Unter anderem Andreas Herzog hat sie einst getragen, danach auch Boubacar Sanogo und Niklas Moisander, ehe sie zuletzt das Trikot von Naby Keita zierte: Die Rückennummer 18 hat beim SV Werder Bremen eine lange Tradition. Seit dieser Woche ist sie nun wieder neu vergeben – an Sommer-Einkauf Cameron Puertas, der am 18. August Geburtstag hat und sich deshalb für die Nummer entschied. Das Trikot des 27-Jährigen kann im Werder-Fanshop erworben werden – eine individuelle Beflockung mit der 18 ist hingegen nicht möglich. Aus gutem Grund.
Individuelle Beflockung wurde in der Vergangenheit für politische Botschaften missbraucht
„Das bieten wir schon seit mehreren Jahren nicht mehr an“, sagt Werders Mediendirektor Christoph Pieper – und erklärt: „Die Nummer 18 wird bei uns genau wie die 88 nicht als individuelle Trikot-Beflockung ermöglicht, weil die Zahlen klare Codes aus dem rechtsextremen Bereich sind.“
So steht die 1 in der 18 in diesem Zusammenhang für den ersten (A) und die 8 für den achten (H) Buchstaben des Alphabets, was die Kombination AH und damit die Initialen von Adolf Hitler ergibt. Die 88 steht im rechtsextremen Milieu derweil für HH – eine Abkürzung für den verbotenen Hitlergruß. Wenig überraschend, dass der SV Werder mit derlei Bezügen nicht in Verbindung gebracht werden möchte. Grundsätzlich nicht und auch nicht auf seinem Trikot. Was in der Vergangenheit durch die individuellen Beflockungen der Shirts durchaus vorgekommen sei. Pieper: „Seitdem es das Angebot der individuellen Beflockung gibt, wurde sie immer häufiger dafür genutzt, um politische Botschaften zu übermitteln. Dem wollten wir mit unserer Entscheidung vorbeugen.“ Zumal es den Mitarbeitenden des Fanshops nicht zuzumuten sei, jeden Einzelfall zu überprüfen.