Natürlich stand diese eine Zahl in Bezug auf Marvin Ducksch am vergangenen Wochenende über allen anderen: drei! So viele Tore hatte der Stürmer des SV Werder Bremen während des wichtigen Auswärtsspiels bei Hertha BSC erzielt und seine Mannschaft damit zu einem 4:2-Erfolg geführt. Es war fraglos Duckschs bis dato bester Auftritt in der Bundesliga gewesen, der bei näherer Betrachtung für weitere, ebenso beachtliche Zahlen sorgte.
Nehmen wir zum Beispiel diese hier: acht. Sie beschreibt die Anzahl der Treffer, die Ducksch in der Rückrunde erzielt hat – und stellt einen Bestwert dar: Kein anderer Bundesliga-Stürmer war in der zweiten Saisonhälfte erfolgreicher. Oder diese hier: elf. Duckschs gesamte Torausbeute, auf die es auch Sturmpartner Niclas Füllkrug bringen würde, rechnete man dessen fünf Elfmetertreffer aus der Wertung heraus. Heißt: Spätestens mit dem Hertha-Spiel hat sich Marvin Ducksch endgültig ins Rampenlicht geschossen, was wiederum eine andere Zahl grell aufleuchten lässt: sieben. In Millionen Euro legt sie die Höhe der Ausstiegsklausel fest, für die der Stürmer Werder im Sommer verlassen kann. Die Verantwortlichen des Vereins bringt das nun in eine durchaus knifflige Lage.
Interesse an Werder-Stürmer Marvin Ducksch
Duckschs Vertrag mit Werder, den der Angreifer im August 2021 unterschrieb, ist noch bis zum 30. Juni 2024 gültig. Nach der laufenden Saison muss also eine Entscheidung fallen, wie (und ob) es mit ihm und Bremen weitergehen soll. Klar ist: Dass Werder seinen Torjäger ohne Vertragsverlängerung hält, ist ausgeschlossen, weil dem Klub dann ein ablösefreier Ducksch-Abgang im kommenden Jahr drohen würde. Und auch der Spieler dürfte nach einer schon jetzt starken Bundesliga-Saison herzlich wenig Interesse daran haben, mit den bestehenden Konditionen in die neue Spielzeit zu gehen.
Zur Erinnerung: Marvin Ducksch wird im März 2024 30 Jahre alt und hat den Großteil seiner bisherigen Karriere in der 2. Bundesliga verbracht – in diesem Sommer steht er nun vor dem größten Vertrag seiner Laufbahn. Eine Chance, die er sich verständlicherweise nicht wird entgehen lassen wollen. Die Frage ist nur, welcher Verein ihm diesen Vertrag vorlegt.
Das Interesse anderer Klubs am Stürmer ist bereits in den vergangenen Wochen groß gewesen und wird nach dem Dreierpack von Berlin nochmal einen gehörigen Schub bekommen. Wie unserer Deichstube erfahren hat, liegen der Spielerseite schon jetzt mehrere Anfragen aus dem In- und Ausland vor. Dass am Ende ein Verein bereit ist, die für einen erfolgreichen Bundesliga-Stürmer vergleichsweise geringe Ablösesumme in Höhe von sieben Millionen Euro nach Bremen zu überweisen, ist mehr als nur wahrscheinlich. Allerdings müsste Ducksch bei diesem Spielchen auch mitmachen, müsste einen Abschied aus Bremen aktiv wollen. Wie zu hören ist, hat der Spieler seine Entscheidung noch nicht getroffen. Erst nach dem Klassenerhalt, so haben es Werder und Ducksch verabredet, sollen die Zukunftsgespräche aufgenommen werden.
Auch die Bremer werden Ducksch am Ende ein neues, verbessertes Angebot auf den Tisch legen. Da ein Abgang von Top-Torjäger Niclas Füllkrug als wahrscheinlich gilt, kann es sich der Klub nicht leisten, auch den zweiten treffsicheren Angreifer vor der neuen Saison zu verlieren – zumal bei einem möglichst lukrativen Füllkrug-Verkauf keine finanzielle Notwendigkeit mehr bestehen würde, die festgeschriebenen sieben Millionen Euro für Ducksch einzustreichen. „Marvin ist ein Spieler, der aus dem Nichts ein Tor machen kann. Er hat in Sachen Präsenz auf dem Platz noch einmal zugelegt. Natürlich wollen wir diese Qualität im Kader behalten und mit ihm in die neue Saison gehen“, sagt Clemens Fritz als Leiter Profifußball auf Nachfrage unserer Deichstube.
Marvin Ducksch spielte für Nachwuchsteams des DFB
Für Werders Mann mit der Rückennummer sieben, der seine Tore gerne mit der längst zur Marke gewordenen Harlekin-Geste feiert, bietet sich also eine äußerst komfortable Situation, denn an Auswahlmöglichkeit wird es ihm nach Saisonende definitiv nicht mangeln. Wie unsere Deichstube erfahren hat, spielt für Marvin Ducksch bei der Entscheidung ein persönlicher Traum eine große Rolle: Der Stürmer möchte es unbedingt in die deutsche Nationalmannschaft schaffen, sehnt sich nach insgesamt 24 Einsätzen für die Nachwuchsteams des Deutschen Fußball Bundes (U15 bis U18) nach der ersten Nominierung für das A-Nationalteam. Ganz so, wie es sein Sturmpartner Niclas Füllkrug im vergangenen Winter erlebt hatte. Ducksch wird sich vor der Unterschrift in diesem Sommer also ganz genau überlegen, wo er diesem Ziel am nächsten kommen kann. Schließlich steht im Juni 2024 die Heim-Europameisterschaft in Deutschland an, bei der der Angreifer liebend gerne dabei wäre.
Zunächst wird Marvin Ducksch in den restlichen fünf Saisonspielen mit Werder daran arbeiten, weiter Werbung auch in eigener Sache zu betreiben. Die nächste Gelegenheit dazu bietet ihm das Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 am Samstagabend, und die Veltins-Arena ist für den 29-Jährigen bekanntlich ein gutes Pflaster. Im Zweitliga-Aufstiegsrennen hatte der Stürmer im Vorjahr nämlich auch für eine Zahl gesorgt, die bis heute im Gedächtnis geblieben ist: zwei. Per Doppelpack schoss er Werder Bremen damals zu einem immens wichtigen 4:1-Auswärtserfolg.