Je länger das Pokalspiel Borussia Dortmund gegen Werder Bremen lief, desto attraktiver wurde es. Zumindest, wenn man es an der Einschaltquote der Fernsehübertragung misst. Die erste Hälfte verfolgten 6,13 Millionen Zuschauer, nach der Pause waren es 7,42 Millionen. In der Verlängerung sackte die Quote auf 7,09 Millionen ab, um beim Elfmeterschießen mit 7,67 Millionen Zuschauern den Topwert zu erreichen. Der Marktanteil betrug in der Spitze 39,5 Prozent. Ziemlich viele Menschen in Deutschland erlebten also Werders Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals.
Schöne Zahlen, und es gibt weitere, die für Werder von Bedeutung sind. Eingeplant im Etat für die laufende Saison sind nur die ersten drei Pokalrunden. 1,16 Millionen Euro haben die Bremer verdient, indem sie nach Worms und Flensburg nun auch Dortmund aus dem Wettbewerb gespielt haben. Hinzu kommen die Zuschauereinnahmen aus der Partie gegen Dortmund. Nach Branchenschätzungen sind das rund 700.000 Euro, zusammen also knapp zwei Millionen Euro. Das, was ab dem Viertelfinale eingespielt wird, sind nicht eingeplante Einnahmen.
Supercup als Bonus bei Pokalsieg
Für das Erreichen des Viertelfinals erhält jeder Klub pauschal 1,3 Millionen Euro. Hinzu kommen die Einnahmen aus den Kartenverkäufen. Das attraktivste Los, Dortmund, hat Werder schon gezogen. Kein Stadion fasst mehr als die 81.000 des aktuellen Tabellenführers. Die Ticketerlöse werden geteilt, jedoch nur aus 90 Prozent der Einnahmen. Der Rest wird für Organisation und Infrastruktur abgezogen (Stadionmiete, Schiedsrichter, Ordnungsdienst etc.). Ticket-Einnahmen aus Spielen in Heidenheim oder Paderborn wären aufgrund der kleinen Stadien geringer.
Das große Geld wird ohnehin durch den Einzug in die jeweils nächste Runde verdient. 2016, als Werder erst im Halbfinale am FC Bayern scheiterte, waren es 6,8 Millionen Euro. Eine Summe, die damals maßgeblich half, die Jahresbilanz zu retteten. Vergangene Saison, im Viertelfinale war gegen Leverkusen Schluss, verdiente Werder 3,8 Millionen Euro.
Für das Erreichen des Halbfinals zahlt der DFB 2,6 Millionen Euro Prämie. Im Finale bekommt der Sieger 4,5 Millionen, der Verlierer immerhin noch 3,5 Millionen. Zuzüglich der Einnahmen aus dem Kartenverkauf. Und nicht zu vergessen das Supercup-Finale, Pokalsieger gegen Meister: Das bringt zwischen drei und 3,5 Millionen Euro. Es gibt noch viel zu erreichen – sportlich wie finanziell.