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Mittelfeldspieler Warum Jens Stage für Werder langsam unverzichtbar wird

Gegen Hertha BSC Berlin zeigte Jens Stage vielleicht seine beste Leistung für Werder Bremen. Was den Dänen so wichtig für die Grün-Weißen macht.
25.04.2023, 13:02 Uhr
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Von han

Es gibt da diesen Ausdruck, der einfach zu schön klingt, um ihn nicht ständig wieder herauszukramen. Eigentlich wurde er einst in den 1980er-Jahren als Kompliment und Spitzname für die dänische Nationalmannschaft ins Leben gerufen, und auch heute wird der Begriff immer noch gerne herangezogen, wenn es um gute Fußballer aus Dänemark geht: Danish Dynamite. So wie der Däne Jens Stage in der Rückrunde bei Werder Bremen aufblüht, wäre er eigentlich der Nächste, für den der Ausdruck ausgeliehen werden dürfte. Nur: Passt das überhaupt?

Drei Tore, zwei Vorlagen – nicht schlecht, aber so richtig nach Explosion klingt diese Saison-Zwischenbilanz jetzt erst mal nicht. Höchstens nach Explosiönchen. Doch je länger die Spielzeit geht, so wirkt es, desto wichtiger wird der Mittelfeldmann für den SV Werder Bremen. Gegen Hertha BSC zeigte der 26-Jährige seine vielleicht stärkste Leistung im Trikot der Grün-Weißen. Mit einem geschickten Steckpass auf Marvin Ducksch bereitete er das frühe 1:0 vor und damit den Weg für den fulminanten 4:2-Sieg, bei dem Stage über 90 Minuten ackerte und rackerte.

„Er hat ein sehr präsentes Spiel gemacht, war sehr zweikampfstark“, findet Trainer Ole Werner und sieht genau darin die Stärken des Dänen. „Er ist jemand, der vor allem über Arbeit, Intensität, die Körpersprache und sein Lauf- sowie Zweikampfverhalten kommt. Damit kann er der Mannschaft unheimlich viel geben. Das macht er aktuell.“ Ein großes Lob des Coaches, in dessen Startelf sich Stage allmählich festgespielt hat. Elf Mal stand der Däne in den bisherigen zwölf Rückrundenspielen von Anfang an auf dem Platz. „Mit mehr Spielanteilen und guten Leistungen wird natürlich auch bei ihm die Brust breiter“, weiß Werner.

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In der ersten Saisonhälfte hatte das alles noch ganz anders ausgesehen. Stage stand nur sechs Mal in der Startelf, zeigte dabei oft nur durchwachsene Leistungen, schien lange Zeit schlicht noch nicht angekommen. Erst nach der Winterpause und der Geburt seines Sohnes drehte der Königstransfer des Sommers, der für vier Millionen Euro vom FC Kopenhagen gekommen war, immer mehr auf. Alle drei Saisontore erzielte Stage seit Februar. Der Achter ist aber nicht nur an nackten Zahlen zu messen. Er tritt immer mehr als eine Art „Aggressive Leader“ auf und haut, wenn es nötig ist, auch mal dazwischen. Gegen Hertha BSC sah er bereits in der 36. Minute für ein taktisches Foul Gelb, wusste aber auch über die lange verbleibende Spielzeit mit der Verwarnung gut umzugehen.

„Das haben wir sehr genau beobachtet, ob wir da wechseln müssen“, berichtet Trainer Ole Werner. „Er hat das aber sehr clever gemacht, und war auch viel zu gut im Spiel, als dass wir ihn da hätten runternehmen wollen.“ Keine Frage: Jens Stage ist bei Werder inzwischen einer, der auf dem Platz den Ton mit angibt – und das sogar mehr mit Taten als mit Worten: „Er ist kein Lautsprecher, gibt aber auch seine Erfahrungen weiter“, sagt Werner. Das heißt dann wohl: Wenn Jens Stage „Danish Dynamite“ ist, dann offenbar eher leises.

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