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Zoff zwischen Werder und Frankfurt „Man muss auch mit Anstand verlieren können“

Werder und Frankfurt, das ist bereits seit Oktober 2019 eine Art Hassliebe. Nach Abpfiff eines umkämpften Spiels ging es am Freitag zwischen beiden Vereinen erneut hitzig zu.
27.02.2021, 07:41 Uhr
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Von Daniel Cottäus

Verbissene Zweikämpfe, beherzte Grätschen und insgesamt 22 Fouls – während Werder Bremens Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (2:1) ging es auf dem Platz ordentlich zur Sache, was unter dem Strich aber nichts gegen das verbale Nachspiel im Anschluss an die Partie war. „Das hatte mit Niveau nur wenig zu tun“, sagte Frankfurts Trainer Adi Hütter während der Pressekonferenz und meinte damit das Verhalten der Bremer Bank während der Partie. Werder-Coach Florian Kohfeldt hielt dagegen: „Die Eintracht spielt wirklich eine überragende Saison. Da muss man auch mal mit Anstand verlieren können.“
Es waren ungewöhnlich deutliche und vor allem kritische Worte der beiden Trainer, die sich schon während des Spiels das eine oder andere verbale Scharmützel geliefert hatten – und insgesamt für das nächste Kapitel in der, sagen wir, ziemlich vorbelasteten Beziehung zwischen beiden Vereinen sorgten.

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„Wir hatten wirklich sehr entspannte Heimspiele in der letzten Zeit“, sagte Kohfeldt, „doch dann kommt Frankfurt, und es kocht hinterher hoch. Da muss sich die Eintracht vielleicht auch fragen, warum es immer gegen sie passiert.“ Noch beim Gang in die Kabine hatten Kohfeldt und Hütter weitergestritten, Werder-Profi Niclas Füllkrug geriet zudem mit Frankfurts Martin Hinteregger aneinander. Klar ist: Eine Freundschaft wird zwischen diesen beiden Mannschaften so schnell nicht entstehen.
„Ich habe 75 Minuten lang versucht, mit Ruhe und Souveränität an der Seitenlinie zu stehen, aber irgendwann ist mir der Kragen geplatzt“, sagte Hütter, der in der Schlussphase des Spiels wegen eines verbalen Ausbruchs die Gelbe Karte gesehen hatte. „In Bremen ist es immer speziell“, hielt Hütter fest. Eintracht-Profi Makoto Hasebe pflichtete ihm bei: „Gegen Werder ist es immer so kämpferisch und emotional. Am Ende war es viel zu viel. Zu viel Gerede auf dem Platz und außerhalb des Platzes.“ Sogar bis in den Kabinengang, wo es „ein bisschen hektisch wurde“, wie Hütter berichtete.

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Werder und Frankfurt, das ist bereits seit Oktober 2019 eine Art Hassliebe. Damals riet Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic Kohfeldt zu mehr Ruhe an der Seitenlinie, ansonsten könne er sich als junger Trainer „schnell verbrennen“. Im Februar 2020 gab es dann Knatsch zwischen den Clubs wegen einer Spielverlegung. Während der Nachholpartie, die ein Geisterspiel war, machte Werders Bank im Juni akustischen Alarm, was Hütter schon damals im Nachgang ärgerte: „Man muss nicht bei jeder Entscheidung hochspringen. Das hat etwas mit Respekt zu tun.“ Im März 2020 hatte es zuvor bereits das brutale Foul von Filip Kostic an Ömer Toprak gegeben, was in den Fanlagern für aufgebrachte Gemüter sorgte. Zuletzt stichelte Hinteregger öffentlich gegen Werder-Stürmer Davie Selke.

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