Muss sich der SV Werder Bremen Sorgen um die gemeinsame Zukunft mit Toptorjäger Marvin Ducksch machen? Laut der italienischen Sportzeitung „Tuttosport“ ist Atalanta Bergamo an einer Verpflichtung des 28-jährigen Angreifers interessiert. Neben dem italienischen Erstligisten haben weitere Clubs ein Auge auf Ducksch geworfen, darunter soll dem Vernehmen nach auch Bundesligist 1. FC Union Berlin sein.
Dabei ist Ducksch nicht nur aus sportlicher Sicht für andere Clubs sehr interessant, sondern auch finanziell: Nach Informationen unserer Deichstube beinhaltet der bis 2024 datierte Vertrag des Angreifers eine Ausstiegsklausel, für eine Ablösesumme von 5,5 Millionen Euro darf er Werder im Sommer verlassen. Für einen Torjäger, der in dieser Saison in 25 Spielen 15 Tore erzielt und neun weitere vorbereitet hat – wenn auch nur in der 2. Liga -, kein zu hoher Preis. Zumal Werder selbst für Ducksch im vergangenen Sommer etwas mehr als drei Millionen Euro an Hannover 96 überwiesen hat und im Fall eines Aufstiegs noch einen Nachschlag von etwa 500.000 Euro leisten müsste.
Aber will Ducksch überhaupt weg? Aktuell sieht es überhaupt nicht danach aus. Erst vergangene Woche betonte der Stürmer, dass er sich bei Werder sehr wohlfühlt und unbedingt mit dem Club aufsteigen will. „Ich denke, dass es das Ziel von jedem Einzelnen ist, Bundesliga zu spielen. Das ist auch mein Ziel, und ich glaube, dass wir da auf einem sehr guten Weg sind“, sagte Ducksch, der bei seinen bisherigen Auftritten in der deutschen Beletage für Borussia Dortmund, den SC Paderborn oder Fortuna Düsseldorf noch nicht den ganz großen Eindruck hinterlassen hat: „Es ist mir leider nicht gelungen, mein Potenzial in der obersten Klasse zu zeigen – aber vielleicht habe ich ja nochmal die Chance.“ Am liebsten mit Werder Bremen – und das natürlich so schnell wie möglich, wobei er da keinen Druck macht. „Ich habe nicht umsonst für drei Jahre unterschrieben. Ich habe hier etwas vor und große Ziele mit dem Verein. Wenn es in diesem Jahr nicht klappt, dann ist es nun einmal so. Ich bin sehr glücklich hier. Sonst hätte ich nur ein Jahr unterschrieben, wenn ich im Sommer unabhängig vom Ausgang wieder hätte gehen wollen. Aber so war und ist es nicht.“
Ducksch hat in Füllkrug einen kongenialen Partner gefunden
Ob die Aussage auch nach dem Saisonende gilt, wird sich zeigen. Vor allem, wenn es weiterhin so interessante Angebote wie aus Italien gibt. Wie „Tuttosport“ berichtet, soll die Zukunft der beiden Atalanta-Stürmer Duván Zapata und Luis Muriel ungewiss sein. Der Champions-League-Teilnehmer, der im Achtelfinale der Europa League auf Bayer Leverkusen trifft, würde sich deshalb nach Ersatz umschauen und hätte dabei auch einen Blick auf den Werder-Stürmer geworfen. Als Tabellensechster dürfen die Italiener darauf hoffen, auch in der nächsten Saison wieder international vertreten zu sein.
Durchaus verlockende Aussichten für einen Stürmer wie Ducksch. Für den ist allerdings auch der Wohlfühlfaktor sehr entscheidend. Bei Werder hat er in Niclas Füllkrug einen kongenialen Partner gefunden, gemeinsam rocken sie gerade die 2. Liga. Das macht natürlich bei allen Beteiligten Lust auf. Deswegen ist es eher unwahrscheinlich, dass Ducksch die Grün-Weißen nach einer Rückkehr in die Bundesliga verlassen könnte. Beim Verpassen dieses Ziels dürfte das schon etwas anders aussehen. Denn dann müsste Werder weiter sparen und wäre auch auf Transfereinnahmen angewiesen. 5,5 Millionen Euro für Ducksch würden da gewiss helfen, wenngleich der sportliche Verlust natürlich enorm wäre.