In der Abwehr hat Werder personell bereits nachgelegt, nun ist die Offensive dran. Die Bremer fahnden nach einem zusätzlichen Stürmer, doch das ist gar nicht so einfach. „Wir haben unsere wirtschaftlichen Vorgaben und müssen schauen, was umsetzbar ist“, sagt der Leiter Profifußball Clemens Fritz im Gespräch mit unserer Deichstube. So weit, so normal. Doch es geht nicht nur ums Geld, auch das Profil muss stimmen. Werder bevorzugt einen flinken Spieler, der seine Stärken auf dem Flügel hat – dort aber eigentlich nur zum Einsatz kommen würde, wenn Trainer Ole Werner sein System im Bedarfsfall anpasst. Ansonsten steht Mister X in der Rangfolge wohl klar hinter Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug. Darauf muss auch ein Profi erst einmal Lust haben.
„Wir brauchen einen gesunden Konkurrenzkampf in der Mannschaft“, betont Fritz. „Wir haben es in der vergangenen Saison gesehen, dass, als alle Spieler dann da waren, die Trainingsintensität sehr hoch war. Jetzt ist es natürlich unser Ziel, das auch für die Bundesliga umzusetzen.“ Ein wichtiger Faktor soll dabei auch weiterhin die Nummer vier der wohl bald geltenden Hierarchie sein. „Man darf auch Eren Dinkci nicht vergessen, dem wir viel zutrauen und bei dem es nicht geplant ist, ihn zu verleihen“, erklärt Fritz. „Wichtig ist, dass sich keiner im Kader ausruhen kann. Es ist eine neue Saison, in der es wichtig ist, dass man sich Tag für Tag anbietet und seine Leistung bringt, um dann am Wochenende auf dem Platz zu stehen.“
Und dabei soll der gesuchte Stürmer Nummer drei helfen. Gern schon zum Trainingsstart Ende Juni, doch eine Garantie dafür existiert nicht. „Es gibt gewisse Sachen, die ein bisschen länger dauern“, sagt Fritz. „Uns war es wichtig, besonders in der Defensive die eine oder andere Baustelle zu schließen. Das ist uns gelungen. Jetzt geht es darum, weiter am Kader zu arbeiten.“ Das geschehe nach Angaben des 41-Jährigen mit voller Intensität. „Wir als Verein und Ole Werner als Trainer wollen die Mannschaft natürlich schnellstmöglich zusammen haben – gerade weil wir ein Aufsteiger sind“, sagt Fritz mit Blick auf den Vorbereitungsstart. „Das Gerüst wird definitiv stehen, das kann man bereits jetzt sagen. Ich würde es aber nicht ausschließen, dass es punktuell auch danach noch die eine oder andere Veränderung geben kann.“