Auswärtsniederlage Werder beendet die Saison mit 0:1-Niederlage gegen Union Berlin

Gegen Union Berlin reichte es für Werder im letzten Bundesligaspiel dieser Saison nicht mehr für einen Punktgewinn. Die Bremer mussten sich mit 0:1 geschlagen geben, Union zieht in die Champions League ein.
27.05.2023, 17:32 Uhr
Lesedauer: 4 Min
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Von mbü

Der Wunsch war klar: Ordentlich verkaufen wollte sich der SV Werder Bremen bei Union Berlin nach dem geglückten Klassenerhalt. Doch vor allem hatte sich das Team vorgenommen, Topstürmer Niclas Füllkrug zur Torjägerkanone zu verhelfen. „Wir wollen gut spielen, dagegenhalten und unser positives Gesicht zeigen. Mit einer guten Mannschaftsleistung erhöhen wir dann auch die Chance, dass ,Fülle‘ noch einen macht", erklärte Chefcoach Ole Werner am "Sky"-Mikrofon. Dazu kam es jedoch nicht. Werder verlor mit 0:1 (0:0) in der Hauptstadt, der Bremer Angreifer musste sich Rang eins in der Torjägerliste am Ende mit Leipzigs Christopher Nkunku teilen.

In personeller Hinsicht gab es erwartungsgemäß einige Veränderungen, schließlich fehlten in Jens Stage (Gelbsperre), Mitchell Weiser (Muskelverletzung) und Christian Groß (Knieprobleme) gleich drei potenzielle Stammspieler beim Saisonfinale. „Wir sind mit dem allerletzten Aufgebot hier, aber die Jungs werden noch einmal alles geben, um vielleicht auch hier drei Punkte mitzunehmen“, versprach Werner kurz vor dem Anpfiff. Auf den Achterpositionen begannen Romano Schmid und Niklas Schmidt, während Leonardo Bittencourt einmal mehr zum Weiser-Ersatz auf der rechten Seite wurde. Ilia Gruev begann als Sechser, etwas überraschend durfte Lee Buchanan von Beginn als Linksaußen ran. Dauerbrenner Anthony Jung, der in allen 33 vorherigen Partien aufgeboten worden war und dabei 32 Mal in der Startelf stand, saß auf der Bank.

Die Gastgeber, für die es an diesem Nachmittag um nicht weniger als die Champions-League-Qualifikation ging, begannen schwungvoll. Erst klärte Werder-Kapitän Marco Friedl gerade noch per Kopf vor Sheraldo Becker zur Ecke (8.), kurz danach grätschte Buchanan dann Janik Haberer den Ball vom Fuß (10.). Zur großen Überraschung wertete Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) die Aktion als Foul und zeigte auf den Elfmeterpunkt, nach Hinweis des Video-Assistenten schaute sich der Unparteiische die Situation aber noch einmal an und revidierte zügig seine vorherige Entscheidung. Wenig später wurde Haberer dann von Milos Veljkovic kurz vor dem Strafraum gelegt, beim folgenden Freistoß blockte Marvin Ducksch gerade noch den durchaus gefährlichen Schuss von Christopher Trimmel ab (16.).

Für Niklas Schmidt war die Partie dann auch schon wieder beendet. Nach einem Zusammenprall in der Anfangsphase hatte der Mittelfeldakteur bereits einen Kopfverband verpasst bekommen, wirkte dann in den Folgeminuten leicht benommen und musste schließlich für Maximilian Philipp Platz machen (23.). Und der Eingewechselte war es dann auch, der die erste halbwegs gute Chance für die Bremer hatte, sein Kopfball nach einer Ducksch-Ecke ging dann aber doch deutlich vorbei (26.).

Die Hauptstädter mühten sich auch weiterhin um die Führung, die ganz klaren Tormöglichkeiten blieben aber aus. Erst war Keeper Jiri Pavlenka bei einem Freistoß von Trimmel mit den Fäusten zur Stelle (31.), dann klärte Buchanan vor Haberer (34.). Kurz vor der Pause fielen dann auch nochmal die Gäste offensiv auf, nach einem in der Mauer gelandeten Ducksch-Freistoß fand der Ball den Weg zu Veljkovic, doch der Verteidiger traf das Spielgerät aus der Drehung nicht richtig und Union-Torhüter Frederik Rönnow hatte keinerlei Probleme (44.).

Und Niclas Füllkrug? Der wartete im ersten Durchgang vergeblich darauf, sein persönliches Trefferkonto weiter zu erhöhen. Stattdessen rückte ihm die Konkurrenz im Kampf um die Torjägerkrone allmählich auf den Pelz, denn bis zur Pause hatten sowohl Freiburgs Vincenzo Grifo als auch Leipzigs Christopher Nkunku einmal zugeschlagen und waren nun bei 15 Saisontoren angekommen.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel war Füllkrug zwar in eine aussichtsreiche Kontersituation der Grün-Weißen involviert, wirklich ertragreich war diese letztlich aber nicht (49.). Stattdessen war es abermals die Heimelf, die den Ball gefährlich aufs Tor brachte. Jerome Roussillon probierte es dabei wuchtig aus der Distanz, doch Pavlenka klärte zur Ecke (52.). Etwas Glück hatte Werder dann drei Minuten später, denn Becker hatte mit seinem Schuss in den Bremer Kasten geschlenzt – bei der Entstehung des Treffers stand der Niederländer jedoch knapp im Abseits (55.). Bei den Gästen war es dann Zeit für den nächsten Wechsel, Jung kam für Buchanan und so doch noch zu seinem 34. Einsatz in dieser Saison (61.).

Im Bremer Strafraum blieb es ereignisreich. Nach einer Trimmel-Ecke köpfte Danilho Doekhi den Ball in Richtung Tor, wo Ducksch im allerletzten Moment für den bereits geschlagenen Pavlenka klärte (67.). Dann probierte es Becker aus spitzem Winkel, doch der Ball rauschte am Gehäuse vorbei (73.). Für echte Entlastung sorgte Werder zu diesem Zeitpunkt kaum noch – und kassierte nach einem unhaltbaren Schuss von Rani Khedira in der Schlussphase das 0:1 (81.). Im Stadion an der Alten Försterei explodierte die Stimmung förmlich, das Tor zur Champions League war wieder ganz weit offen. Zumal kurz darauf Eintracht Frankfurt der Ausgleich gegen Freiburg gelang. Dass für die Hessen Randal Kolo Muani getroffen hatte, war vor allem für Niclas Füllkrug von Bedeutung, denn nun hatte der nächste Verfolger seine Ausbeute im Torjäger-Ranking auf 15 Treffer erhöht.

Und gerade, als Ducksch in Berlin noch die letzte Gelegenheit zum Ausgleich ausließ (90.+1), trudelte aus Leipzig die Nachricht ein, dass Nkunku beim Sieg über den abgestiegenen FC Schalke 04 erneut zugeschlagen hatte und somit nun mit Füllkrug in der Torschützenliste gleichgezogen war. Die Freude über diesen persönlichen Erfolg dürfte das beim 30-Jährigen aber nur bedingt geschmälert haben.

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