, dass es Legenden wie Dieter Eilts, Rudi Völler. Mirko Votava oder Miro Klose ganz knapp nicht in die Elf schafften. Eilts nahm es, seinem guten Charakter entsprechend, sportlich: „Werder hatte so viele großartige Spiele, da hätte man auch drei dieser Mannschaften aufstellen können – und die wären alle stark besetzt gewesen.“ Für Stadionsprecher Arnd Zeigler ist übrigens Wynton Rufer der Lieblingsspieler aus all den großen Werder-Jahren gewesen: „Weil er ein toller Mensch und ein besonderer Fußballer war. Obwohl er weit weg aus Neuseeland kam, hat er die Stadt Bremen und den SV Werder schnell verstanden.“
Zum Trainer der besten Elf aus 125 Werder-Jahren wurde Otto Rehhagel gewählt, knapp vor Thomas Schaaf. Bei „König Otto“ erinnert sich Rekordspieler Dieter Burdenski gerne an das erste Spiel nach dem direkten Wiederaufstieg 1981. Bis dahin hatten die Bremer in der Bundesliga meistens im Keller rangiert und wenig Selbstvertrauen. Burdenski: „Aber Otto hat sofort ein anderes Gen reingebracht. Am ersten Spieltag ging es gegen Mönchengladbach, da wären viele mit einem Punkt oder einer knappen Niederlage zufrieden gewesen. Aber Otto wollte gewinnen. Wir Spieler dachten: Was redet der denn da? Aber wir haben dann wirklich gewonnen. Otto hat dieses Denken reingebracht, immer und überall gewinnen zu wollen. Dadurch wurde Werder in den folgenden Jahren sehr erfolgreich.“

”König Otto” wurde zum größten Werder-Trainer der Vereinsgeschichte gewählt. Auch seine Reservebank ist ausschließlich mit Vereinslegenden besetzt.
So haben die Werder-Fans abgestimmt
Es sollte eine Werder-Raute werden, so viel war klar, ein Torhüter, vier Abwehrspieler, vier Mittelfeldspieler und zwei Stürmer, dazu natürlich noch ein Trainer. Viel mehr hatte der WESER-KURIER nicht vorgegeben für die Abstimmung der Fans, die Anfang August auf weser-kurier.de möglich war. Mehr als 5000 Nutzerinnen und Nutzer beteiligten sich an der Wahl der Werder-Traumelf, in jedem Mannschaftsteil konnten aus einer großen Auswahl von Werder-Legenden die Favoriten für das 4-4-2 ausgewählt werden. Wie im Einzelnen abgestimmt wurde, lesen Sie im Folgenden.
Torwart
- Dieter Burdenski (42 % der Stimmen für Torhüter)
- Tim Wiese (24 %)
- Oliver Reck (12 %)
- Andreas Reinke (9 %)
- Frank Rost (6 %)
- Jiri Pavlenka (3 %)
- Günter Bernard (3 %)
Abwehr
- Per Mertesacker (18 % der Stimmen für Abwehrspieler)
- Naldo (18 %)
- Rune Bratseth (15 %)
- Horst-Dieter Höttges (10 %)
- Valerien Ismael (8 %)
- Uli Borowka (8 %)
- Thomas Schaaf (6 %)
- Theodor Gebre Selassie (6 %)
- Jonny Otten (3 %)
- Mladen Krstajic (3 %)
- Bruno Pezzey (2 %)
- Sepp Piontek (1 %)
- Ömer Toprak (1 %)
- Gunnar Sauer (1 %)
- Niklas Moisander (1 %)
Mittelfeld
- Johan Micoud (22 % der Stimmen für Mittelfeldspieler)
- Diego (21 %)
- Torsten Frings (12 %)
- Andreas Herzog (10 %)
- Dieter Eilts (8 %)
- Mario Basler (8 %)
- Mesut Özil (5 %)
- Arnold „Pico“ Schütz (3 %)
- Mirko Votava (3 %)
- Frank Baumann (2 %)
- Tim Borowski (1 %)
- Clemens Fritz (1 %)
- Max Lorenz (1 %)
- Philipp Bargfrede (1 %)
- Davy Klaassen (1 %)
- Christian Groß (<1 %)
- Maximilian Eggestein (<1 %)
- Benno Möhlmann (<1 %)
- Karl-Heinz Kamp (<1 %)
- Thomas Wolter (<1 %)
- Günter Hermann (<1 %)
- Fabian Ernst (<1 %)
- Jürgen Röber (<1 %)
Angriff
- Claudio Pizarro (38 % der Stimmen für Angreifer)
- Ailton (22 %)
- Miroslav Klose (11 %)
- Rudi Völler (10 %)
- Wynton Rufer (8 %)
- Marco Bode (4 %)
- Niclas Füllkrug (2 %)
- Ivan Klasnic (2 %)
- Manfred Burgsmüller (<1 %)
- Karl-Heinz Riedle (<1 %)
- Max Kruse (<1 %)
- Klaus Allofs (<1 %)
- Frank Neubarth (<1 %)
- Uwe Reinders (<1 %)
- Marvin Ducksch (<1 %)
- Werner Görts (<1 %)
- Klaus Matischak (<1 %)
- Bernd Hobsch (<1 %)
- Gerhard Zebrowski (<1 %)
- Norbert Meier (<1 %)
Trainer
- Otto Rehhagel (52 % der Stimmen für Trainer)
- Thomas Schaaf (46 %)
- Ole Werner (1 %)
- Florian Kohfeldt (1 %)
- Willi Multhaup (<1 %)
Wer holte die meisten Stimmen?
"Le chef" steht ganz oben: Johan Micoud wurde insgesamt 3069 Mal in unsere Legenden-Elf gewählt und damit so oft wie kein anderer Spieler.