Seine Kandidatur für den neuen Aufsichtsrat des SV Werder Bremen galt eigentlich als sicher, doch Benno Möhlmann fehlt überraschend auf der Liste des Wahlausschusses. Das Gremium benannte für die Wahl auf der Mitgliederversammlung am 5. September sieben andere Personen und verzichtet damit erstmals in der Geschichte des Werder-Aufsichtsrates auf die fußballerische Kompetenz eines Ex-Profis wie Möhlmann. Der 67-Jährige nahm die Entscheidung im Gespräch mit unserer Deichstube sportlich zur Kenntnis: "Ich bin nicht erfreut, aber auch nicht enttäuscht. Ich akzeptiere das - und das Leben geht auch so für mich weiter." Er könne nun seine Arbeit als Berater im Nachwuchsbereich von Erstligist Greuther Fürth fortsetzen.
Der Wahlausschuss selbst hatte Möhlmann vor ein paar Wochen angesprochen. Der erfahrene Trainer sollte so etwas wie der Nachfolger von Marco Bode werden, der sich nicht mehr zur Wahl stellt. Vor und gemeinsam mit Europapokalsieger Bode hatte 1965er-Meister Hans Schulz seine Fußball-Kompetenz in das Kontrollgremium eingebracht. So war das auch für Möhlmann denkbar: "Ich bin vom Wahlausschuss angehört worden und habe dabei meine Bereitschaft erklärt, es zu machen. Ich hätte Lust gehabt, in dieser nicht einfachen Situation mitzuwirken."
Doch am Montagmittag kam die Absage am Telefon. "Gründe wurden mir nicht genannt", berichtete Möhlmann, der von 1978 bis 1987 für die Grün-Weißen gespielt und trotz zahlreicher Trainerjobs mit seiner Familie stets in Bremen gelebt hat und auch heute noch lebt. Dem künftigen Aufsichtsrat wünscht er viel Glück, kann sich einen kleinen Seitenhieb nach seiner Ausbootung aber nicht verkneifen: "Viel wichtiger als im Aufsichtsrat ist die fußballerische Kompetenz ja in der Geschäftsführung und der sportlichen Leitung, mehr möchte ich dazu nach den Entwicklungen in den vergangenen Monaten und Wochen nicht sagen ..."