Direkt am Wasser gelegen, unbändige Unterstützung der Fans, das Nebelhorn bei Toren des SVW – den Charme des Weserstadions kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen. Als Fan des FC St. Pauli kommt man nicht so häufig in den Genuss, eine Bundesliga-Auswärtsfahrt von Hamburg nach Bremen antreten zu dürfen. Bei meinem ersten Besuch im Weserstadion ertönte das Nebelhorn dann gleich dreimal – leider.
Mein erstes Studienjahr in Bremen, ein kalter Sonntagnachmittag Ende November 2010. St. Pauli, mit gewissen Max Kruse und Fin Bartels in der Startelf, bestritt nach gut acht Jahren mal wieder ein Bundesliga-Spiel im Weserstadion. Im Gästebock stehend, verlief die Partie katastrophal – zumindest für mich. Hugo Almeida war so frei, sich für sein wohl bestes Spiel im Werder-Trikot ausgerechnet meinen Herzensklub als Gegner auszusuchen: Mit einem Dreierpack (1. Minute, 20., 64.) schoss der Portugiese St. Pauli ab.
Was bleibt von der 0:3-Pleite? Immerhin konnte ich mir einen Becher mit dem Konterfei meines Lieblingsspielers Mesut Özil sichern – auch wenn der zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr für Werder zauberte, sondern für Real Madrid. Das Mitbringsel hat seitdem seinen Platz in der Küche. Und immer, wenn mich der Mesut auf dem Becher anlacht, denke ich an mein erstes Mal im Weserstadion – und St.-Pauli-Schreck Almeida.